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der zauberer der smaragdenstadt

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andini BIB.<br />

(Fregosa sorgte stets dafür, daß es möglichst viel sei), und ging, in <strong>der</strong> einen Hand einen<br />

Korb mit Mundvorrat und in <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en eine große Flasche mit Wasser, in den Hinterhof,<br />

wo <strong>der</strong> Löwe und Totoschka sie jubelnd empfingen.<br />

Elli und Totoschka hatten große Angst, daß Bastinda ihre Drohungen wahr machen und<br />

das Hündchen zu den Ratten werfen würde. Schon am ersten Tag <strong>der</strong> Gefangenschaft war<br />

Totoschka in den Käfig zum Löwen übersiedelt, wo er sich geborgen fühlte, wußte er<br />

doch, daß er dort für Bastinda unerreichbar war und sie ungestraft anbellen konnte, wenn<br />

sie den Hof betrat.<br />

Elli schob sich zwischen zwei Gitterstäbe in den Käfig, und <strong>der</strong> Löwe und Totoschka<br />

stürzten sich auf das Essen und das Wasser. Dann machte es sich <strong>der</strong> Löwe gemütlich, und<br />

Elli streichelte sein dichtes weiches Fell und spielte mit dem Haarbüschel seines<br />

Schwanzendes. Das Mädchen, <strong>der</strong> Löwe und Totoschka saßen lange beisammen,<br />

gedachten betrübt ihrer umgekommenen treuen Freunde, des Scheuchs und des Eisernen<br />

Holzfällers, und schmiedeten Fluchtpläne. Aus dem Violetten Schloß gab es jedoch kein<br />

Entrinnen. Es war von einer hohen Mauer mit spitzen Nägeln umgeben, und Bastinch, die<br />

das Tor immer zuschloß, zog die Schlüssel ab und trug sie stets bei sich.<br />

Wenn Elli sich ausgesprochen und ausgeweint hatte, sank sie auf das Stroh hin und schlief<br />

unter dem sicheren Schutz des Löwen ein.<br />

So zogen sich die bitteren Tage <strong>der</strong> Gefangenschaft hin. Bastinda schaute gierig auf die<br />

silbernen Schuhe Ellis, die diese nur nachts auszog, wenn sie sich im Käfig des Löwen<br />

befand o<strong>der</strong> wenn sie badete. Bastinda, die das Wasser fürchtete, näherte sich Elli niemals<br />

beim Baden.<br />

Das Mädchen hatte die merkwürdige Wasserscheu <strong>der</strong> Zauberin sogleich bemerkt und<br />

machte sie sich zunutze. Die Tage, an denen Bastinda ihr die Küche zu scheuern befahl,<br />

waren für Elli Festtage. Sie goß ein paar Eimer Wasser auf, die Diele aus und ging dann in<br />

den Käfig zum Löwen, wo sie einige Stunden von <strong>der</strong> schweren Arbeit ausruhte, während<br />

Bastinda vor <strong>der</strong> Tür kreischte und schimpfte. Wenn die Zauberin einen Blick in die Küche<br />

warf und die Lachen auf <strong>der</strong> Diele sah, lief sie entsetzt in ihr Schlafgemach. Fregosa<br />

schickte ihr jedesmal ein schadenfrohes Lächeln nach.<br />

Elli unterhielt sich oft mit <strong>der</strong> herzensguten Köchin.<br />

„Sag, warum erhebt ihr Zwinkerer euch nicht gegen Bastinda?" fragte das Mädchen. „Ihr<br />

seid doch so viele, Tausende - und habt Angst vor einer einzigen bösen Alten! Wenn ihr<br />

euch auf sie stürzt, dann könnt ihr sie im Hand umdrehen binden und in den Eisernen<br />

Käfig sperren, in dem sie jetzt den Löwen hält!"<br />

„Was fällt dir ein", wehrte Fregosa ängstlich ab. „Du weißt nicht, wie mächtig Bastinda ist!<br />

Sie braucht nur ein Wort zu sagen, und alle Zwinkerer fallen tot um!"<br />

„Woher wißt ihr das?"<br />

„Das hat uns Bastinda doch selber oft genug gesagt."<br />

„Warum hat sie dann das Wort nicht ausgesprochen, als wir uns ihrem Schloß näherten!<br />

Warum hat sie die Wölfe, die Krähen und die schwarzen Bienen gegen uns ausgeschickt?

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