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Kriegsende und Nachkriegsjahre

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Es begann ein neues Leben für die Bevölkerung. Zunächst wurde die Zivilbe-<br />

völkerung aus der noch umkämpften Frontlinie zurück gezogen. Alle waren<br />

glücklich über das Ende des Krieges, man hatte jedoch große Angst vor Ver-<br />

geltung. Dies war unter anderem damit begründet, dass viele Juden in dem<br />

Dorf wohnten <strong>und</strong> man wusste was ihnen zugefügt wurde. Große Angst vor<br />

der Reaktion der Amerikaner kam auf. Diese waren jedoch eher fre<strong>und</strong>lich<br />

<strong>und</strong> schenkten zum Beispiel Kindern Kaugummi <strong>und</strong> Erwachsenen Zigaret-<br />

ten.<br />

Die Bevölkerung musste sich aber auch an neue Dinge gewöhnen, wie eine<br />

Sperrst<strong>und</strong>e, bei der ab 18 Uhr bis 6 Uhr niemand mehr auf die Straßen durf-<br />

te.<br />

Bald begannen die Amerikaner mit der Entnazifizierung. Dabei kam es zu ei-<br />

ner Verhaftungswelle, bei der alle, die etwas mit der NSDAP zu tun hatten,<br />

verhaftet wurden.<br />

Jedes Haus wurde von acht bewaffneten Amerikanern nach versteckten Sol-<br />

daten oder Parteimitgliedern durchsucht. Die Verständigung erfolgte über ei-<br />

nen Offizier, der deutsch sprach oder sie fragten die Frauen immer: „Wo ist<br />

dein Mann?“<br />

Verdächtige wurden gefangen genommen <strong>und</strong> nach Trier auf den Petrisberg<br />

gebracht, von dort kamen sie nach Idar-Oberstein <strong>und</strong> letztendlich nach Diez<br />

an der Lahn, wo sie in Tongruben arbeiten mussten (Internierung). Angehöri-<br />

ge wussten nicht, wohin die Verhafteten gebracht worden waren <strong>und</strong> durften<br />

sie auch nicht besuchen. Kontakt war nur durch das Schmuggeln von Briefen<br />

aus <strong>und</strong> in das Lager möglich.<br />

Während der Gefangenschaft wurden die Daten der Inhaftierten überprüft<br />

<strong>und</strong> wer nichts Auffälliges aufwies, wurde nur als „Mitläufer“ eingestuft <strong>und</strong><br />

musste ein Sühnegeld bezahlen. Sie wurden dann auch bald aus der Gefan-<br />

genschaft entlassen. Andere wurden nach England <strong>und</strong> Amerika in Haft ge-<br />

nommen.<br />

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