01.12.2012 Aufrufe

der zauberer der smaragdenstadt

der zauberer der smaragdenstadt

der zauberer der smaragdenstadt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

andini BIB.<br />

DIE SMARAGDENSTADT<br />

Am nächsten Morgen, als die Freunde bereits mehrere Stunden unterwegs waren, sahen sie<br />

plötzlich ein grünes Leuchten am Horizont.<br />

„Das ist wahrscheinlich die Smaragdenstadt", meinte Elli.<br />

Das Leuchten wurde, je näher sie kamen, immer stärker, aber erst am Nachmittag<br />

erreichten die Wan<strong>der</strong>er die hohe grellgrüne Mauer, von <strong>der</strong> es ausging. Vor ihnen befand<br />

sich ein großes Tor mit riesigen Smaragden, die so stark funkelten, daß sie sogar den<br />

Scheuch blendeten, obwohl er nur gemalte Augen hatte. Hier hörte <strong>der</strong> gelbe Backsteinweg<br />

auf, <strong>der</strong> die Freunde so viele Tage geführt und schließlich ans ersehnte Ziel gebracht hatte.<br />

Über dem Tor hing eine Glocke. Elli zog an <strong>der</strong> Schnur, und die Glocke gab einen tiefen<br />

klaren Ton. Alsdann öffnete sich langsam das Tor, und die Wan<strong>der</strong>er traten in ein Zimmer<br />

mit gewölbter Decke, dessen Wände von zahllosen Smaragden funkelten.<br />

Ein kleines Männlein empfing sie, das von Kopf bis Fuß in Grün gekleidet war und an <strong>der</strong><br />

Hüfte eine grüne Tasche trug.<br />

Das Männlein war sehr erstaunt bei ihrem Anblick und sagte:<br />

Wer seid ihr?"<br />

Ich bin ein Strohmann und brauche ein Gehirn!" erwie<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Scheuch.<br />

„Ich bin aus Eisen gemacht und wünsche mir ein Herz", sagte <strong>der</strong> Holzfäller.<br />

„Ich bin <strong>der</strong> Feige Löwe und möchte mir hier Mut holen", erklärte <strong>der</strong> Löwe.<br />

„Und ich bin Elli aus Kansas und will in meine Heimat zurückkehren", sagte das Mädchen.<br />

„Wozu seid ihr aber in die Smaragdenstadt gekommen?"<br />

„Wir wollen den Großen Goodwin sehen. Wir hoffen, daß er unsere Wünsche erfüllt, denn<br />

uns kann außer einem Zauberer niemand helfen."<br />

„Schon viele Jahre hat niemand bei Goodwin dem Schrecklichen um Einlaß gebeten",<br />

erwi<strong>der</strong>te das Männlein nachdenklich. „Er ist mächtig und schrecklich, und falls ihr ohne<br />

triftigen Grund o<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> bösen Absicht gekommen seid, den weisen Zauberer beim<br />

Denken zu stören, so wird er euch im Handumdrehen vernichten."<br />

„Aber wir haben doch wichtige Anliegen an Goodwin", sagte <strong>der</strong> Scheuch nachdrücklich.<br />

„Wir haben gehört, daß er ein gütiger Weiser ist."<br />

„Das stimmt", meinte das grüne Männlein. „Er regiert weise die Smaragdenstadt. Aber wer<br />

aus purer Neugier in die Stadt kommt, den beneide ich nicht. Ich bin <strong>der</strong> Torhüter, und da<br />

ihr gekommen seid, werde ich euch zu Goodwin führen, nur müßt ihr Brillen aufsetzen."<br />

„Brillen?" wun<strong>der</strong>te sich Elli.<br />

„Ohne Brillen wird euch die Pracht <strong>der</strong> Smaragdenstadt blenden. Bei uns tragen alle<br />

Einwohner Tag und Nacht Brillen. So hat's <strong>der</strong> Weise Goodwin befohlen. Die Brillen<br />

haben ein Schloß, damit sie niemand abnehmen kann."<br />

Er öffnete seine grüne Tasche, in <strong>der</strong> sich viele grün Brillen je<strong>der</strong> Größe befanden. Die<br />

Ankömmlinge, <strong>der</strong> Löwe und Totoschka nicht ausgenommen, mußten Brillen aufsetzen,<br />

<strong>der</strong>en winzige Schlößchen <strong>der</strong> Torhüter verschloß.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!