52 Diskussionsbeiträge der Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer (Zusammenfassungen)Diskussionsbeiträge derTeilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer(Zusammenfassungen)
Diskussionsbeiträge der Teilnehmerinnen <strong>und</strong> Teilnehmer (Zusammenfassungen)53Diskussionsbeiträge der Teilnehmerinnen<strong>und</strong> Teilnehmer (Zusammenfassungen)Torsten BaumSpezialberatung Business, Berliner Bank AG & Co. KGZum Thema „KfW“ <strong>und</strong> zum Thema „Hausbankprinzip“:Ich bin ein Befürworter des Hausbankprinzips.Ein Gründer braucht eine Geschäftsbank, die denZahlungsverkehr abwickelt. Außerdem bin ich derAnsicht, dass mit der Beteiligung einer Hausbank dieWahrscheinlichkeit für die Vergabe eines KfW-Kreditseher steigt. Wir alle wissen, dass sowohl die Hausbankals auch die KfW mit einem Ratingsystem arbeiten.Nur wenn ich einen K<strong>und</strong>en gut kenne, kann ichso ein Ratingsystem auch adäquat füllen. Nur danngibt es die entsprechenden Ergebnisse, wie eine <strong>Finanzierung</strong>auch umsetzbar ist.Zusammenarbeit / Aufforderung:3 Eine Risikoübernahme im Bereich von Gründungsunternehmen,die auch Betriebsmittel betrifft,in das Angebot der KfW aufnehmenWas mir im Angebot der KfW fehlt, ist eine Risikoübernahmeder KfW im Bereich von Gründungsunternehmen,die auch Betriebsmittelbetrifft. Ein Beispiel: Für ein Unternehmen mit100.000 bis 150.000 Euro Kapitalbedarf, mit Anlaufverlusten,mit hohen Betriebsmittelanteilen, wo Produktionen,Waren <strong>und</strong> Personalkosten vorfinanziertwerden müssen, hat die KfW kein Produkt im Angebot,das einer Hausbank das Risiko abnehmen kann.Da bleibt eigentlich nur der Weg zur Bürgschaftsbank.Die Bürgschaftsbank ist in der Regel ein verlässlicherPartner. Nichtsdestotrotz ist es gerade in einigenTeilbranchen der <strong>Kreativwirtschaft</strong> ganz gut,wenn man das Risiko auf mehrere Schultern verteilenkann, zum Beispiel: Hausbank, KfW <strong>und</strong> Bürgschaftsbank.Zum Thema „K<strong>und</strong>enpotenzial <strong>Kreativwirtschaft</strong>“<strong>und</strong> zum Beitrag von Joachim Kobuss: Ichhoffe, dass in meinem Vortrag deutlich geworden ist,dass wir das Thema „<strong>Kreativwirtschaft</strong>“ durchausaufgreifen. Es gibt hier zweifelsohne ein Wachstumspotenzial,sowohl hinsichtlich gewerblicher <strong>Finanzierung</strong>en,aber auch hinsichtlich des K<strong>und</strong>enwachstums.In Berlin gibt es nach dem letzten <strong>Kultur</strong>wirt-Torsten Baumschaftsbericht r<strong>und</strong> 23 000 Unternehmen <strong>und</strong>ca. 160 000 Beschäftigte im Bereich der <strong>Kreativwirtschaft</strong>.Das ist für uns schon ein relevanter Markt.Zum Thema „Fremdkapital“: Für die Kreativunternehmenin der Gründungsphase ist in den meistenFällen nicht das Fremdkapital betriebswirtschaftlichsinnvoll, sondern Mezzanine-Kapital oder eigenkapitalähnlicheMittel. Fremdkapital ist oftmals die falsche<strong>Finanzierung</strong>sform. Das ist auch bei den Antwortenauf die Fragen, die das BMWi mit der Einladungversandt <strong>und</strong> die Herr Weismann heute Morgenvorgestellt hat, deutlich geworden. Beispielsweisewurde Bedarf nach eigenkapitalähnlichen Mitteln,nach Venture Capital, nach endfälligen <strong>Finanzierung</strong>enangemahnt. Das sind Mittel, die nur zu einemTeil von einer Geschäftsbank abgedeckt werden.Wir können als Bank vermitteln, wir können öffentlicheStellen oder vielleicht den einen oder anderenPrivatinvestor ansprechen. Wir können aber keinEigenkapital oder Mezzanine-Kapital zur Verfügungstellen. Wir sind eine Bank, die Fremdkapital zurVerfügung stellt.Zum Thema „Standardisierte Analyse- <strong>und</strong> Ratingverfahren“<strong>und</strong> zum Vortrag von Herrn Franken:Ja, es ist richtig, dass Banken dazu übergehen, standardisierteAnalyse- <strong>und</strong> Ratingverfahren anzuwenden,teilweise auch Spezial-Know-how abbauen. Aberauch bei den Banken gibt es eine betriebswirtschaftlicheKomponente. Und das muss man jedem Institutfreistellen, in welchem Markt es sich bewegen will,was betriebswirtschaftlich sinnvoll ist oder nicht.Die Diskussionen sollten sachlich <strong>und</strong> qualifiziert geführtwerden. Es reicht nicht, oberflächlich festzustel-