13.07.2015 Aufrufe

Bedrohte Sprachen

Bedrohte Sprachen

Bedrohte Sprachen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Bedrohte</strong> <strong>Sprachen</strong>____________________________________________________________________________________________________Minderheiten befinden, wenn immer möglich Bücher benutzen sollten, die in ihreneigenen <strong>Sprachen</strong> verfasst sind“.Verschärft wurde die Assimilationspolitik seit 2002, als die Regionalregierung beschloss,auch in den ersten zwei Studienjahren an der Universität von Xinjiang die chinesischeSprache verbindlich als Unterrichtssprache einzuführen. 2004 ordnete dieRegionalregierung an, die „bilinguale Spracherziehung“ voranzutreiben. In den Schulenbedeutete dies, dass immer mehr allgemeiner Unterricht in chinesischer Sprachegehalten wurde und nur in Klassen für speziellen Uigurisch-Unterricht die Minderheiten-Sprache noch verwendet wird (Xinjiang Daily, 7.12.2005). 2006 wurde schließlichangeordnet, das in der Grundschule ab sofort nur noch in chinesischer Spracheunterrichtet wird. Für weiterführende Schulen soll dies bis 2012 eingeführt werden.Besuchten 2004 rund 36.000 Schüler den bilingualen Unterricht, so waren es imfolgenden Jahr bereits 145.000 Kinder und Jugendliche. 2010 sollen im Rahmen einesaufwändigen Regierungsprogramms bereits 258.000 junge Uiguren in Vorschulen inChinesisch unterrichtet werden.Immer weniger Lehrer werden inzwischen in uigurischer Sprache ausgebildet. Auchbenötigen diese Lehrkräfte heute gute Chinesisch-Kenntnisse, um überhaupt in denSchuldienst aufgenommen zu werden. An der Universität von Xinjiang wird heute sogaruigurische Literatur in chinesischer Sprache gelehrt. Rund 82 Prozent der Uiguren, dieälter als fünfzehn Jahre sind, können nicht Chinesisch lesen, weitere 10,8 Prozentkönnen nur mit Schwierigkeiten chinesische Texte erfassen und nur 7,3 Prozent derUiguren haben keine Probleme, Chinesisch zu lesen.Die Uiguren sehen in dieser fatalen Entwicklung gezielte Anstrengungen derchinesischen Mehrheitsgesellschaft, ihre traditionelle Sprache, Kultur und Identität zuzerstören. Denn der Niedergang ihrer jahrtausendealten Sprache geht einher mit einersystematischen Verdrängung der Uiguren aus dem öffentlichen Leben in Ostturkestan.3.4 TibetischStaat - Volksrepublik ChinaVolk - TibeterSprache - TibetischAngehörige - 6 Millionen (2,1 Millionen in derAutonomen RegionTibet und 3,9 Millionen in tibetischgeprägten chinesischen ProvinzenSprecher - 6 Millionen (112.000 im Exil in Indien,Nepal, Bhutan etc.)Sprachfamilie - Tibetisch-Burmesische Sprachfamilie imRahmen der sino-tibetischen <strong>Sprachen</strong>Schriftsprache - jaGefährdungsgrad - gefährdetDie Tibetersind keineethnisch undlinguistischvollkommeneinheitlicheGruppe. Sounterscheidensich dieKhampa, dieBewohner derRegion Khamim Osten destibetischen Siedlungsgebietes, von den Nomaden in Westtibet. Die tibetische Sprache istin verschiedene Dialekte unterteilt, von denen U-Ke, der Dialekt der Provinz U, alsUmgangssprache für ganz Tibet gilt. Eine einheitliche tibetische Schrift wurde Mitte des25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!