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Kriegsende und Nachkriegsjahre

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daraus eine Art Kaffee zu kochen.<br />

Händen fort, wenn es auch oft nur ein<br />

paar Scheiben Brot waren.<br />

Als die Bauersleute ihr Vieh wieder zum<br />

Teil eingefangen hatten, ging es schon<br />

besser. Sie brachten Milch, Eier, Butter<br />

<strong>und</strong> Weizenmehl. Wir wurden mit<br />

Naturalien bezahlt. Das Geld hatte ja<br />

damals keinen Wert mehr. So gab es<br />

dann auch wieder Kuchen <strong>und</strong> Gebäck<br />

zu Festlichkeiten, Hochzeiten <strong>und</strong><br />

Beerdigungen usw.<br />

Viele Leute bezahlten auch mit Korn, das<br />

in unserem Backofen geröstet wurde, um<br />

Als wir wieder ein provisorisches Bürgermeisteramt hatten, es war in Saar-<br />

burg (15 km entfernt) - wo wir zu Fuß oder wenn vorhanden, mit dem Fahrrad<br />

hinmussten - konnten wir dort unsere Lebensmittelkarten bzw. Brotkartenab-<br />

schnitte abrechnen. Diese wurden vorher in st<strong>und</strong>enlanger Arbeit mit Mehl-<br />

kleister auf alte Zeitungen geklebt. Dafür gab es dann wieder eine bestimmte<br />

Mehlzuteilung.<br />

Einige Monate nach <strong>Kriegsende</strong> kam die erste Hilfe aus Amerika in Form von<br />

gelbem Maismehl. Es ließ sich schlecht verarbeiten, blieb glitschig im Gebäck<br />

<strong>und</strong> schmeckte nicht gut.<br />

Etwas später gab es dann das ganz feine amerikanische Weizenmehl <strong>und</strong> als<br />

große Kostbarkeit ab <strong>und</strong> zu schon mal einen Sack Zucker.<br />

Diese Herrlichkeiten waren in schönen weißen Leinensäcken, woraus wir<br />

Handtücher <strong>und</strong> Backschürzen nähen konnten.<br />

Im Juni 1948 gab es dann die Deutsche Mark <strong>und</strong> alles normalisierte sich.<br />

Erzählt von Elisabeth Kebig<br />

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