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Theater braucht kreative Pausen Unsere nächsten Veranstaltungen: Swinging St. Pauli am 23., 25., 26. und 28. Juni jeweils um 19:30 Uhr Karl-Wiehenkel-Konzert am 01. Juli um 16:00 Uhr TOMMY am 17., 19. und 21. August jeweils um 19:30 Uhr Die Theaterkasse ist vom 07. Juli bis 17. August geschlossen. Bitte wenden Sie sich an die Vorverkaufsstellen. www.odeon-theater.de – Telefon 05321 319840 Goslar
FOTOLIA.COM © JAVARMAN; PIXELIO.DE © MAGICPEN ALLGEMEINE BESONDERHEITEN JUNI 2011 spitzmarke kolumne�� quadrat 06 / 2011 303 Der Apfel unterm Birnbaum Der Apfel fällt ja bekanntlich nicht weit vom Stamm oder eben vom Birnbaum. Rein botanisch gesehen, weil Kern- obstbäume sich gut vertragen und ihre Früchte natür- licherweise immer unweit ihres Geburtsorts zu Fall kommen − eben nah beim Stamm. Auf’s Menschliche übertragen bezeichnet man auf diese Weise gern die enge Verwandtschaft oder Beziehung, die meist leicht erkennbar ist. Ein Beispiel im Verhalten: Neulich verwies mich unser Nachbarsjunge Alexander laut klingelnd an den Rand des Bürgersteigs, weil ich ihm zu langsam unterwegs war und er es offensichtlich wahnsinnig eilig hatte. Tage vorher beraubte mich bereits sein Vater des einzigen freien Parkplatzes in unserer Straße, obwohl ich dort schon zum Einparken ansetze. Unverschämtheit – aber wie gesagt: wie der Herr so’s Gescherr − oder eben: der Apfel und die Birne wachsen im gleichen Garten. Es ist doch immer wieder spannend, Zusammenhänge und Gesetzmäßigkeiten des Lebens zu entdecken. Seit wann sind zum Beispiel dauergewellte Sauerkraut frisuren bei Männern wieder in Mode? Oder hab ich da was verpasst und sie waren noch nie AUS der Mode? Ich jedenfalls habe letzte Woche einen solchen Haarunfall im Café gesehen, und für mich total vorhersehbar kamen denn auch Frau und Pudel hinterher: beide ebenfalls mit phänomenaler Krissellockenpracht. Gleich und Gleich gesellt sich eben gern, wer anders könnte sonst mit solchen Entgleisungen, ohne gesundheitlich Schaden zu nehmen, ein halbwegs harmonisches Zusammenleben führen? Einerseits erschreckend, weil geschmacklos, andererseits aber auch irgendwie beruhigend, da so die Dinge und Lebewesen relativ berechenbar in ihren eigenen Kreisen bleiben. Außerdem liebe ich persönlich meine Vorurteile. Die hege und pflege ich, weil ich weiß, dass ich sie brauche, um mich unfallfrei durch mein Leben zu bewegen, und mal ganz ehrlich: Die Welt gleicht heutzutage doch oft genug eher einem Dschungel denn einem freundlichen Lebensraum, wilde Tiere und unwegsames Gelände inklusive. Wobei die wilden Tiere mir oft lieber wären als oben beschriebene Exoten. So also bleibe ich dabei, Gesetz- und Regelmäßigkeiten zu suchen, daraus für mich verwert- und brauchbare Regeln zu bilden und diese dann in meiner Kommode mit den Vorurteilen einzuordnen. Apropos Vorurteile: Für mich bedeuten diese wirklich nichts anderes als ein vorläufiges Urteil − oder, um beim Bild der Kommode zu bleiben − die Schubladen sind nie geschlossen. Sollte ich mein Urteil revidieren müssen, eines Besseren belehrt werden – wunderbar, ich nehme alles zurück! Aber den Mann mit Mikrodauerwelle, der an seiner Seite Heidi Klum samt Windhund ausführt, möchte ich mal sehen! In diesem Sinne: Genießen Sie die Sonne und bleiben Sie am Leben!
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