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der zauberer der smaragdenstadt

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andini BIB.<br />

Vorhaben zu gewinnen, und die Zwinkerer, die in die Verschwörung eingeweiht wurden,<br />

begannen zum Aufstand zu rüsten.<br />

Es vergingen mehrere Tage. Als die Diener sahen, daß die Schloßwache Mut gefaßt und<br />

tatsächlich mit <strong>der</strong> bösen Zauberin abzurechnen gedachte, traten sie <strong>der</strong> Verschwörung bei.<br />

Der Aufstand war so gut wie vorbereitet, als ein unvorhergesehener Zwischenfall eine<br />

ebenso schnelle wie unerwartete Wende herbeiführte.<br />

Bastinda hatte den Gedanken nicht aufgegeben, sich <strong>der</strong> silbernen Schuhe Ellis zu<br />

bemächtigen. Für die Zauberin war das die einzige Möglichkeit, Herrscherin im Violetten<br />

Land zu bleiben. Schließlich legte sie sich einen Plan zurecht.<br />

Eines Tages, als we<strong>der</strong> Fregosa noch Elli in <strong>der</strong> Küche waren, spannte die Zauberin eine<br />

dünne Schnur über die Diele und versteckte sich hinter dem Ofen.<br />

Das Mädchen trat in die Küche, stolperte über die Schnur und fiel hin, wobei sich <strong>der</strong><br />

Schuh von seinem rechten Fuß löste und zur Seite rutschte. In diesem Augenblick sprang<br />

Bastinch hinter dem Ofen hervor, ergriff den Schuh und steckte ihren knochigen Fuß<br />

hinein.<br />

,,Hi, hi, hi, jetzt gehört er mir", kicherte Bastinda. Elli war so überrascht, daß sie kein Wort<br />

hervorbringen konnte.<br />

„Gebt mir meinen Schuh zurück!" schrie sie, als sie wie<strong>der</strong> zu sich kam. „Diebin! Schämen<br />

sollt Ihr Euch."<br />

„Nimm ihn doch!" höhnte die Alte. „Ich werde dir auch den zweiten ausziehen! Und dann<br />

werd ich auch Gingema rächen! Verlaß dich darauf! Die Ratten werden dich fressen, hi, hi,<br />

hi, die großen hungrigen Ratten, und deine feinen Knochen benagen!"<br />

Elli glaubte vor Kummer und Zorn zu vergehen. Die silbernen Schuhe waren ihr so teuer<br />

gewesen! Um es Bastinda heimzuzahlen, ergriff sie einen Eimer Wasser, lief auf die Alte<br />

zu und begoß sie von Kopf bis Fuß.<br />

Die Hexe schrie vor Schreck auf und versuchte vergeblich, das Wasser abzuschütteln. Ihr<br />

Gesicht wurde löchrig wie schmelzen<strong>der</strong> Schnee, Dampf stieg von ihr auf, sie schrumpfte<br />

zusehends und begann sich aufzulösen...<br />

„Was hast du getan!" kreischte die Hexe. „Ich zerfließe!"<br />

„Tut mir schrecklich leid, Frau Zauberin!" sagte Elli. „Ich konnte es doch nicht wissen.<br />

Aber warum habt Ihr meinen Schuh gestohlen?"<br />

„Fünfhun<strong>der</strong>t Jahre habe ich mich nicht gewaschen, die Zähne nicht geputzt und kein<br />

Wasser angerührt. Man hatte mir vorausgesagt, daß ich durch Wasser sterben werde, und<br />

jetzt ist das Ende da!" heulte die Alte.<br />

Ihre Stimme wurde immer leiser. Die Hexe schmolz dahin wie ein Stück Zucker in einem<br />

Glas Tee.<br />

Mit Entsetzen sah Elli Bastinda vergehen.<br />

„Ihr seid selber schuld...", rief sie.<br />

„Nein, wer hat dich . . . ffff . . . fffff . . ."

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