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osteuropäischen Markt. Mit einer jährlichen Einfuhrmenge von<br />

über 700.000 t spielt Hamburg eine zentrale Rolle im Weltkaffeehandel<br />

und ist Europas größter Importhafen für Rohkaffee.<br />

Im Idealfall sollte Kaffee spätestens 24 Stunden nach dem Löschen<br />

der Container von Bord aus den Boxen geladen sein. Hier<br />

sind also für die Nachläufe, die per Lkw, Bahn oder Binnenschiff<br />

erfolgen, kurze Wege und vor allem gut organisierte Terminabläufe<br />

gefragt. Zielorte für diese ersten Hinterlandtransporte sind<br />

in der Regel Röstbetriebe oder spezielle Lager mit Silos oder Palettenlager<br />

in Hafennähe. Rohkaffee sollte jedoch nach Möglichkeit<br />

nicht länger als ein Jahr gelagert werden.<br />

Speicherstadt Kaffeerösterei<br />

Zu den Kunden des Hafens Hamburg gehören z. B. traditionelle<br />

Röster, die ihre Kaffees zur direkten Belieferung ihrer Produktion<br />

benötigen; zudem Händler und Lagerhalter, die sowohl für<br />

Röster als auch für relevante Börsen Kaffee bereithalten.<br />

Ein Beispiel für die Kaffekultur in der Hansestadt ist die Hacienda<br />

San Nicolás GmbH. Ursprünglich als Vertriebsfirma in Hamburg<br />

für die Vermarktung von Kaffee der damaligen kolumbianischen<br />

Muttergesellschaft gegründet, bietet die heutige Firma<br />

mit dem Konzept „Speicherstadt Kaffeerösterei“ eine Erlebnis-<br />

Gourmet-Kaffeerösterei; deren Angebot vom Ausschank und<br />

Verkauf bis zu Events und Seminaren reicht. Hier können die<br />

Besucher so die Veredelung der Bohnen erleben und das Aroma<br />

genießen – immerhin wurden in geröstetem Kaffee bislang rund<br />

850 Aromastoffe identifiziert.<br />

Veredelte Bohnenkultur<br />

Kaffeemischungen bestehen aus bis zu 20 verschiedenen Kaffeesorten.<br />

Gerade bei den „Supermarkt-Kaffees“ ist ein einheitliches<br />

Geschmacks- und Aromabild gefragt. Da Kaffee jedoch<br />

wie andere Naturprodukte jedes Jahr sehr unterschiedlich aus-<br />

Netto-Importe<br />

Importe abzüglich Re-Exporte von Kaffee in allen<br />

Verarbeitungsformen (in 1000 Sack Rohkaffee à 60 kg)<br />

Kaffeejahr 2009/2010<br />

EU insgesamt ......................................................................40.145<br />

USA ........................................................................................20.079<br />

Deutschland ..............................................................................9081<br />

Japan ..........................................................................................6866<br />

(Quelle: Deutscher Kaffeeverband/ICO)<br />

fällt, wird entsprechend gemischt, um das entsprechende Profil<br />

zu erhalten. In Deutschland wurden im Jahr 2011 laut Pressemitteilung<br />

des Kaffeeverbandes 402.000 t Röstkaffee und<br />

12.650 t purer löslicher Kaffee konsumiert. Etwa die Hälfte des<br />

importierten Rohkaffees exportieren die Deutschen jedoch<br />

nach der Veredelung in andere Länder. Entkoffeinierter und löslicher<br />

Kaffee sind dabei besondere Exportschlager.<br />

Kaffee als Wirtschaftsfaktor<br />

So leistet die deutsche Kaffeebranche einen deutlichen Beitrag<br />

zum Bruttosozialprodukt. Nicht zu unterschätzen ist auch die sogenannte<br />

Kaffeesteuer, die in Deutschland erhoben wird und<br />

letztlich die Gastronomie. Insgesamt dennoch nur ein Punkt für<br />

den Wirtschaftsfaktor Kaffee. Nicht zu unterschätzen ist die<br />

anregende Wirkung durch den Konsum, von dem letztlich auch<br />

Unternehmen außerhalb der Branche profitieren. Denn auch hier<br />

beginnt der Arbeitsalltag oft mit einer dampfenden Tasse Kaffee.

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