der zauberer der smaragdenstadt
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andini BIB.<br />
Jenseits <strong>der</strong> Schlucht wurde <strong>der</strong> Wald zu beiden Seiten des Weges noch dichter. Es<br />
dunkelte. Aus dem Dickicht drang dumpfes Schnauben und anhaltendes Gebrüll. Es<br />
grauste den Wan<strong>der</strong>ern. Totoschka klammerte sich geradezu an die Pranken des Löwen,<br />
den er jetzt für stärker hielt als den Eisernen Holzfäller. Der Feige Löwe teilte seinen<br />
Gefährten mit, daß Säbelzahntiger in diesem Walde hausten.<br />
„Was sind das für Tiere?" fragte <strong>der</strong> Holzfäller.<br />
„Schreckliche Ungeheuer", flüsterte <strong>der</strong><br />
Löwe ängstlich. „Sie sind viel größer als die gewöhnlichen Tiger in an<strong>der</strong>en Teilen des<br />
Landes. Aus ihrem Rachen ragen Hauer, die wie Säbel aussehen. So ein Tiger könnte mich<br />
glatt durchstoßen, als wär ich eine Katze. Ich hab furchtbare Angst vor den<br />
Säbelzahntigern."<br />
Alle schwiegen beklommen und gaben sich Mühe, so leise wie möglich aufzutreten.<br />
Elli flüsterte:<br />
„Ich hab in einem Buch gelesen, daß es bei uns in Kansas einst Säbelzahntiger gab, die<br />
dann aber ausgestorben sind. Hier scheinen sie noch immer zu leben."<br />
„Ja, lei<strong>der</strong>", sagte <strong>der</strong> Feige Löwe. „Ich sah einmal von weitem einen und erschrak so sehr,<br />
daß ich krank wurde..."<br />
Über das Gespräch merkten sie gar nicht, daß sie plötzlich wie<strong>der</strong> vor einer Schlucht<br />
standen, die breiter und tiefer war als die erste. Der Löwe weigerte sich, über sie zu<br />
springen, dies ginge über seine Kräfte, erklärte er. Alle standen schweigend da und wußten<br />
nicht, was sie tun sollten. Da sagte <strong>der</strong> Scheuch:<br />
„Am Abgrund steht ein hoher Baum. Der Holzfäller könnte ihn so umlegen, daß er über<br />
die Schlucht zu fallen kommt und uns als Brücke dient."<br />
„Ein guter Einfall!" sagte <strong>der</strong> Löwe anerkennend. „Man könnte meinen, du hättest ein<br />
Gehirn im Kopf."<br />
„O nein", wehrte <strong>der</strong> Scheuch bescheiden ab, wobei er, wie um sich zu vergewissern,<br />
seinen Kopf betastete. „Ich hab mich bloß erinnert, daß <strong>der</strong> Eiserne Holzfäller das schon<br />
einmal getan hat, als wir Elli vom Menschenfresser erretteten."<br />
Mit ein paar wuchtigen Schlägen hieb <strong>der</strong> Eiserne Holzfäller eine tiefe Kerbe in den Baum,<br />
und dann stemmten sich alle, auch Totoschka, gegen den Stamm - mit Händen, Tatzen,<br />
Pfoten o<strong>der</strong> Stirn -, und <strong>der</strong> Baum fiel dröhnend über die Schlucht.<br />
„Hurra!" schrien alle wie aus einem Munde.<br />
Sie bewegten sich, an den Zweigen Halt suchend, vorsichtig den Stamm entlang, als<br />
eingedehntes Heulen aus dem Walde drang. Auf die Schlucht zu sausten zwei<br />
ungeheuerliche Tiere, aus <strong>der</strong>en Rachen, blanken Säbeln gleich, weiße Hauer ragten.<br />
„Die Säbelzahntiger . . .", hauchte <strong>der</strong> Löwe, an allen Glie<strong>der</strong>n bebend.<br />
„Ruhe!" gebot <strong>der</strong> Scheuch. „Geht weiter!"<br />
Der Löwe, <strong>der</strong> den Zug schloß, wandte sich zu den Tigern um und brüllte so furchtbar, daß<br />
Elli vor Schreck beinahe in die Schlucht gefallen wäre. Die Tiger stutzten und blickten den