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Workshop Finanzierung - Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft

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30 Berichte aus der <strong>Finanzierung</strong>spraxisVolker BrümmerGeschäftsführender GesellschafterCircle of Eleven GmbHIch bin Unternehmer in der <strong>Kultur</strong>wirtschaft. Ich macheseit 16 Jahren privates Theater. Ich weiß, was esheißt, Geld zu verdienen, um damit wieder investierenzu können. Ich habe vor drei Jahren eine eigeneProduktionsgesellschaft, Circle of Eleven, gegründet,um Unterhaltungsstücke, Shows herzustellen <strong>und</strong> siedann auch weltweit vertreiben zu können. Der Bereichder darstellenden Kunst ist ein Teilbereich, derunternehmerisch noch wenig beackert ist <strong>und</strong> wo esan vielen wirtschaftlichen <strong>und</strong> finanzierungstechnischenStrukturen mangelt.Ich finde den Bereich Mikrodarlehen, Mikrofinanzierung,sehr interessant, habe ihn selbst abernoch nicht genutzt. Der <strong>Finanzierung</strong>sbedarf unsererFirma ist höher. Wir liegen mittlerweile bei 1,5 Millionen-Euro-Investitionen.Und wir haben vor, in dennächsten Jahren noch mehr zu investieren. Ich seheunsere Entwicklung so, dass wir weniger eine reineProduktionsfirma sind, die eigene Stücke vertreibt,sondern dass wir auch Prozesse entwickeln, in denenwir Künstler, Kreative begleiten. Wir wollen sagenkönnen: An dieses Konzept glauben wir. Und wiekann man das Ganze finanzieren? Das kann <strong>und</strong> wirdauch in der Regel erst ein kleinerer <strong>Finanzierung</strong>sbedarfsein, bis zu ca. 20.000 Euro. Dafür ist der Mikrofondsbzw. der Ansatz der GLS Bank interessant. Undauch die enge Betreuung bzw. das „Controlling“ halteich in dem Kontext durchaus für sinnvoll <strong>und</strong> zumutbar.Hier investieren Investoren Geld, woher auchimmer sie kommen, <strong>und</strong> da gibt es eine Erwartungshaltung.Meine eigene Unternehmensfinanzierung liefüber Privatleute, die ein Herz für die <strong>Kultur</strong> haben,die es sich erlauben können, ein Stück weit zu investieren,die aber natürlich auch erwarten, dass sie ihrGeld nicht verlieren, sondern möglicherweise nochmit einer Rendite wiederbekommen. In den letztendrei Jahre haben ich auch klassische <strong>Finanzierung</strong>swegegenutzt: Venture Capital Fonds, Private Equity,Volker BrümmerBanken, Investitionsbank Berlin (IBB). Man muss einfachschauen, was es da gibt.Die Schwierigkeit ist: Das sind Unternehmensbereiche,die man wenig greifen kann, weil in der<strong>Kultur</strong>- oder <strong>Kreativwirtschaft</strong> immaterielle Wirtschaftsgüterentstehen. Es kann schon sein, dass ichZeit oder Geld für einen gewissen Zeitraum in einenKünstler gesteckt habe. Wenn der dann nicht mehrmit mir arbeiten will, ist das Geld weg.Da ist es schon wichtig, genau hinzugucken,wenn man sagt: <strong>Kultur</strong>wirtschaft ist ein hochprofitablerWirtschaftsbereich. Trotzdem: Meiner Meinungnach ist er profitabel, weil er in Deutschland noch sowenig entwickelt ist <strong>und</strong> darüber hinaus global agierenkann <strong>und</strong> muss. Da gibt es noch ganz viel zu leisten<strong>und</strong> zu tun. Wie kann man nun die vielen kleinteiligen,nicht greifbaren, vielschichtigen Marktteilnehmermiteinander in Kontakt bringen <strong>und</strong> darüberfür Strukturen sorgen, die für eine höhere Effizienzdes Einzelnen sorgen, aber auch für eine größereWahrnehmung dessen, was in diesem Bereich eigentlichmöglich ist? Ich habe ein wenig den Eindruck,dass man jetzt in Deutschland nach dem Allheilmittelsucht. Das wird es aber in der Form nicht geben. Manmuss sich für die einzelnen Teilbereiche Gedankenmachen: Wie, mit welchen Produkten kann manwen fördern? Wie kann man jemandem helfen, dersagt: Ich habe eine Idee, <strong>und</strong> wie kann ich daraus einGeschäft machen?

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