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Kriegsende und Nachkriegsjahre

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Vor dem Einmarsch der Amerikaner war es bei meinem Opa <strong>und</strong> seinen<br />

Fre<strong>und</strong>en beliebt in den leerstehenden Bunkern des Westwalls zu spielen(in<br />

der Region Trier sind alle Bunker gesprengt worden). Meistens spielten sie<br />

Luftangriff. Heute sagt, dass er das nicht verstehe, da er ja vom Ernstfall ge-<br />

troffen worden war, aber als Kind hätte es ihn nicht gestört.<br />

Eine andere Episode war: Im Bahnhof von Ruwer stand zu Zeiten als die<br />

Wehrmacht schon fast weg war <strong>und</strong> die Amerikaner noch nicht ganz da wa-<br />

ren ein Wagon mit vornehmlich Armeeunterwäsche. Im Dorf wusste jeder der<br />

Wagon würde stehen bleiben <strong>und</strong> man könne die Wäsche bestimmt gut brau-<br />

chen. Genau zu dem Zeitpunkt als die Leute den Wagon geöffnet, hatten kam<br />

ein dt. Feldwebel mit vorgehaltener Pistole um die Leute davon abzuhalten,<br />

sich Dinge zu nehmen, welche die Wehrmacht dringend bräuchte. Man ver-<br />

suchte ihm zu erklären, was auf der Hand lag. Nach Trier konnte der Wagon<br />

nicht, denn da waren die Amerikaner; Richtung Hermeskeil waren alle Eisen-<br />

bahnbrücken gesprengt. Als der Feldwebel nicht nachgab, kam es wie es<br />

kommen musste, man entwendete ihm die Pistole <strong>und</strong> er bezog schwer Prü-<br />

gel.<br />

Der heutige Stadtteil Ruwer war damals ein zweigeteilter Ort, es gab Ruwer-<br />

Maximin, links der Ruwer <strong>und</strong> Ruwer-Paulin, rechts der Ruwer; beides ehe-<br />

malige Herrschaftsbereiche des Klosters St. Paulin <strong>und</strong> der Reichsabtei St.<br />

Maximin.<br />

Auf der Flucht vor den Amerikanern, hatte die Wehrmacht die Ruwerbrücke<br />

gesprengt. Die „feindlichen Truppen“ kamen am 1.3.45 aus Richtung Trier<br />

nach Ruwer-Maximin, sie brauchten drei ganze Tage um eine Pontonbrücke<br />

über den Bach zu schlagen. Am Morgen des 3. 3. 45 war für ganz Ruwer der<br />

Krieg aus. Die Amerikaner rückten aus dem eher kleinen R.-Maximin in das<br />

große R.-Paulin mit Panzern ein, Infanterie folgte mit aufgepflanzten Bajo-<br />

netts. Da der Teil des Volksturms, der nicht vorher geflohen war, sich wieder<br />

zivil kleidete <strong>und</strong> sich ruhig verhielt, wurde von den Amerikanern kein Zivilist<br />

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