04.12.2012 Aufrufe

porträt senioren - Herzlich Willkommen bei Quadrat

porträt senioren - Herzlich Willkommen bei Quadrat

porträt senioren - Herzlich Willkommen bei Quadrat

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

REINGEHÖRT<br />

JUNI<br />

JOY DENALANE<br />

MAUREEN<br />

NESOLA<br />

Nach den Erfolg ihres Debutalbums<br />

„Mamani“ und dem englischsprachigen<br />

Nachfolger „Born & Raised“ erscheint<br />

mit „Maureen“ nun Denalanes drittes<br />

Album. „Maureen“, benannt nach Joys<br />

zweitem Vornamen, ist ein sehr persönliches<br />

Werk: ungeschminkt, reflektiert<br />

und nahbar erforscht sie jene „zwei<br />

Seelen in ihrer Brust“ und verschafft<br />

ihnen mit dieser fantastischen Songsammlung<br />

zwischen Soul, Funk und Hip<br />

Hop-Beats Aus- und Nachdruck.<br />

FRANCESCO TRISTANO<br />

BACHCAGE<br />

DEUTSCHE GRAMMOPHON<br />

Das inzwischen 30-jährige Wunderkind<br />

Francesco Tristano, Luxemburger Lockenkopf,<br />

Pianist und Querdenker in Sachen<br />

Klassik, hat mit „Bachcage“ ein erstaunliches<br />

kleines Werk geschaffen, auf dem<br />

sich die Kreise wahrlich schließen. Mit<br />

seinem elektronisch nachbear<strong>bei</strong>teten<br />

Fluss aus Bachwerken, Stücken von John<br />

Cage und Eigenkompositionen begibt er<br />

sich, wie bereits auf früheren Veröffentlichungen,<br />

mit Spaß und voller Absicht<br />

zwischen alle Klassik-, Pop- und Elektronikstühle<br />

und ermöglicht so auch denen,<br />

die glauben, bereits alles zu kennen,<br />

die eine oder andere neue Hörerfahrung.<br />

PAUL SIMON<br />

SO BEAUTIFUL OR SO WHAT<br />

UNIVERSAL<br />

Paul Simon wird wohl für immer, wenn<br />

nicht an seinem Schaffen mit Art Garfunkel,<br />

so doch an seinem Jahrhundertalbum<br />

„Graceland“ gemessen werden.<br />

So sollte man es also als Kompliment<br />

verstehen, wenn es heißt, dass sein<br />

neues Album auch in jener Zeit Mitte der<br />

Achtziger, in der er mehr und mehr<br />

World-Music-Komponenten einfließen<br />

ließ, hätte entstanden sein können. Die<br />

hier zu hörende Musik scheint um der<br />

puren Freude willen aufgenommen worden<br />

zu sein, keine Comeback-Inszenierung,<br />

an der zu viele Soundköche ihre<br />

Finger im Spiel hatten, sondern einfach<br />

nur eine neue Paul-Simon-Platte, die<br />

klingt, wie Paul-Simon-Platten eben<br />

klingen. Was will man mehr, wenn man<br />

Simon haben will?<br />

R.E.M.<br />

COLLAPSE INTO NOW<br />

WARNER<br />

Anfang der Neunziger in einem gut gefüllten<br />

Szene-Plattenladen, Hamburger<br />

Stadtteil St.-Georg: Eine Handvoll abgerissener<br />

Typen betritt das Geschäft, stöbert<br />

herum, der kleinste von ihnen, Glatze,<br />

großäugig und etwas schüchtern, kauft<br />

gut ein Dutzend: obskurer Synthie-Pop<br />

wie Alphaville, aktuelle Geheimtipps, etwas<br />

Klassik. Sie verabschieden sich mit<br />

Handschlag, dann verlässt die Bande<br />

den Laden, da<strong>bei</strong> sieht der Kleine auf<br />

mich, lächelt und hält den Daumen hoch.<br />

Zurück bleiben Kunden und Verkäufer,<br />

die Münder offen. Ich, in Gedanken ganz<br />

<strong>bei</strong> der Platte, in die ich gerade hineinhöre,<br />

frage, was denn los sei. Der Verkäufer<br />

kuckt mich ungläubig an, dann<br />

auf die Platte, die ich in Händen halte<br />

und sagt: „Alter, das waren R.E.M! Von<br />

denen hörst du gerade in die neue<br />

Scheibe!“ Inzwischen sind R.E.M. in<br />

Würde ergraute Herren, ihre Musik aber<br />

bleibt als eines der schützenswerteren<br />

Artefakte westlicher Kultur bestehen,<br />

reingehört � quadrat 06 / 2011 33<br />

Rockmusik mit Herz und Hirn, gemacht<br />

von Menschen, die so ganz anders sind<br />

als das, was man uns immer so als<br />

„Rockmusiker“ verkaufen wollte.<br />

PANDA BEAR<br />

TOMBOY<br />

PAW TRACKS<br />

Der in Lissabon lebende Noah Lennox,<br />

Mitglied der Ausnahme-Pop-Künstlergruppe<br />

Animal Collective, hat mit seiner<br />

zweiten Soloveröffentlichung das Wunder<br />

geschafft, an sein schönes Debüt<br />

„Person Pitch“ anzuknüpfen. Wo er <strong>bei</strong>m<br />

Erstling noch Afro-Beat und Maori-<br />

Sounds in sein ungewöhnliches Klangverständnis<br />

von Pop einwob, hat er sich<br />

hier vermehrt an von der Rhythmusgitarre<br />

getragenem Songwriting orientiert.<br />

Da<strong>bei</strong> versäumt der herausragende<br />

Sänger es nicht, die an Beach Boys,<br />

Everly Brothers und Sixties-Psychedelica<br />

erinnernden Harmonien in hochmoderne<br />

Klangkathedralen zu führen:<br />

ein fulminanter Sound, der sich am<br />

ehesten noch mit den orchestralen Arrangements<br />

Phil Spectors vergleichen<br />

ließe, oft aber in zeitgenössischen Entwicklungen<br />

wie Dubstep und anderer<br />

Electronica mündet. Dass da<strong>bei</strong> wieder<br />

wundervolle, berührende Musik für<br />

Menschen jeden Alters entstanden ist,<br />

bestätigt die Kritiker-Stimmen, die<br />

schon lang behaupten, Lennox sei einer<br />

der bedeutendsten Pop-Komponisten<br />

seiner Zeit. (ap)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!