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B erg - und H ü ttenm ä nnische Z eitschrift Nr. 13 26. März 1927 63 ...

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460 G l<strong>ü</strong> c k a u f <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong>Mann Bedienung f<strong>ü</strong>r die Schr<strong>ä</strong>mmaschine eingerechnet. DerB<strong>erg</strong>eversatz steht außerhalb des Gedinges, zum Teil auchdeshalb, weil es sich meist um Sp<strong>ü</strong>lversatz handelt.Beim Bahnhofschacht <strong>erg</strong>ab sich in den wenigen Monatendes maschinenm<strong>ä</strong>ßigen Betriebes eine Steigerung imPlanitzerflöz II (1926) von 2,2 <strong>und</strong> 3,3 auf 4,3 Karren, wobeider B<strong>erg</strong>eversatz ins Gedinge eingerechnet ist. VomWilhelmschacht 1 lassen sich wegen der noch zu kurzenErfahrungen keine zuverl<strong>ä</strong>ssigen V<strong>erg</strong>leichszahlen angeben.Fr<strong>ü</strong>her wurden im Planitzerflöz I 4,5 Karren erzielt, <strong>und</strong>man erwartet bei gut eingerichtetem Maschinenbetrieb 7—8Karren Leistung. Im Durchschnitt wird man also auf dens<strong>ä</strong>chsischen Gruben mit einer Leistungssteigerung von 50—75 %rechnen können.Die Schr<strong>ä</strong>mleistung einer Maschine betr<strong>ä</strong>gt im allgemeinenbis zu 20 m/st, d .h . 50 —100 m in der Schicht, jenach der L<strong>ä</strong>nge des Strebes. Abgesehen von den Einf<strong>ü</strong>hrungsschwierigkeitenhaben die Maschinen bisher gutgearbeitet. Größere Störungen kamen nur vor, wenn eineSchr<strong>ä</strong>mmaschine durch hereinbrechende Massen versch<strong>ü</strong>ttetwurde.Die Mehrkosten der maschinenm<strong>ä</strong>ßigen Gewinnungje Karren setzen sich wie folgt zusammen:MElektrischer S t r o m ........................0,02—0,03Öl <strong>und</strong> F ett...................... 0,02-0,03Maschinenf<strong>ü</strong>hrer <strong>und</strong> Gehilfen, soweitsie nicht in das Gesamtgedingeeingerechnet sind . . . 0,09 — 0,21Tilgung <strong>und</strong> Verzinsung . . . . 0,05 — 0,09Gesamtbelastung je Karren . . . 0,18 — 0,36F<strong>ü</strong>r die k<strong>ü</strong>rzlich erst eingestellten Preßluftmaschinenfehlen zurzeit noch Kostenangaben <strong>ü</strong>ber den Luftverbrauch.Die Meißelabnutzung wird als gering angegeben, ebensosollen bis jetzt die Instandsetzungskosten m<strong>ä</strong>ßig sein.Die Verwendung von Sprengstoff, die beim Handschr<strong>ä</strong>meneinen Karren mit 0,15 —0,20 M belastete, konntefast in allen maschinenm<strong>ä</strong>ßig betriebenen Streben wegfallen.Eine Ausnahme bilden die Abbaue im Planitzerflöz I aufWilhelmschacht 1, wo die Kohle des mit 20—22° einfallenden,0,80 m m<strong>ä</strong>chtigen Flözes nach Entfernung des Schrammehlsaus dem Schram in großen St<strong>ü</strong>cken hereinbricht <strong>und</strong>oft, die Zimmerung besch<strong>ä</strong>digend, auf der sehr glatten Sohleden Abbaustoß hinabsaust. Um diese Gefahr zu beseitigen,entfernt man jetzt nur so viel Schr<strong>ä</strong>mklein, daß die unterschr<strong>ä</strong>mteBank noch h<strong>ä</strong>lt <strong>und</strong> erst mit einem schwachenSchuß in kleinern, ungef<strong>ä</strong>hrlichen Blöcken hereinbricht. Sokommt es, daß dort noch alle 4—5 m ein Schuß nötig ist.Auf dem Bahnhofschacht benutzt man zur Hereingewinnungder