IV - CCA Monatsblatt
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Serie<br />
haltbaren Fladen verbacken wurde, den man heute unter dem Namen Lebkuchen<br />
kennt. Womit wir schon mitten in der Küche stehen.<br />
Ein schwarz-weisses Bratwurstbild sieht nicht lecker aus, aber das Wirtshaus!<br />
Und die ist bekanntermaßen deftig. Models kommen daher keine aus Franken,<br />
dafür schmeckt’s zu gut. Jürgen Teller, der schon lange in Amerika lebt, hat<br />
angeblich das Foto eines gebackenen Karpfens an der Wand hängen und das<br />
Heimatgefühl, das er damit verbindet, sind die großen Portionen, die man in<br />
Franken immer aufgetischt bekommt. Der aischgründer Spiegelkarpfen, der sich<br />
nur dann noch auf dem Teller krümmt, wenn er wirklich frisch aus dem Teich<br />
kommt, gehört in den Monaten mit „R“ jedenfalls zu den Top-Hits der fränkischen<br />
Küche. Dazu kommt viel Schweinernes: Das Schäufele, ein besondere Art des<br />
Zuschnitts der Schweineschulter und knuspriger Schweinsbraten mit viel Kruste,<br />
alles ein wenig kräftiger als in der bayerischen Küche, was man auch den Knödeln<br />
anmerkt, die keinesfalls halb-und-halb mit gekochten Kartoffeln, sondern gerne<br />
auch „roh“ gegessen werden. Und natürlich die Bratwürste! Außen herum ist<br />
je nach Größe Schweine- oder Schafsdarm, innen das „Bratwurstgehäck“ vom<br />
Schwein und mit des Franken Lieblingskraut, dem Majoran, kräftig gewürzt.<br />
Ob man sie nürnbergerisch fingerlang oder fränkisch bleistiftlang isst, sobald<br />
noch das obligatorische Sauerkraut mit Schmalz dazu kommt, liegen alle<br />
Verdauungsorgane für mehrere Stunden im Koma, vor allem die Galle dreht<br />
durch. Der Franke aber schont sich nicht, sondern kippt sich gleich noch ein<br />
„Seidla“ dazu, eines der viele hellen Biere, die im Brauereiparadies Franken in<br />
vielen kleinen Haus-Brauereien entstehen.<br />
<strong>Monatsblatt</strong> 4/2010<br />
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