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Kriegsende und Nachkriegsjahre

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Das Leben als Schreiner nach dem Krieg<br />

von Marco Stark<br />

Als der Krieg zu Ende war, war das Geld wertlos. Für das Geld konnte man<br />

keine Waren mehr erhalten. So ging man wieder über zur Naturaltauschwirt-<br />

schaft. Als Schreiner war es schwierig an Holz <strong>und</strong> Maschinen zu kommen.<br />

Mein Vater <strong>und</strong> ich waren gerade einen Tisch mit der Kreissäge am Schnei-<br />

den, als französische Beamte uns unterbrachen. Sie wollten die Kreissäge<br />

als Kriegsentschädigung pfänden. So mussten wir unsere Kreissäge abgeben<br />

<strong>und</strong> bekamen dafür einen Reparationsschein, der jedoch eigentlich wertlos<br />

war. So versuchten die Franzosen in allen Werkstätten im Dorf Maschinen zu<br />

pfänden. In der Werkstatt von einer Bekannten bauten mein Vater <strong>und</strong> ich die<br />

Antriebswelle aus einer Kreissäge aus. Bevor die Franzosen kamen, mussten<br />

wir die Maschinen wieder mit Staub <strong>und</strong> Spänen bedecken, da in der Werk-<br />

statt schon lange nicht mehr gearbeitet wurde, weil der Mann der Frau im<br />

Krieg gestorben war. Als die französischen Beamten die Maschinen abholen<br />

wollten, merkten sie beim Test der Kreissäge, dass diese „kaputt“ war. So<br />

nahmen sie sie nicht mit <strong>und</strong> wir konnten die Säge, nachdem wir die An-<br />

triebswelle wieder eingebaut hatten, weiter nutzen.<br />

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