Gestartet: Mechatroniker entwickeln E-Bike Immatrikuliert: Miss ...
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Aus Spiel wird Ernst<br />
Nils Oppermann, Masterstudent der technischen Informatik<br />
in Gelsenkirchen, beendete im September seine<br />
Abschlussarbeit, bei der er mit der Sensortechnik einer<br />
Spielekonsole über Armbewegungen einen Industrieroboter<br />
steuert und programmiert.<br />
(MV) Spielekonsolen sind schon lange Bestandteil von<br />
und Spaßfaktor in heimischen Kinderzimmern. Aber<br />
auch immer mehr Erwachsene haben Lust, ein virtuelles<br />
Spielchen am Bildschirm zu wagen. Dieser Trend verstärkte<br />
sich zunehmend durch Anbieter, die mit neuester<br />
Sensortechnik den Spielen mehr Leben einhauchen. Durch<br />
Körperbewegung kann der Akteur beispielsweise die künstlichen<br />
Wesen eines Spieles steuern. Sogar Wettkämpfe,<br />
sowohl gegeneinander als auch miteinander, sind möglich<br />
geworden.<br />
Warum nicht diese Technik für industrielle Zwecke einsetzen,<br />
dachte sich der Gelsenkirchener Informatik-Masterstudent<br />
Nils Oppermann (28). Zusätzliche Anregungen<br />
für seine Arbeit bekam er von Prof. Dr. Hartmut Surmann,<br />
der in Gelsenkirchen im Fachbereich Informatik lehrt. Der<br />
in Dülmen geborene Surmann hat nach seiner Berufung<br />
an die Hochschule dort ein Robotiklabor aufgebaut.<br />
„Durch das Massenprodukt Spielekonsole und deren<br />
Sensortechnik ist die Grundgerätetechnik, die ich verwende,<br />
serienreif entwickelt und bezahlbar geworden“, erklärt<br />
Oppermann. Sie liefert die nötigen dreidimensionalen<br />
Informationen durch das Bild und die räumliche Tiefe.<br />
Mit diesen Daten und der richtigen Programmierung<br />
Aus Studiengängen und Fachbereichen<br />
steuert Oppermann nun einen Industrieroboter und dessen<br />
Bewegungsabläufe.<br />
„Industrieroboter sind häufig sehr aufwendig zu programmieren,<br />
bevor sie ihre Aufgaben – beispielsweise das<br />
Schweißen einer räumlichen Naht – erledigen. Da dies sehr<br />
kostspielig ist und viel Expertenwissen voraussetzt, können<br />
sich den Einsatz solcher Roboter bisher nur große Unternehmen<br />
leisten. Oftmals rentiert sich ein Industrieroboter<br />
nur bei sehr hohen Stückzahlen“, beschreibt Oppermann<br />
die Beweggründe für seine industrienahe Arbeit.<br />
Oppermanns Entwicklungen sollen nämlich klein- und<br />
mittelständischen Unternehmen helfen, einen Industrieroboter<br />
auf einfache Weise anzulernen und das nur mit<br />
der Bewegung des eigenen Körpers. Die Idee reifte schon<br />
während seines Bachelor-Studiums heran. Kontakt zu<br />
Computern bekam er bereits vor dem Studium durch seinen<br />
Vater, der physikalische Technik studierte und seinen<br />
älteren Bruder. Nach dem Abschluss der mittleren Reife<br />
auf der „Städtischen Realschule“ in Menden besuchte er<br />
anschließend das sauerländische Hönne-Berufskolleg und<br />
beendete als „Informationstechnischer Assistent“ die Ausbildung.<br />
Nach dem Zivildienst schaute sich Oppermann<br />
in der Hochschullandschaft um und entschied sich für<br />
ein Studium an der Fachhochschule Gelsenkirchen. „In<br />
Gelsenkirchen passte das Studienangebot am besten zu<br />
meinen Berufsvorstellungen“, so Nils Oppermann über<br />
seine Wahl, nach Gelsenkirchen zu gehen. Mehr über das<br />
Robotiklabor in Gelsenkirchen gibt es unter der Webadresse:<br />
http://www.youtube.com/user/RoblabFhGe.<br />
Der rechte Arm steuert den Industrieroboter im Hintergrund. Was beim linken Arm wie ein freundliches Winken für<br />
die Fotoaufnahme aussieht, wird von den Sensoren als Geste benötigt, um ein bestimmtes Menü auszuwählen.<br />
Nils Oppermann, Masterstudent der technischen Informatik aus Gelsenkirchen, nutzte für seine Abschlussarbeit<br />
den Sensor „Kinect“ der Spielekonsole „X-Box“ vom Anbieter Microsoft zur Robotersteuerung. Foto: FHG/MV<br />
Trikon 1/12<br />
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