Kriegsende und Nachkriegsjahre
Kriegsende und Nachkriegsjahre
Kriegsende und Nachkriegsjahre
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Auch die Beschaffung von Holz war für uns sehr schwierig. Einmal fuhren<br />
mein Vater, mein Bruder Jupp <strong>und</strong> ich früh morgens in den Wald. Wir wollten<br />
Holz beschaffen, um weiterarbeiten zu können. Das ging jedoch nur durch<br />
das Stehlen von Holz. Wir sägten eine große Eiche <strong>und</strong> eine große Lärche ab<br />
<strong>und</strong> luden sie danach auf den Wagen. Danach brachten wir die Bäume mit<br />
einem Pferdewagen, der von meinem Bruder gefahren wurde, zu einem Sä-<br />
gewerk. Das Unternehmen wurde noch weiter erschwert, weil mein Bruder<br />
von einem Polterabend am Tag zuvor noch leicht angetrunken war. Bevor wir<br />
den „Tatort“ verließen, vertuschten wir noch alle Spuren. Wir brachten die Ar-<br />
beiter im Sägewerk dazu, uns die Bäume in Bretter zu zerschneiden, indem<br />
wir ihnen etwas Schnaps <strong>und</strong> ein wenig Butter gaben. Nun brachten wir die<br />
Bretter nach Hause. Schließlich transportierten wir sie sofort auf den Holz-<br />
speicher. Am nächsten Tag kam der Förster zu uns in die Werkstatt. Er er-<br />
zählte meinem Vater, dass zwei Bäume spurlos aus dem Wald gestohlen<br />
worden waren <strong>und</strong> ärgerte sich sehr darüber. Zum Glück hatten wir die Bäu-<br />
me schon in Bretter zersägt <strong>und</strong> auf den Speicher gebracht.<br />
58