02.12.2012 Aufrufe

Kriegsende und Nachkriegsjahre

Kriegsende und Nachkriegsjahre

Kriegsende und Nachkriegsjahre

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

mein Uropa dabei; als er eines Tages im späten Frühling nachhause kam,<br />

erzählte er mit dem Hunger in Ruwer sei es halb so wild, er hätte beim Auf-<br />

räumen am Kornmarkt gesehen auf der OPD (heute Telekom) würde die<br />

Hungerfahne wehen <strong>und</strong> man könne von Glück sagen nicht in der Stadt zu<br />

wohnen.<br />

Die schwere Arbeit in der Stadt <strong>und</strong> eine verschleppte Grippe aus dem Sumpf<br />

ließen meinen Uropa schwer krank werden. Im August 1945 starb er.<br />

Kurz vor dem Abzug der Amerikaner nahm ein GI meinen Opa mit zu sich ins<br />

Lager <strong>und</strong> gab ihm eine Konservendose in der Größe XXXXL. Alle Leute die<br />

ihn damit sahen dachten es wäre Fleisch oder Kartoffeln darin aber als meine<br />

Uroma sie öffnete waren es lediglich rote Beete, es war aber eigentlich egal<br />

man war ja froh wenn man überhaupt etwas hatte.<br />

Nach den Amerikanern kamen die Belgier sie gaben aber nur ein kurzes<br />

Gastspiel bis die Franzosen anrückten.<br />

Das Erste was die Franzosen taten war eine Fahnenmast auf zu stellen <strong>und</strong><br />

die „Tricoloure“ zu hissen. Jeder der an der Fahne vorbei ging musste sie<br />

grüßen. Wer es nicht tat kam bei Wasser Brot <strong>und</strong> Schlägen in eine Art Kel-<br />

lerverlies. Mein Opa erzahlte, als Kinder hätten sie sich einen Spaß daraus<br />

gemacht immer wieder daran vorbei zu gehen <strong>und</strong> zu grüßen aber es gab<br />

auch ein paar unverbesserliche Hitleranhänger die sich strickt weigerten die<br />

Fahne zu grüßen <strong>und</strong> es gab dann auch die angedrohte Strafe, bis 46 ein<br />

neuer Kommandant in die „Surrité“ einzog <strong>und</strong> mit ihm Neue Sitten.<br />

46/47 kamen die beiden Brüder aus der Gefangenschaft zurück. Der eine war<br />

in Sibirien im Bergwerk gewesen <strong>und</strong> der andere war Koch im Offizierskasino<br />

eine am. Gefangenenlagers in Ägypten. Dieser hat bevor er frei gelassen<br />

wurde jede menge Konserven „requiriert“.<br />

In den Jahren 1946 bis 1947 hatte mein Opa <strong>und</strong> seine Familie mehr oder<br />

weniger vor sich hin gelebt aber 1948 ging es „Kraft des dt. Arbeiters“ wieder<br />

bergauf nicht nur dass die DM kam sondern man wohnte wieder in einem ei-<br />

genen Heim, eine Schwester heiratete <strong>und</strong> ein Schwager meines Opas kam<br />

9

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!