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Bedrohte Sprachen

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<strong>Bedrohte</strong> <strong>Sprachen</strong>____________________________________________________________________________________________________Bewohner der Nachbarinseln trafen und keine gemeinsame Sprache kannten, mithochkomplexen, kunstvollen Sandzeichnungen. Diese sind seit 2003 UNESCOKulturerbe der Menschheit. Heute hat sich die Amtssprache Bislama als Alltagsspracheder meisten Bewohner Vanuatus durchgesetzt und verdrängt zunehmend die vielenanderen <strong>Sprachen</strong> auf den Inseln, obwohl sie nur von einem Viertel der Bevölkerung alsMuttersprache angegeben wird. Die Vielfalt droht auch dadurch zu schwinden, dasssich die Dialekte durch die besseren Kommunikationsmöglichkeiten zwischen den Orteneinander mehr und mehr angleichen.ArakiEine der mittlerweile nahezu ausgestorbenen <strong>Sprachen</strong> ist Araki. Auf der gleichnamigenInsel beherrschen nicht einmal mehr zehn Menschen die Sprache ihrer Vorfahren. Arakiwird zunehmend von Tangoa, der Sprache der Nachbarinsel Espiritu Santo,verdrängt.Vor allem Eheschließungen mit Bewohnern anderer Inseln, aber auch dasSchulsystem tragen zum Aussterben der Sprache Araki bei. Auf der sehr kleinen Inselsind die Bewohner auf Lehrkräfte von anderen Inseln angewiesen, die des Araki nichtmächtig sind und daher in Bislama unterrichten. Aber auch die Kirche hat einen nicht zuunterschätzenden Einfluss: Die Gottesdienste finden hauptsächlich in den <strong>Sprachen</strong>Bislama oder Tangoa statt.Lautbeispielhttp://www.language-archives.org/item/oai:crdo.vjf.cnrs.fr:crdo-AKR_CRABE_COCOTIER_SOUNDÜbersetzungDie Jagd auf die KokosnusskrabbeDie Geschichte handelt von einem bösen Geist, der sich in Rahuna, einem Ort imWesten Arakis, in eine Kokosnusskrabbe verwandelt. Das Tier wird dort gern wegenseines Geschmacks gejagt. Die Menschen in der Region glauben, dass sich Dämonen injede beliebige Person oder auch in Tiere verwandeln können, um so ihren Opfern näherzu kommen. Die Fänger der Kokosnusskrabbe werden so vom Jäger zur Beute.RettungsmaßnahmenUm Araki und andere aussterbende <strong>Sprachen</strong> nicht völlig in Vergessenheit geraten zulassen, hat die Chirac-Stiftung das Projekt „Sorosoro“ ins Leben gerufen.Muttersprachler werden beim Sprechen der bedrohten Sprache gefilmt. Ziel ist es, dieseAufzeichnungen in einer digitalen Enzyklopädie zu dokumentieren und somit ein StückKultur der Sprecher für die Nachwelt zu erhalten.43

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