B erg - und H ü ttenm ä nnische Z eitschrift Nr. 13 26. März 1927 63 ...
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450 G l<strong>ü</strong> c k a u f <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong>der Druckluftförderung f<strong>ü</strong>r die unmittelbare, schnelle<strong>und</strong> sichere Bek<strong>ä</strong>mpfung von Grubenbr<strong>ä</strong>nden, wie sicmit Erfolg auf der Grube Deutschland durchgef<strong>ü</strong>hrtworden ist. Die n<strong>ä</strong>here Erörterung dieser <strong>und</strong> <strong>ä</strong>hnlicherFragen, wie z. B. der Bctriebsreglung bei Einf<strong>ü</strong>hrungdes Druckluft-Versatzverfahrens, w<strong>ü</strong>rde hierzu weit f<strong>ü</strong>hren.Auf Gr<strong>und</strong> der bisherigen Versuchs<strong>erg</strong>ebnisseunterliegt es f<strong>ü</strong>r mich keinem Zweifel mehr, daß sichdas Versatzverfahren mit Hilfe von Druckluft rasch<strong>und</strong> in größtem Ausmaße Eingang verschaffen wird.Allerdings muß man seine Durchf<strong>ü</strong>hrung, wie alleNeuerungen im B<strong>erg</strong>bau, mit dem tatkr<strong>ä</strong>ftigen W illenbetreiben, an die Stelle unwirtschaftlicher Verfahrenbessere zu setzen. Die Versatzmaschinen nehmen demB<strong>erg</strong>mann eine schwere, erm<strong>ü</strong>dende <strong>und</strong> nur geringeLeistungen ermöglichende Handarbeit ab. Die wirtschaftlichenVerh<strong>ä</strong>ltnisse zwingen auch im B<strong>erg</strong>bauimmer mehr dazu, die schwere Handarbeit, wo es nurirgend ang<strong>ä</strong>ngig ist, der Maschine zu <strong>ü</strong>bertragen <strong>und</strong>die bescheidenen Körperkr<strong>ä</strong>fte des Menschen f<strong>ü</strong>rhöhere Zwecke nutzbar zu machen. Der B<strong>erg</strong>bau besch<strong>ä</strong>ftigtnoch immer große Arbeiterheere mit körperlichschwerer Arbeit, bei der sich nur ein geringerWirkungsgrad erzielen l<strong>ä</strong>ßt. Das Druckluft-Versatzverfahren<strong>und</strong> die Versatzmaschinen bedeuten einenneuen Fortschritt auf dem W ege zu höhern Leistungenmit Hilfe der A'laschine. Sie erf<strong>ü</strong>llen das Wirtschaftsgesetz,wonach die größte W irkung mit dem kleinstenAufwand zu erstreben ist, besser als der Hand- <strong>und</strong>der Spiilversatz <strong>und</strong> vermeiden dabei deren Nachteile.Der Aufwand an Zeit, Raum, Kraft <strong>und</strong> Stoff je msfertigen Versatzes ist beim Druckluftverfahrenzweifellos nicht größer als beim Sp<strong>ü</strong>lversatz, wahrscheinlichsogar geringer, da das schwere Wasserdurch die leichtere Luft ersetzt wird. Ebenso sinddie Anlagekosten niedriger.Z u s am m e n fa s s u n g.Um die Versatzwirtschaft leistungsf<strong>ä</strong>higer <strong>und</strong>wirtschaftlicher zu gestalten, muß man zun<strong>ä</strong>chst einesorgf<strong>ä</strong>ltige Untersuchung des augenblicklichen Zustandesdurch die Mittel <strong>und</strong> Arbeitsweisen der wissenschaftlichenBetriebsf<strong>ü</strong>hrung vornehmen. Ergibtdiese Pr<strong>ü</strong>fung Fehler <strong>und</strong> M<strong>ä</strong>ngel, die durch eineplanm<strong>ä</strong>ßigere Betriebsgestaltung verringert werdenkönnen, so ist der Betrieb entsprechend abzu<strong>ä</strong>ndern<strong>und</strong> alsdann dauernd streng zu <strong>ü</strong>berwachen. Diesevon der Art des Versatzverfahrens unabh<strong>ä</strong>ngigen Feststellungenwerden zweifellos schon beachtliche Erfolgezeitigen. Machen sich trotzdem in der Versatzwirtschaftnoch weiterhin M<strong>ä</strong>ngel bemerkbar, die inunzureichender Leistungsf<strong>ä</strong>higkeit, mangelhafter Tragf<strong>ä</strong>higkeitdes Versatzes, Betriebsstörungen durch dieVersatzgutbeförderung, Wassersch<strong>ä</strong>den beim Sp<strong>ü</strong>lversatz<strong>und</strong> in <strong>ü</strong>berm<strong>ä</strong>ßigen Kosten bestehen können,so wird man entweder vom Hand- oder Sp<strong>ü</strong>lversatzzum Druckluftversatz <strong>ü</strong>b<strong>erg</strong>ehen, wenn alle M<strong>ä</strong>ngelmöglichst beseitigt werden sollen, oder zur Verwendungvon Versatzmaschinen der erw<strong>ä</strong>hnten Bauartenschreiten, wenn der