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38 Praktische Reisetipps A–Z

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Ein Tabuthema in Unterhaltungen<br />

mit Kretern sind wegen des gespannten<br />

Verhältnisses „die Türken“. Auch<br />

„die Athener“ sind für Kreter ein heikles<br />

Thema; das Verhältnis zu den Makedoniern<br />

(Nordgriechen) ist auf<br />

Grund der ähnlichen Geschichte besser<br />

als zu den „arroganten“ Hauptstädtern.<br />

Militärische Anlagen, auch Flughäfen,<br />

sind strengstens überwacht, und<br />

man sollte nicht versuchen, in solchen<br />

Sperrarealen anzuhalten, zu fotografieren<br />

oder sonst wie aufzufallen.<br />

Zum Schutz von Landschaft und<br />

Umwelt sind folgende Maßnahmen<br />

angebracht: Wegen der großen<br />

Trockenheit sollte man äußerst vorsichtig<br />

mit Zigarettenkippen und<br />

Streichhölzern umgehen, ein Feuer im<br />

Freien kann ganze Landstriche zerstören.<br />

Zurückhaltung ist ebenfalls geboten,<br />

was den Wasserverbrauch angeht.<br />

Es darf, aus ökologischen Gründen,<br />

nicht verschwendet werden, und<br />

man sollte vielleicht auf mehrmaliges<br />

Duschen täglich verzichten.<br />

Einladungen<br />

Schon Kästner riet, Einladungen<br />

möglichst nie auszuschlagen, auch auf<br />

die Gefahr hin, nach einer Unzahl von<br />

Rakís mit getrübter Erkenntniskraft<br />

durchs Dorf zu laufen, und er warnte<br />

davor, dass die Kreter im Stande seien,<br />

den widerspenstigen Gast als Feind zu<br />

betrachten und zu verfolgen. Über die<br />

Jahrzehnte haben sich die Sitten<br />

gelockert, die Vorstellung, mit der<br />

Rakíflasche durchs Dorf verfolgt zu<br />

werden, ist passé.<br />

Umgangsformen und Verhaltenstipps<br />

Heute erwidert man die Gastfreundschaft,<br />

indem man nicht mit leeren<br />

Händen eintrifft. Als Mitbringsel beliebt<br />

sind Süßigkeiten (gliká) aller Art,<br />

während Blumen meist besonderen<br />

Anlässen vorbehalten sind und Alkohol<br />

als Geschenk unüblich ist. Gleich<br />

nach dem Eintreten werden zur Begrüßung<br />

„Löffelsüße“ (glikó tou koutalioú)<br />

– eingemachte Früchte wie Kirschen,<br />

Aprikosen, Orangen, Feigen,<br />

Quitten – und Wasser oder Weinbrand<br />

(Metaxa) gereicht. Anschließend<br />

gibt es im Saloni, dem offiziellen<br />

und meist etwas steifen Empfangsraum,<br />

einen Kafés Ellenikós und weitere<br />

Süßigkeiten oder Gebäck.<br />

War die Einladung auf 18 oder<br />

19 Uhr gelegt, kann man sich anschließend<br />

wieder unter Dankesbekundungen<br />

auf den Weg machen,<br />

denn wer zum Essen geladen ist, wird<br />

erst gegen 20 oder gar 21 Uhr bestellt,<br />

wobei die Einladung meist telefonisch<br />

oder persönlich erfolgt. Handelt es<br />

sich um ein Familienfest, z.B. eine Taufe,<br />

schließt die (schriftliche) Einladung<br />

automatisch das anschließende Essen<br />

im Haus oder im Restaurant ein. Geschenke<br />

werden in diesem Fall vorher<br />

ins Haus geschickt oder gebracht.<br />

Das Essen kommt in großen Mengen<br />

auf den Tisch, und jeder bedient<br />

sich aus den aufgestellten Schüsseln<br />

und Schalen, wobei die Griechen eine<br />

ziemliche Geschwindigkeit im Essen<br />

entwickeln können. Alkohol wird in<br />

Maßen genossen, und obwohl die<br />

Gläser immer sofort nachgefüllt werden,<br />

sollte man sich besser etwas zurückhalten.<br />

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<strong>Reisetipps</strong> <strong>A–Z</strong>

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