unterschr<strong>ä</strong>mten Kohle Pickh<strong>ä</strong>mmer.Außer der besprochenen erheblichen Leistungssteigerungsind als bekannte weitere Vorteile noch zu nennendie Erhöhung des St<strong>ü</strong>ckkohlenfalls um mindestens 25 °/0,die Lieferung reinerer Kohle bei Flözen mit Zwischenmitteln,da kein Schuß mehr B<strong>erg</strong>e <strong>und</strong> Kohle durcheinanderwirft,Fortfall der Schießarbeit, Verringerung der Schlagwett<strong>erg</strong>efahr,Schonung des Daches <strong>und</strong> daher wahrscheinlichVerringerung der B<strong>erg</strong>sch<strong>ä</strong>den <strong>und</strong> schließlich Ersparnisan Arbeitskr<strong>ä</strong>ften, was in Zeiten des Mangels an gelerntenHauern ins Gewicht f<strong>ä</strong>llt.Die kleinere Abart der Stangenschr<strong>ä</strong>mmaschine, derKohlenschneider Westfalia, ist auf dem Schacht Pluto desGersdorfer Steinkohlenbau-Vereins <strong>und</strong> auf dem Vertrauenschachtder Gewerkschaft Gottes Segen im Lugau-ÖlsnitzerBezirk, ferner auf dem Vertrauenschacht <strong>und</strong> den Wilhelmsch<strong>ä</strong>chtenim Zwickauer Bezirk erprobt worden. Das geringeGewicht <strong>und</strong> die bequemere Beförderungsmöglichkeit ließeneine gute Verwendbarkeit bei dem herrschenden starkenDruck <strong>und</strong> den daher oft engen Streckenquerschnitten erhoffen.Im Lugau-Oelsnitzer Bezirk fielen jedoch die Versuchewegen zu geringer Leistung unbefriedigend aus. Auf demVertrauenschacht <strong>und</strong> dem B<strong>ü</strong>rgerschacht 2 des ErzgebirgischenSteinkohlen-Aktien-Vereins in Zwickau stand einKohlenschneider l<strong>ä</strong>ngere Zeit in Betrieb, bew<strong>ä</strong>hrte sich abernicht, weil die Kohle f<strong>ü</strong>r die kleine Maschine zu hart war,die Schr<strong>ä</strong>mstange in drei F<strong>ä</strong>llen abbrach <strong>und</strong> die Leistungzu w<strong>ü</strong>nschen <strong>ü</strong>brig ließ. Auf den Wilhelmsch<strong>ä</strong>chten empfandman es als nachteilig, daß das sehr feine Schrammehlviel Staub verursachte; die Sprengstoffkosten wurden zwargespart, aber die Leistung war nicht höher als beim Schr<strong>ä</strong>menvon Hand. Übernommen wurde die Maschine von keinerGrube.Deutsche Geologische Gesellschaft.Sitzung am 2. M<strong>ä</strong>rz <strong>1927</strong>. Vorsitzender ProfessorFliegel, der das Ableben des langj<strong>ä</strong>hrigen MitgliedesProfessors Edm<strong>und</strong> Naumann in Frankfurt (Main) bekanntgab.Der Verstorbene war der Begr<strong>ü</strong>nder <strong>und</strong> Leiterder japanischen geologischen <strong>und</strong> topographischen Landesaufnahme<strong>und</strong> hat in dieser Stellung Hervorragendes geleistet,bis er als Opfer der ersten Japanisierungsbewegungaus dem Lande weichen mußte. Sp<strong>ä</strong>ter ist er in der europ<strong>ä</strong>ischen<strong>und</strong> asiatischen T<strong>ü</strong>rkei t<strong>ä</strong>tig gewesen.Dr. von zur M<strong>ü</strong>hlen legte die neue W elt-Lagerst<strong>ä</strong>ttenkarteim Maßstabe 1:15000000 vor, die von derGeologischen Landesanstalt im Anschluß an die geologischeWeltkarte von Beyschlag <strong>und</strong> Schriel herausgegeben wird.Auf ihr sind die Lagerst<strong>ä</strong>tten nach ihrer Entstehung in 7Gruppen eingeteilt, die sich durch kleine Zeichen (Quadrate,Kreise, Dreiecke usw.) unterscheiden. Diese