Umfang des Grubenbetriebes f<strong>ü</strong>rdie Beschaffung einer großz<strong>ü</strong>gigen Druckluft-Versatzanlagenicht ausreicht oder nur eine Erg<strong>ä</strong>nzung derDruckluftanlage f<strong>ü</strong>r abgelegene <strong>und</strong> kleinere Grubenteilein Frage kommt. Ich halte somit zwar beidebesprochenen Neuerungen auf dem Gebiete der Versatzwirtschaftf<strong>ü</strong>r technisch <strong>und</strong> wirtschaftlich geeignet,'die Versatzkosten besonders durch Erhöhungder Leistung herabzusetzen unter gleichzeitiger Verbesserungder G<strong>ü</strong>te <strong>und</strong> V<strong>erg</strong>rößerung des A nwendungsgebietes des Versatzbaus, bin jedoch derAnsicht, daß das Druckluft-Versatzverfahren k<strong>ü</strong>nftigso wie seinerzeit das Sp<strong>ü</strong>lversatzverfahren zu den um w<strong>ä</strong>lzenden Neuerungen in der B<strong>erg</strong>bautechnik zu rechnensein wird. Dabei ist der Entschluß, vom H andoderSp<strong>ü</strong>lversatz zum pneumatischen Versatz <strong>ü</strong>berzugehen,bei weitem nicht so k<strong>ü</strong>hn wie der Üb<strong>erg</strong>angvom Bruchbau zum Versatzbau oder vom Handversatzzum Sp<strong>ü</strong>lversatz war. Die gleichzeitige Verwendungvon Versatzmaschinen, die von Fall zu Fall auf Gr<strong>und</strong>der besondern Verh<strong>ä</strong>ltnisse eingehend zu pr<strong>ü</strong>fen w<strong>ä</strong>re,w<strong>ü</strong>rde namentlich auch hinsichtlich der zweckm<strong>ä</strong>ßigstenVerwendung der in der Grube selbst, vor allemin den Querschl<strong>ä</strong>gen fallenden B<strong>erg</strong>e eine Lösungbringen, die den Schwierigkeiten des Förderbetriebesam besten Rechnung tr<strong>ä</strong>gt. Im Zusammenhang mitdiesen Verbesserungen stehen dann auch die erw<strong>ä</strong>hntensozialen <strong>und</strong> volkswirtschaftlichen Gewinne, diesebesonders beim Braunkohlentiefbau wie <strong>ü</strong>berhauptbeim Abbau sehr m<strong>ä</strong>chtiger Flöze (Oberschlesien).Man lasse aber dem B<strong>erg</strong>bau seitens der BehördenZeit, diese Neuerungen technisch, wirtschaftlich <strong>und</strong>organisatorisch gr<strong>ü</strong>ndlich auszugestalten, ehe manetwa mit Vorschriften <strong>ü</strong>ber die Einf<strong>ü</strong>hrung dieserVerfahren an die Werke herantritt. Derartige weitgreifendeÄnderungen erfordern Zeit, denn sie bedeuteneinen tiefgehenden Eingriff in die bisherigeBetriebsweise. Arbeiterschaft wie Beamtenschaftm<strong>ü</strong>ssen sich erst darauf einstellen, ehe Fr<strong>ü</strong>chte heranreifenkönnen.So m<strong>und</strong>et denn auch die Entwicklung der Versatzwirtschaftim Grubenbetriebe aus in die allgemeineMechanisierung der Betriebe durch Verwendung derelementaren Kr<strong>ä</strong>fte Druckluft <strong>und</strong> Elektrizit<strong>ä</strong>t, die f<strong>ü</strong>rdiese schweren Arbeiten besser geeignet sind als diemenschliche Muskelkraft. W enn man bedenkt, daßrd. 650000 im gesamten deutschen' Kohlenb<strong>erg</strong>baubesch<strong>ä</strong>ftigte B<strong>erg</strong>leute t<strong>ä</strong>glich nicht mehr Arbeitleisten als 325 t Preßkohle in einer Dampfmaschineliefern, das sind knapp 6/ i00°/o der durch diese Belegschaftgeförderten Kohlenmenge (Braunkohle aufSteinkohle im <strong>ü</strong>blichen Verh<strong>ä</strong>ltnis 9 : 2 umgerechnet),so wird man sich bewußt, welche Entwicklungsmöglichkeitder Maschinenkraft im B<strong>erg</strong>bau nochgegeben ist.Die Bestimmung von Kohle <strong>und</strong> Gestein in Waschb<strong>erg</strong>en<strong>und</strong> <strong>ä</strong>ndern Erzeugnissen der Steinkohlenw<strong>ä</strong>sche.Von Dr. R. Kattwinkel, Gelsenkirchen.(Mitteilung aus dem Hauptlaboratorium der Mannesmannröhren-Werke, Abt. B<strong>erg</strong>werke.)Bei der Überwachung des Kohlenwaschbetriebes <strong>und</strong> der abgehenden Waschb<strong>erg</strong>e. Werden Waschverbegn<strong>ü</strong>gensich viele Zechen mit der laufenden Fest- Iuste festgestellt, dann erfolgt die Einreglung der W<strong>ä</strong>scheStellung des Aschengehaltes der erwaschenen Kohle zur Verringerung der Waschverluste meist so, daß bei