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Workshop Finanzierung - Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft

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44 Neue Wege <strong>und</strong> beispielhafte Instrumente?Branchenspezifische Besonderheiten<strong>und</strong> GemeinsamkeitenRaim<strong>und</strong> FrankenGeschäftsführer der rmc rinke medien consultGmbH(Der Beitrag wurde auf der Veranstaltung mit Charts /Filmspots illustriert.)Die rmc rinke medien consult berät einerseits Medienunternehmen,andererseits Banken <strong>und</strong> Private-Equity-Investoren, die Medienunternehmen finanzieren.Wir arbeiten aber auch mit Filmförderern, Medien-<strong>und</strong> Wirtschaftsförderern zusammen <strong>und</strong>beraten die Politik.Für eine erfolgreiche <strong>Finanzierung</strong> müssen ausunserer Sicht vier Komponenten zusammenkommen:nämlich Kenntnis der Branche / des Markts, Technik-Know-how, betriebswirtschaftliche Kenntnisse <strong>und</strong>Finanz-Know-how. Insofern arbeitet unser Unternehmenausschließlich mit Mitarbeitern zusammen, dieaus der Medienbranche kommen <strong>und</strong> eine Zusatzqualifikationim Bankwesen haben.Wir haben gerade eine umfassende Studie überden Filmfinanzierungsmarkt erstellt. Dafür haben wiralle relevanten Banken in Deutschland abgefragt. DieErgebnisse, die ich Ihnen hier kurz skizziere, lassensich aber durchaus auch auf andere <strong>Kreativwirtschaft</strong>sbereicheübertragen.Es besteht Handlungsbedarf, zunächst aus demFilmfinanzierungsbereich abgeleitet, weil es zurzeitin Deutschland keine einzige Bank gibt, die systematischein umfassendes Filmfinanzierungsangebotbietet, das b<strong>und</strong>esweit gilt <strong>und</strong> auch kleineProduktionen abdeckt. Selbst die wenigen Banken,die zurzeit noch tätig sind, tun dies nicht auf Basis einerlangfristigen Unternehmensstrategie.Die Gründe dafür sind struktureller Art:3 Die Bankenpolitik, die verstärkt auf Standardisierungsetzt, spricht gegen Sonderwege. DieVerantwortlichen müssen sich immer wiederrechtfertigen, warum sie überhaupt auf komplizierteSpezialgeschäfte setzen. Spezialgeschäfteverlangen ein relativ hohes Know-how. Gleichzeitigist das Ertragsvolumen eher bescheiden, geradewenn keine routinierte Abwicklung erfolgt.Raim<strong>und</strong> Franken3 Die Ratingprozesse werden auf das Notwendigstereduziert, um Kosten für Spezialratingseinzusparen (z. B. Projektrating bei Filmprojektenstatt Unternehmensrating, gestützt auf dieBilanz).3 Jetzt, nach der Bankenkrise, gibt es in vielenBanken Zielvorgaben, die Engagements systematischzu reduzieren. Dies wird vor allem dieBereiche treffen, die als vergleichsweise risikoreich<strong>und</strong> arbeitsaufwändig angesehen werden,beispielsweise auch das Film- <strong>und</strong> TV-Geschäft.3 Banken sind häufig nach dem Niederlassungsprinzipregional aufgestellt. Damit ist eine b<strong>und</strong>esweiteVersorgung nicht gegeben. Bei den Banken,die trotz des Regionalprinzips über ihrenRadius hinaus agieren, sind solche Spezialgeschäfteüblicherweise lediglich geduldet. Dieskann kurzfristig beendet werden.3 Insgesamt agieren auf dem Filmfinanzierungsmarktzu wenige Player. Diese könnenoder müssen notgedrungen aus der Fülle von Anträgenauswählen. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e bleibt eineReihe von gr<strong>und</strong>sätzlich finanzierungsfähigenProjekten auf der Strecke.3 Bei einem größeren Ausfall einer der Filmfinanzierungsbanken,der zu einem komplettenRückzug aus diesem Segment führt, sind die verbleibendenBanken kaum in der Lage, den Finanzbedarfaufzufangen. Wir haben eine solcheSituation im letzten Jahr in Berlin gehabt.

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