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Bedrohte Sprachen

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<strong>Bedrohte</strong> <strong>Sprachen</strong>____________________________________________________________________________________________________die einzige sorbische Tageszeitung, die „Serbske Nowiny“ mit einer Auflage von 2.000Exemplaren.Heute bangen die Sorben um ihre Sprache und Identität. Schließungen sorbischerSchulen wegen Finanzmangels, sinkender Schülerzahlen und Abwanderung scheinenkaum aufzuhalten zu sein. Nur noch in wenigen katholischen Dörfern in der Gegendvon Bautzen ist Sorbisch Alltagssprache.Nieder- und Oberlausitzer Sorben unterscheiden sich außerdem in ihrer Religion, ihrergeschichtlichen Entwicklung und selbst in ihrer Sprache. Die Unterschiede zwischenNieder- und Obersorbisch sind so groß wie zwischen Holländisch und Deutsch. Vorallem die obersorbische katholische Region erweist sich als widerstandsfähig beim Erhaltder Sprache. Die evangelischen Sorben sind dagegen heute in der Minderheit. In derNiederlausitz hatte die Sprache zeitweise ein schlechtes Prestige, galt als veraltet undminderwertig. "Sprecht Deutsch, damit eure Kinder es leichter haben, hat man nach derWende gesagt. Die Generationenfolge in der Niederlausitz wurde dadurchunterbrochen", sagt der Slawist mit Spezialgebiet Sorabistik, Professor Dietrich Scholze.Das Siedlungsgebiet des sorbischen Volkes ist weiterhin von der Zerstörung durch denBraunkohleabbau bedroht. Bereits in der Zeit der Deutschen Demokratischen Republik,die chronisch unter Rohstoffmangel litt, wurden zahlreiche sorbische Dörferrücksichtslos abgerissen und die Einwohner zwangsumgesiedelt, weil sie demBraunkohletagebau im Wege waren. Dieser Prozess wird in der BundesrepublikDeutschland fortgesetzt. Obwohl das sorbische Siedlungsgebiet in derLandesverfassung des Bundeslandes Brandenburg formal einen besonderen Schutzgenießt, beschloss das brandenburgische Parlament am 11. Juni 1997 ein Sondergesetzzur Förderung der Braunkohle. Das Gesetz erlaubt, auch sorbische Dörfer abzureißen,die dem Bagger im Braunkohletagebau Jänschwalde im Wege stehen. Eigentümerwaren bis ca. Ende 2000 die Lausitzer Braunkohle AG (Laubag), Tochter westdeutscherStromkonzerne wie RWE, Bayernwerk, PreussenElektra. Am 3. Mai 2001 wurde diedann fusionierte Veag/Laubag von HEW/Vattenfall übernommen. Das deutschsorbischeDorf Horno/Rogow wurde am 27. September 1998 aufgelöst, seineEinwohner 2002 zwangsumgesiedelt.Dänische Minderheit in DeutschlandStaat - DeutschlandVolk - DänenSprache - DänischAngehörige - 50.000Sprecher - 50.000Sprachfamilie - IndogermanischSchriftsprache - jaGefährdungsgrad - nicht gefährdetDie dänische Minderheit im LandSchleswig-Holstein wird auf etwa50.000 Personen geschätzt. Sie sindvorwiegend in den StädtenFlensburg, Schleswig und Husumsowie mehreren Gemeinden südlichder deutsch-dänischen Grenze undim Südwesten Schleswigs ansässig.Alle Angehörigen der dänischenMinderheit beherrschen die deutsche Sprache. Sie verstehen Dänisch und sprechendiese Sprache zum größten Teil.Das Land Schleswig-Holstein und deutsche Kommunen des Siedlungsgebietesfinanzieren große Teile der Aktivitäten der dänischen Minderheit. Aber auch vomKönigreich Dänemark werden wesentliche Mittel zur Verfügung gestellt. Grundlage der60

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