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der zauberer der smaragdenstadt

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andini BIB.<br />

„Schlimm", rief er und weckte Elli.<br />

„Was ist geschehen?" fragte sie, die Augen aufschlagend.<br />

„Ein entsetzliches Gewitter naht!" rief <strong>der</strong> Holzfäller.<br />

Da erwachte auch <strong>der</strong> Löwe, <strong>der</strong> die Gefahr sofort erkannte.<br />

„Ruf schnell die Fliegenden Affen, sonst ist's um uns geschehen", brüllte er.<br />

Elli, <strong>der</strong> die Knie schlotterten, sprach die Zauberworte:<br />

„Bambara, tschufara..."<br />

Im selben Augenblick riß ihr ein Windstoß den Goldenen Hut vom Kopf und hob ihn wie<br />

einen glitzernden Stern in die finstere Höhe, wo er im Nu verschwand. Elli brach in<br />

Schluchzen aus; das im krachenden Donner unterging.<br />

„Laß das Weinen, Elli", brüllte ihr <strong>der</strong> Löwe ins Ohr. „Hast du denn vergessen, daß ich<br />

jetzt <strong>der</strong> Tapferste unter den Tieren <strong>der</strong> Welt bin?"<br />

„Und daß ich ein fabelhaftes Gehirn mit großartigen Gedanken besitze?" rief <strong>der</strong> Scheuch.<br />

„Und ich ein Herz, das nicht dulden wird, daß dir etwas geschieht, Elli", fügte <strong>der</strong> Eiserne<br />

Holzfäller hinzu. Die drei stellten sich schützend vor sie, bereit, dem Sturm zu begegnen.<br />

Dieser ließ auch nicht lange auf sich warten. Ein heftiger Wind brauste heran, und es<br />

begann in Strömen zu regnen. Schwere Tropfen klatschten schmerzhaft gegen des Löwen<br />

und Ellis Gesicht. Der Löwe wandte sich mit dem Rücken zum Wind, streckte die Tatzen<br />

aus und beugte sich vor, so daß er eine Art Schutzdach bildete, das Elli und Totoschka vor<br />

dem schrägen Regen schützte.<br />

Der Eiserne Holzfäller griff nach seiner Ölkanne, zog aber die Hand sogleich zurück, denn<br />

bei diesem Guß hätte er ein Faß voll Öl gebraucht. um sich vor Rost au bewahren.<br />

Der Scheuch, <strong>der</strong> im Nu durchnäßt war, sah sehr elend aus. Mit seinen weichen,<br />

ungeschickten Händen bedeckte er sein Gesicht, um die Farben darauf zu schützen<br />

„Also das ist <strong>der</strong> Regen!" brummte er. „Wenn anständige Leute baden wollen, gehen sie<br />

ins Wasser, sie haben es gar nicht nötig, sich von oben begießen zu lassen. Sobald ich in<br />

die Smaragdenstadt zurückkehre, werde ich den Regen gesetzlich verbieten!"<br />

Das Gewitter hielt bis zum Morgen an. Bei Sonnenaufgang sahen die Wan<strong>der</strong>er mit<br />

Entsetzen, wie die schäumenden Wellen sich über die Insel wälzten.<br />

„Wir ertrinken!" schrie <strong>der</strong> Scheuch und bedeckte mit <strong>der</strong> Hand seine verwaschenen<br />

Augen.<br />

„Haltet euch fest!" rief <strong>der</strong> Eiserne Holzfäller laut, um Sturm und Wellen zu übertönen,<br />

„haltet euch an mir!"<br />

Er stemmte die Beine in den sandigen Boden und stützte sich auf die Axt. In dieser<br />

Stellung war er unerschütterlich wie ein Felsen. Der Scheuch, Elli und <strong>der</strong> Löwe<br />

klammerten sich mit aller Kraft an ihn.<br />

Die erste Welle brauste tosend über sie hinweg. Als sie vorüber war, stand <strong>der</strong> Holzfäller<br />

mitten im Wasser. Die Gefährten hielten sich an ihm mit dem Mut <strong>der</strong> Verzweiflung. Der<br />

eiserne Mann rostete sofort ein, und jetzt konnte kein Sturm ihn von <strong>der</strong> Stelle bewegen.<br />

Sehr schwer hatten es die an<strong>der</strong>en. Der leichte Scheuch lag oben auf den Wellen, die ihn

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