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Bedrohte Sprachen

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<strong>Bedrohte</strong> <strong>Sprachen</strong>____________________________________________________________________________________________________Demonstrationen für mehr kulturelle Rechte für Masiren werden regelmäßig gewaltsamaufgelöst, Aktivisten werden zu Haftstrafen verurteilt. Menschenrechtler wie derPräsident des Vereins für Menschenrechte im Rif-Chakib El-Kheyari, werden zuGefängnisstrafen verurteilt, wenn sie die schwierige Lage der Masiren anprangern.Gegen Chakib wurden am 24. Juni 2009 eine dreijährige Haftstrafe und eine hoheGeldstrafe verhängt, weil er öffentlich die Marginalisierung der Berber im Rif-Gebirgesowie den durch korrupte Behörden unterstützten Drogenanbau kritisiert hatte.Marokko ist noch immer weit entfernt von einem demokratischen Rechtsstaat, der<strong>Sprachen</strong>rechte und das Recht auf Meinungsfreiheit als selbstverständlich ansieht.Solange das Königshaus nur kleine Zugeständnisse in der <strong>Sprachen</strong>frage macht, um dieBevölkerung ruhig zu halten, sind die masirischen <strong>Sprachen</strong> noch immer gefährdet.2.3 Die Klicklautsprachen der San!Xóõ oder TaaStaat - Botswana, NamibiaVolk - SanSprache - !Xóõ oder TaaAngehörige - 100.000Sprecher - 4.000Schriftsprache - neinGefährdungsgrad - gefährdetDie San, auch „Buschmänner“genannt, gelten als eines derältesten Völker der Welt. IhreWurzeln lassen sich bis zu 25.000Jahre zurückverfolgen Sie sind imsüdlichen Afrika beheimatet, lebtentraditionell als Jäger und Sammlerund zogen als Nomaden durchsLand. Über die Jahrtausende hinweg eigneten sie sich ein enormes Wissen überPflanzen, Tiere und Naturphänomene an. Erst als vor etwa 600 Jahren Bantu-Gruppenaus nördlicheren Gebieten einwanderten, gerieten die San in Bedrängnis und mussten inunwirtlichere Gebiete der Kalahariwüste ausweichen. Die Meister des Überlebens in derNatur arrangierten sich aber auch dort mit den Gegebenheiten.Im 17. Jahrhundert folgten die Europäer mit ihren Macht- und Besitzansprüchen. DasLand wurde in Staaten aufgeteilt, große Farmen und Siedlungen wurden gebaut, dieUreinwohner vertrieben, ermordet und versklavt. Sowohl von den weißen Invasoren alsauch von vielen Afrikanern wurden die San stets als minderwertig betrachtet. Bis insfrühe 20. Jahrhundert hinein fielen sie immer wieder Vernichtungszügen zum Opfer.Heute gibt es noch etwa 100.000 Angehörige der San im südlichen Afrika. Die meistensind als Arbeiter auf Farmen angestellt. Sie sind verarmt, können häufig weder lesennoch schreiben und haben im Allgemeinen kein politisches Mitspracherecht. Vielewurden von ihrem Land vertrieben, weil dort Bodenschätze gefunden wurden, undleben nun in slumartigen Siedlungen oder Reservaten. Dort haben sie sich zunehmendden Wirtschaftsformen, religiösen Gebräuchen und sozialen Strukturen der schwarzenViehzüchter und Ackerbauern angepasst. Ihr über Jahrtausende angesammeltes Wissengeht dadurch mehr und mehr verloren, ebenso ihre Kultur und ihre einzigartigeSprache.Die Sprache der San gehört zur Gruppe der Khoisan-<strong>Sprachen</strong>. Als „Khoisan“ werdendie ursprünglich eng zusammengehörigen Völker der Khoikhoi und der San bezeichnet.Sie leben überwiegend in Namibia, Botswana, Südafrika und Angola. Charakteristischfür die <strong>Sprachen</strong> der Khoisan sind die Klick- und Schnalzlaute. In der Wissenschaft wird18

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