der zauberer der smaragdenstadt
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wie einen Ball hin und her warfen. Der Löwe stand auf den Hinterbeinen und spuckte<br />
Wasser. Elli zappelte, von Entsetzen gepackt, in <strong>der</strong> Flut.<br />
Der Löwe sah, daß sie nahe am Ertrinken war.<br />
„Setz dich auf meinen Rücken, ich trag dich ans an<strong>der</strong>e Ufer", stieß er keuchend hervor<br />
und ließ sich auf alle viere nie<strong>der</strong>.<br />
Mit den letzten Kräften hob sich das Mädchen auf den Rücken des Löwen und ergriff mit<br />
<strong>der</strong> Rechten seine nasse zottige Mähne, während es mit <strong>der</strong> Linken Totoschka an sich<br />
drückte.<br />
„Lebt wohl, Freunde!" rief <strong>der</strong> Löwe und stieß sich vom Eisernen Holzfäller ab. Mit seinen<br />
mächtigen Tatzen bahnte er sich einen Weg durch die Wellen.<br />
„. . . bewohl! . . ." hörten sie noch schwach die Stimme des Scheuchs, während <strong>der</strong> Eiserne<br />
Holzfäller im Dunst verschwand.<br />
Der Löwe schwamm lange und mühsam. Erfühlte, wie ihn die Kräfte verließen, aber <strong>der</strong><br />
Mut wallte in seinem Herzen, und stolz brüllte er in den tobenden Sturm hinein. Dieses<br />
triumphierende Gebrüll sollte zeigen, daß er, selbst wenn er sterben müßte, kein Quentchen<br />
Feigheit in seinem tapferen Herzen dulde.<br />
Da schlug ihnen plötzlich aus dem feuchten Dunst das Gebrüll eines Löwen entgegen.<br />
„Land!"<br />
Mit doppelter und dreifacher Kraft schwamm nun <strong>der</strong> Löwe und gewahrte bald die dunklen<br />
Umrisse eines steilen Ufers. Was er eben gehört hatte, war nicht die Stimme eines an<strong>der</strong>en<br />
Löwen, son<strong>der</strong>n das Echo gewesen.<br />
Der Löwe stieg aus dem Wasser, setzte Elli, die klamm geworden war, auf die Erde,<br />
umschlang sie mit seinen Vor<strong>der</strong>tatzen und hauchte ihr seinen heißen Atem ins Gesicht.<br />
Der Scheuch hielt sich am Eisernen Holzfäller fest, solange die durchweichten Arme ihm<br />
gehorchten. Dann rissen die Wellen ihn weg und warfen ihn wie einen Kienspan hin und<br />
her. Der kluge Kopf des Scheuchs mit dem kostbaren Gehirn war schwerer als <strong>der</strong> Rumpf,<br />
und nun trieb <strong>der</strong> Weise Herrscher <strong>der</strong> Smaragdenstadt, den Kopf nach unten, auf dem<br />
Wasser, das ihm die letzten Farbreste von Augen, Mund und Ohren wegwusch.<br />
Der Eiserne Holzfäller war noch eine Weile zwischen den Wellen zu sehen, doch bald<br />
hatte auch ihn die Flut bedeckt. Nur <strong>der</strong> Trichter ragte noch eine Zeitlang aus dem Wasser<br />
und verschwand dann gleichfalls. So ging <strong>der</strong> unerschrockene, herzensgute eiserne Mann<br />
völlig im wogenden Strom unter.<br />
* * *<br />
Drei Tage und drei Nächte warteten Elli, <strong>der</strong> Löwe und Totoschka am Ufer, daß das<br />
Hochwasser zurückgehe. Es war ein herrliches Wetter, die Sonne strahlte, und das Wasser<br />
nahm schnell ab. Am vierten Tag schwamm <strong>der</strong> Löwe mit Elli auf dem Rücken, die<br />
Totoschka im Arm hielt, zur Insel hinüber.