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Bedrohte Sprachen

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<strong>Bedrohte</strong> <strong>Sprachen</strong>____________________________________________________________________________________________________ein. Das Nordfriisk Instituut in Bredstedt wird getragen vom Verein "NordfriesischesInstitut".Darüber hinaus gibt es im ganzen ostfriesischen Raum eine Vielzahl von örtlichenHeimatvereinen, die sich der Pflege und Erhaltung des friesischen Brauchtumsverschrieben haben.Beim Schleswig-Holsteinischen Landtag besteht ein "Gremium für Fragen derfriesischen Bevölkerungsgruppe im Lande Schleswig-Holstein", dessen Vorsitzender istder Landtagspräsident. Das Gremium erörtert in der Regel zweimal im Jahr Fragen, diedie friesische Bevölkerungsgruppe im Land betreffen, mit dem Ziel, die friesischeSprache und Kultur zu pflegen und zu fördern. Dem Gremium gehören Vertreter derLandtagsfraktionen, die Bundestagsabgeordneten Nordfrieslands, Vertreter derLandesregierung und Vertreter des Friesenrats - Sektion Nordfriesland - an. Auch inKommunalparlamenten sind Nordfriesen vertreten. In einigen dieser Gremien wird inden Sitzungen auch Friesisch gesprochen.Von großer Bedeutung für die Pflege, Förderung und Erforschung der friesischenSprache, Kultur und Geschichte ist das "Nordfriisk Instituut" in Bredstedt als zentralewissenschaftliche Einrichtung in Nordfriesland. Es ist vor allem auf den GebietenSprache, Geschichte und Landeskunde Nordfrieslands wissenschaftlich und publizistischtätig. Das Institut unterhält eine Fachbibliothek und ein Archiv und bietet Seminare,Kurse, Arbeitsgruppen und Vortragsveranstaltungen an. Es wird getragen von demetwa 850 Mitglieder zählenden Verein Nordfriesisches Institut und insbesondere vonstaatlicher und kommunaler Seite finanziert.Forschungsarbeiten zur friesischen Kultur Ostfrieslands werden sporadisch vonunterschiedlichen Institutionen, darunter auch öffentlich-rechtlichen Körperschaften, inAngriff genommen. Die Erforschung der saterfriesischen Geschichte, Kultur und Spracheist jüngeren Datums. Eine saterfriesische Schriftsprache ist nicht überliefert. Bekannt isteine saterfriesische Sprichwörtersammlung des Saterlandes aus dem Jahre 1901. Erstnach dem Zweiten Weltkrieg wurde begonnen, für die Sprache Rechtschreibregelnfestzulegen.1980 erschien ein "Saterfriesisches Wörterbuch", eine verbesserte und stark erweiterte2. Auflage ist in Vorbereitung. Weitere Veröffentlichungen sind Textsammlungen wie"Saterfriesisches Volksleben" und "Saterfriesische Stimmen". Die Zentralstelle für diesprachliche Landesforschung an der Universität Göttingen führte eine Befragung vonzehn Prozent der Bewohner des Saterlandes unter Mithilfe der Verwaltung derGemeinde Saterland durch. Das Projekt soll Erkenntnisse über das Bewusstsein derAngehörigen der Volksgruppe zur eigenen Geschichte und Kultur liefern. Diesaterfriesische Sprachforschung liegt insbesondere in den Händen eines an derUniversität Oldenburg tätigen Germanisten.Das Saterfriesische ist eine musikalische Sprache, gekennzeichnet durch lautlicheVielfalt. So besitzt es 16 verschiedene Diphtonge, also Laute, bei denen ein Vokal in denanderen übergeht, etwa in säike (suchen), skeeuw (schief), krjope (kriechen), fjauer(vier), njugen (neun), bloud (Blut) oder skäuwen (geschoben). Das Deutsche hingegenbesitzt nur vier Diphtonge – au, eu, ei und ui.58

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