13.07.2015 Aufrufe

Bedrohte Sprachen

Bedrohte Sprachen

Bedrohte Sprachen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Bedrohte</strong> <strong>Sprachen</strong>____________________________________________________________________________________________________wenigen Personen gesprochen werden. Ihnen wurde vom Staat Brasilien offiziell Landzugesprochen. Außerdem haben sie eine eigene Organisation (Associação Panderej),die sie mit dem Staat vernetzt und so auch ihre Interessen wahrt. UnabhängigeOrganisation haben dafür gesorgt, dass die Karo eigene Schulen und eine medizinischeGrundversorgung erhielten. All diese Dinge ermöglichen eine weitgehendeSelbstbestimmung, die es wiederum ermöglicht, ein traditionelles Leben mit der eigenenSprache zu führen.7.8 PipilStaat - El SalvadorVolk - PipilSprache - PipilAngehörige - 200.000Sprecher - ca. 20Sprachfamilie - Uto-aztekischSchriftsprache - heute jaGefährdungsgrad - stark gefährdetPipil (auch Nawat und Nahuat)gehört zur uto-aztekischenSprachfamilie Zentralamerikasund wird heute nur noch vonwenigen Angehörigen desgleichnamigen Volkesgesprochen. Diese leben bereitsseit über 1.000 Jahren in ElSalvador an der Grenze zuGuatemala. Der Niedergangdieser Sprache wurde in den 1930er Jahren eingeleitet, als Spanisch in El Salvador alsAmtssprache eingeführt und Menschen, die Pipil sprachen, verfolgt und ermordetwurden. Der Gebrauch indigener <strong>Sprachen</strong> wurde offiziell verboten. Bis dahin sprachennoch über 200.000 Einwohner El Salvadors Pipil. Diese Zahl ist bis heute auf offiziell ca.20 Personen geschrumpft, meist sind es alte Leute. Wahrscheinlich sprechen aber nochum die 50 Personen Pipil, geben sich aber aus Angst vor Repressalien nicht zuerkennen.Menschenrechtscharta auf Pipil.Zurzeit läuft ein Projekt, an dem ca. 3.000Personen, vorwiegend Schüler beteiligt sind.Sie lernen Pipil in der Schule wieder alsZweitsprache, um so dem Aussterben derSprache entgegenzuwirken. Doch ob dasgelingen wird, ist angesichts der geringenZahl verbleibender Muttersprachler sehrungewiss. Pipil zu sprechen wird für diemeisten ein „Luxus“ bleiben, da im AlltagSpanisch gefragt ist. Ein kleiner Erfolg istimmerhin die Übersetzung der UN-Textbeispiel aus der UN-Menschenrechtscharta:Pewa ina se (1)Muchi ne tay gen tu weyga nestiwit tamagixti genga tik ekneliat wan ipal wangichiwtiwit ipal ma munegigan ne se pal ne se.Artikel 1Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mitVernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Brüderlichkeitbegegnen.96

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!