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Bedrohte Sprachen

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<strong>Bedrohte</strong> <strong>Sprachen</strong>____________________________________________________________________________________________________In den Städten und einzelnen Landschaften gewinnt das Okzitanische, vor allem austouristischen Gründen, wieder an Bedeutung, wird in einigen Schulen, den Calandretas,parallel zum Französischen gelehrt, und Straßen- und Ortsnamensschilder werdengelegentlich zweisprachig ausgeführt. So heißen die Städte Toulouse und Carcassonnez. B. auf Okzitanisch Tolosa und Carcassona. Amtssprache ist jedoch ausschließlichFranzösisch.Es existiert eine kodifizierte okzitanische Literatursprache, deren Normen vom Institutd'Estudis Occitans in Toulouse festgelegt wurden und die unter anderem in einigenRegionen im fakultativen Okzitanischunterricht in den Schulen gelehrt wird. Diese wirdjedoch nur von einem Teil der Sprecher anerkannt und verwendet. Insbesondere in derProvence wird sie von vielen abgelehnt und die Anerkennung des Provenzalischen alseigenständige Schriftsprache gefordert.Außerhalb Frankreichs gehören das Val d'Aran in Katalonien, wo die lokale Varietät, dasAranesische, lokale Amtssprache ist, und einige Täler der piemontesischen Alpen inItalien zum Sprachgebiet des Okzitanischen.Durch Auswanderungen entstanden außerdem vereinzelte okzitanische Sprachinselnwie die von Waldensern gegründete Gemeinde Guardia Piemontese in Kalabrien, Pigüéin Argentinien und Valdese in den USA.5.7 PolenEinführungFünf Prozent der polnischen Bevölkerung gehören nationalen Minderheiten an. In derVerfassung anerkannt sind: Ukrainer, Deutsche, Weißrussen, Slowaken, Tschechen,Litauer, Roma und Juden. War Polen vor 1989 offiziell einsprachig und ethnischeinheitlich, hat sich das Land in den letzten 20 Jahren zu einem Vertragsstaat derEuropäischen Charta der Regional- und Minderheitensprachen entwickelt. Diesbedeutet wichtige Veränderungen für die nationalen Minderheiten und ihre <strong>Sprachen</strong>.Auf der legislativen Ebene kann man folgende Schritte nachvollziehen:- die neue Verfassung von 1997,- das Gesetz über die polnische Sprache von 1999,- Ratifizierung des Rahmenübereinkommens zum Schutz nationaler Minderheiten in2000,- das Gesetz über die nationalen und ethnischen Minderheiten sowie dieRegionalsprache von 2005/2006,- Ratifizierung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen in2008/2009.In Artikel 35 der polnischen Verfassung heißt es:1. Die Republik Polen gewährleistet den polnischen Staatsangehörigen, dienationalen und ethnischen Minderheiten angehören, die Freiheit der Erhaltungund Entwicklung der eigenen Sprache, der Erhaltung von Bräuchen undTraditionen sowie der Entwicklung der eigenen Kultur.2. Nationale und ethnische Minderheiten haben das Recht auf Bildung eigenerAusbildungs- und Kultureinrichtungen sowie der Einrichtungen, die dem Schutz66

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