Zeichen habeneine farbige Umrandung, die den geologischen Charakterder Lagerst<strong>ä</strong>tten kennzeichnet. Die voll ausgezogene farbigeUmrandung bezeichnet in Betrieb stehende, die gestrichelteaufgeschlossene, die gepunktete noch nicht aufgeschlosseneLagerst<strong>ä</strong>tten. Den Inhalt der Lagerst<strong>ä</strong>tten kennzeichnenfl<strong>ä</strong>chenhafte Farben innerhalb der Zeichen, w<strong>ä</strong>hrend derStoff durch Buchstaben, die sich tunlichst den chemischenSymbolen der betreffenden Stoffe anschließen, angezeigtwird. Als Erl<strong>ä</strong>uterung der großen, in zwei Bl<strong>ä</strong>ttern zusammenstellbarenKarte werden Tafeln beigegeben, die eineF<strong>ü</strong>lle von statistischen Angaben aus den Jahren 19<strong>13</strong> <strong>und</strong>1924 enthalten.Dr. Woldstedt sprach <strong>ü</strong>ber die Zahl, die Ausdehnung<strong>und</strong> Parallelisierung der j<strong>ü</strong>ngernV<strong>erg</strong>letscherungen. Er legte eine Übersichtstafel vor,die nachstehend wied<strong>erg</strong>egeben ist, <strong>und</strong> erl<strong>ä</strong>uterte sie ineinem langem Vortrage, aus dem nur einige der wichtigstenPunkte erw<strong>ä</strong>hnt seien.Im Anschluß an die morphologischen Studien vonTietze <strong>und</strong> in der Hauptsache von Gripp in Hamburgwill der Vortragende das, was man bisher gemeinhin alsletzte V<strong>erg</strong>letscherung zusammengefaßt hat, in zwei V<strong>erg</strong>letscherungentrennen, von denen die j<strong>ü</strong>ngere ihren bisherigenNamen »Weichseleiszeit« behalten soll, w<strong>ä</strong>hrenddie <strong>ä</strong>ltere Stufe »Wartheeiszeit« genannt wird. Nach dendrei Hauptendmor<strong>ä</strong>nenz<strong>ü</strong>gen wird die j<strong>ü</strong>ngere Eiszeit in diePosener, Frankfurter <strong>und</strong> Brandenburger Stufe geteilt; aufsie allein erstreckt sich die Verbreitung der glazialen SeenNorddeutschlands. In der Warthev<strong>erg</strong>letscherung will derVortragende 2 Stufen unterscheiden: Die Fl<strong>ä</strong>ming-Stufe <strong>und</strong>die Rabutzer Stufe, letztere nach einem völlig vereinzeltdastehenden, rein örtlichen <strong>und</strong> sehr beschr<strong>ä</strong>nkten Vorkommenvon Gr<strong>und</strong>mor<strong>ä</strong>ne <strong>ü</strong>ber dem int<strong>erg</strong>lazialen RabutzerTon. In die Zeit zwischen Weichsel- <strong>und</strong> Warthev<strong>erg</strong>letscherungsoll das Int<strong>erg</strong>lazial von Rixdorf gehören,w<strong>ä</strong>hrend Rabutz <strong>und</strong> Taubach in das vorh<strong>erg</strong>ehendeInt<strong>erg</strong>lazial zwischen Warthe- <strong>und</strong> Saalev<strong>erg</strong>letscherunggestellt werden. Die vom Vortragenden ausgef<strong>ü</strong>hrten Parallelisierungenmit den schweizerischen <strong>und</strong> nordamerikanischenAblagerungen, mit den Lößstufen <strong>und</strong> den menschlichenKulturen <strong>erg</strong>eben sich ohne weiteres aus der Tafel.In der Aussprache erkl<strong>ä</strong>rte sich eine ganze Reihevon Rednern gegen verschiedene Punkte dieser Ausf<strong>ü</strong>hrungen.Professor Fliegel lehnte eine Gliederung desGlazials auf Gr<strong>und</strong> der Löße ab, Professor Weißermelbezweifelte ebenfalls die Richtigkeit der von Woldstedt an-

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