38 Praktische Reisetipps A–Z

schwer geworden. Gerade bei Produkten
wie Webwaren (Wandbehänge,
Teppiche etc.), Stickereien und
Häkelarbeiten (Tücher, Deckchen,
Vorhänge, Tischtücher), Schafwollpullovern
u.Ä. sind die Qualitätsunterschiede
enorm. Wirklich gute Ware –
ohne Synthetik-Beimischung und nicht
maschinell gefertigt – kann man mit
etwas Übung relativ rasch von den billigen
Massen-Importprodukten unterscheiden,
doch selbst in traditionellen
Handarbeits-Dörfern, wie Fódele,
Kritsá oder Kroústas (v.a. Stickereien),
Anógia oder Axós (Webarbeiten), fällt
es immer schwerer, wirklich hochwertige
Produkte zu finden.
Ein Blick auf die große Sammlung alter
Webwaren im Historischen Museum
in Iráklion macht den Unterschied
zwischen Billigware und guter Handarbeit
deutlich. Auch Klosterläden
(wie Moní Toploú oder Agía Iríni) und
vor allem Spezialgeschäfte (u.a. in
Chaniá und Iráklion), die die Erzeugnisse
der Handwerkskooperative
EOMMEX (www.eommex.gr) verkaufen,
offenbaren die Unterschiede in
Qualität und Preis und geben für die
teureren Produkte die Garantie, dass
man „echte“ Ware mit nach Hause
nimmt. Die EOMMEX ist ein Zusammenschluss
von Handwerksbetrieben,
die auf Qualität und Wahrung der Traditionen
wert legen, und ist weit über
Kreta hinaus angesehen. Sie veranstaltet
Ausstellungen, knüpft Handelskontakte
und fördert das heimische Kunsthandwerk.
Nicht immer sind den
Büros, wie in Chaniá, Verkaufsräume
angeschlossen.
014kr Foto: bk
Einkaufen
Anziehungspunkt für Einheimische und
Besucher: Märkte auf Kreta
Traditionelle Webkunst
Mit Glück findet man noch alte
Webwaren, z.B. in der Galerie Grimm
in Iráklion (s. dort, Praktische Hinweise),
die zum Teil aus alter Aussteuer
stammen. Besonders die Rückseiten
der Handarbeiten geben Aufschluss
darüber, ob es sich um eine neue oder
alte Handarbeit handelt. Traditionell
wurden immer verschiedene Materialien
– Wolle, Baumwolle und Seide –
gleichzeitig verwendet. Rot war immer
die Hauptfarbe und deren Sättigung
war Indiz für die Herkunft des Stückes,
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