Kriegsende und Nachkriegsjahre
Kriegsende und Nachkriegsjahre
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Das Leben geht weiter<br />
Mein Leben im Krieg <strong>und</strong> danach<br />
von Benjamin Busch<br />
1940 wurde ich geboren. Noch während dem Krieg als ich noch ein Kleinkind<br />
war, ich kann mich noch gut daran erinnern, wurden wir nach Badem in der<br />
Eifel evakuiert. Dort waren wir vom Krieg recht abgeschottet. Erst gegen En-<br />
de des Krieges bekamen wir dort was mit, nämlich als die Amerikaner vor-<br />
rückten. Doch ein schlimmes Ereignis werde ich nicht vergessen: Als die A-<br />
merikaner kamen, standen wir vor der Tür des Bauernhofes, auf dem wir wa-<br />
ren <strong>und</strong> eine verirrte Gewehrkugel traf ein Mädchen an der Halsschlagader.<br />
Es war sofort tot.<br />
1946 wurde ich eingeschult. Wir waren nur vier oder fünf Schüler. Die Schule<br />
war vom Krieg noch demoliert. Jedesmal wenn es regnete gab es Schulfrei,<br />
da das Dach nur notdürftig abgedeckt war <strong>und</strong> es ständig hereinregnete.<br />
1948 sind wir dann nach Wasserliesch umgezogen. Dort besuchte ich bis<br />
1950 die Gr<strong>und</strong>schule wo Jungen <strong>und</strong> Mädchen noch gemeinsamen Unter-<br />
richt hatten. Später in der Volksschule (meine Eltern hatten nicht genug Geld<br />
für die Realschulbücher sonst wär ich nach Konz in die Schule gegangen)<br />
war der Unterricht von Jungen <strong>und</strong> Mädchen getrennt. Der Tag war sehr an-<br />
strengend: Morgens um fünf Uhr war Aufstehen angesagt, denn um sechs<br />
Uhr musste man in der Kirche die Morgenandacht dienen. Wenn jemand ge-<br />
storben ist, durfte man morgens vor der Schule noch mit zur Totensalbung.<br />
Danach ging es ab in die Schule. Nach der Salbung hat man nach Weihrauch<br />
<strong>und</strong> den ganzen Salben <strong>und</strong> Kräutern gestunken.<br />
In der Schule herrschte Disziplin. Man konnte als der Lehrer reinkam schon<br />
sehen ob er gut oder schlecht gelaunt war. Standen die Haare am Hinterkopf<br />
nach oben, gab es bei ihm meistens kein Frühstück zu Hause oder er hatte<br />
Stress mit seiner Frau. Auf jeden Fall musste man dann ruhig sein, denn<br />
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