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Trikon 1/12 8 Aus Studiengängen und Fachbereichen<br />
Garantiert nie langweilig<br />
Maike Deichsel studierte nach dem Fachabitur am Berufskolleg an der Fachhochschule<br />
Gelsenkirchen Wirtschaft und zwar mit dem Schwerpunkt Kultur-, Medien-<br />
und Freizeit-Management. „Das gibt es nur zweimal in Deutschland“, so Deichsel.<br />
Mit dem außerdem erworbenen Fachwissen aus Wirtschafts- und Vertragsrecht<br />
sowie Steuern passte ihr Studiengang genau für die Ruhrfestspiele in Recklinghausen.<br />
Als sich Maike Deichsel bei den Ruhrfestspielen<br />
Recklinghausen bewarb,<br />
hatte sie gerade einen Interims-Job<br />
im Hilton-Hotel Wien. Sie bekam den<br />
Job in Recklinghausen und leitete im<br />
Festivaljahr 2011 das künstlerische<br />
Betriebsbüro im Festspielhaus. Doch<br />
weil alles so schnell ging, hatte sie<br />
noch einen Koffer in Wien. „Den muss<br />
ich bald mal abholen“, sagte sie, aber<br />
da liefen die Ruhrfestspiele noch.<br />
Die 25-jährige Diplom-Betriebswirtin<br />
aus Dorsten war zuständig für Ver-<br />
Maike Deichsel vorm Schiller-Plakat im<br />
Festspielhaus Recklinghausen: „Don Carlos<br />
war ganz toll.“<br />
Foto: WAZ/Lutz von Staegmann<br />
träge, Unterbringung und Betreuung<br />
aller Ensembles: vom internationalen<br />
Star John Malkovich bis hin zu den<br />
Fringe-Artisten, die sich oft erst einen<br />
Namen machen wollen.<br />
So wie Maike Deichsel die Arbeit<br />
„in einem sehr jungen und energiereichen<br />
Team“ beschrieb, hatte sie für<br />
sich das große Los gezogen. „Ich bin<br />
bange gewesen nach dem Studium.“<br />
Allzu oft hörten Absolventen: „Wie<br />
wäre es erst mal mit einer Hospitanz?<br />
Und dann am besten auch noch<br />
unbezahlt!“<br />
Allerdings hatte sich die Dorstenerin<br />
mit ihrer Ausbildung auch<br />
passgenau auf den Job vorbereitet –<br />
ihrer „großen Affinität zu Zahlen“ sei<br />
Dank. Management-Erfahrung sammelte<br />
Maike Deichsel am anderen Ende<br />
der Welt: „Nach Australien wollte<br />
ich, seit ich sieben Jahre alt war.“ Für<br />
ihr Praxis-Semester begleitete sie die<br />
auf dem fünften Kontinent führende<br />
A-cappella-Formation „Song Company“<br />
auf deren China-Tournee. Peking<br />
hatte sie bereits in den Semesterferien<br />
2007 „überlebt“.<br />
„Bei den Ruhrfestspielen kommt<br />
die Welt zu uns.“ Ob sie einen typischen<br />
Arbeitstag beschreiben könnte?<br />
„Nein“, sagt sie lachend: „Jeder Tag ist<br />
anders, eine neue Herausforderung.“<br />
Ihre „erste große Herausforderung“<br />
vor dem Start der Festspiele waren die<br />
Hotel-Buchungen: Da habe das Vest<br />
leider weniger Auswahl zu bieten als<br />
etwa Wien. „Und der Song-Contest<br />
mit Nena machte es noch etwas<br />
schwieriger.“ Waren denn auch die<br />
Stars der Ruhrfestspiele sehr anspruchsvoll<br />
bis kapriziös? „Das kann