Kriegsende und Nachkriegsjahre
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einzutreten, was sie allerdings nicht tat. Als der Krieg dann näher kam <strong>und</strong><br />
die Grenzdörfer bei Leixen ins Hinterland evakuiert wurden zwang mein Opa<br />
sie zu ihren Eltern nach Beuthen zu gehen weil dort die Russen noch weit<br />
weg waren. Als dann im Winter 1945 die Russen sehr schnell näher kamen<br />
floh sie dann zusammen mit ihre Mutter, ihrer Schwester <strong>und</strong> ihrem Kind<br />
nach Fulda wo ihre Schwiegereltern wohnten. Es war keine leichte Zeit, bis<br />
zum <strong>Kriegsende</strong> wohnten sie bei den Schwiegereltern. Als im Sommer der<br />
Krieg zu Ende war freuten sich die Menschen. Die Amerikaner fuhren durch<br />
den Ort <strong>und</strong> gaben den Kindern Süßigkeiten jedoch kann sich meine Oma<br />
noch daran erinnern dass auch jemand von einem Berg aus auf die Amerika-<br />
ner schoss, also das es nach <strong>Kriegsende</strong> immer noch durchaus gefährlich für<br />
die Amerikaner war. Dann ging meine Oma wieder in die Eifel zurück weil<br />
mein Opa dort eine Stelle als Lehrer hatte. Es war nicht leicht zu reisen da-<br />
mals weil die ganze Infrastruktur zerstört war, deswegen musste man oft per<br />
Anhalter fahren. In einem Ort an der Mosel wollte meine Oma übernachten<br />
deshalb fragte sie den Bürgermeister wo man übernachten könne dieser gab<br />
ihr zwar eine Adresse allerdings ging das doch nicht <strong>und</strong> sie musste mit mei-<br />
ner Tante in einem abgestellten Eisenbahnwaggon übernachten. Am nächs-<br />
ten Tag wurde die Fahrt per Anhalter mit einem Laster fortgesetzt.<br />
In Baustert freute sich der Schulrat über die Ankunft des Lehrers mit seiner<br />
Familie, weil die Lehrerwohnung sonst für Flüchtlinge hätte freigegeben hätte<br />
werden müssen.<br />
Mein Vater<br />
von Vera Winden<br />
Mein Vater, Heinz Winden, erzählte mir diese Nachkriegserinnerung:<br />
„Im Februar des Jahres 1942, ca. neun Monate vor meiner Geburt, wurde die<br />
Armee meines Vaters von Frankreich an die Ostfront verlegt. Etwa zwei Jah-<br />
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