458 G l<strong>ü</strong> c k a u f <strong>Nr</strong>. <strong>13</strong>Die wirtschaftsfriedliche Angestelltenbewegungist zusammengefaßt in dem Reichsb<strong>und</strong>Deutscher A nge s t e 111e n b e r u f s v e r b <strong>ä</strong> n d e, demfolgende Verb<strong>ä</strong>nde angeschlossen sind:Reichsb<strong>und</strong> Deutscher Angestellten-Berufsverb<strong>ä</strong>nde (Einzelmitgliedschaften)......................................26004 MitgliederOesamtverband vaterl<strong>ä</strong>ndischer Angestellten-Vereine...................2<strong>13</strong>17 „Berufsverband Deutscher Bankbeamten...................................... 6821 „Berufsverband Deutscher Werkmeister...................................... 4911 „Reichsverband Deutscher Haus-<strong>und</strong>Privatlehrerinnen........................ 400 „Aus der Gruppe der selbst<strong>ä</strong>ndigen Verb<strong>ä</strong>nde,die mit 150989 organisierten Angestellten nachgewiesenwird, ist zun<strong>ä</strong>chst die unter dem Namen »Vela« Vereinigungder leitenden Angestellten nach außen hervortretendeVerbandsgruppe zu nennen. Ihr gehören an:»Vela« Vereinigung der leitendenA n g e s te llte n ............................. 16800 MitgliederVereinigung der Oberbeamten imBankgew erbe.............................V erband oberer B<strong>erg</strong>beamten43002181Verband der auf Privatdienstvertragangestellten vereidigten Landmesser...................................... 60Über 10000 Mitglieder weisen noch folgende Verb<strong>ä</strong>nde nach,die ebenfalls unter der Gruppe »selbst<strong>ä</strong>ndige Verb<strong>ä</strong>nde« innachstehender Zahlentafel eingeschlossen sind:Verband katholischer kaufm<strong>ä</strong><strong>nnische</strong>r VereinigungenDeutschlands (21000 Mitglieder), Verband reisender Kaufleute(10<strong>63</strong>2 Mitglieder) <strong>und</strong> der Allgemeine Verband derVersicherungsangestellten (16914 Mitglieder). Ferner sindin diese Gruppe noch aufgenommen die Berufsverb<strong>ä</strong>nde derKranken- <strong>und</strong> Wohlfahrtspflege, die nach Abzug des beiden konfessionellen Verb<strong>ä</strong>nden gef<strong>ü</strong>hrten Verbandes noch21 748 Angestelltenmitglieder z<strong>ä</strong>hlen. Eine Übersicht <strong>ü</strong>berdie Verteilung der organisierten Angestellten auf die einzelnenVerb<strong>ä</strong>nde ist in der nachstehenden Zahlcntafelgegeben.Mitgliederzahl der haupts<strong>ä</strong>chlichstenAngestelltenverb<strong>ä</strong>nde Ende 1925.Allgemeiner freier Angestellten-B<strong>und</strong> (Afa)davonDeutscher Fördermaschinisten-Verband .B<strong>und</strong> der technischen Angestellten . . .Deutscher Werkmeister-Verband . . .Gesamtverband deutscher Angestellten-Gewerkschaften (christlich, Gedag) . .davonDeutschnationaler Handlungsgehilfen-V e r b a n d ................................................Deutscher W erkm eisterb<strong>und</strong>...................Verband deutscher Techniker...................Reichsverband deutscher B<strong>erg</strong>bauan g e s te llte r...........................................Gewerkschaftsb<strong>und</strong> der Ange- ) ...stellten (O.d. A.) . . . * . nHlr^ ‘Deutscher Bankbeamten-Verein J uWirtschaflsfriedliche AngestelltenbewegungKonfessionelle Verb<strong>ä</strong>nde.............................Selbst<strong>ä</strong>ndige V e r b <strong>ä</strong> n d e .............................darunter»Vel<strong>ü</strong>'i Vereinigung der leitendenA ngestellten...........................................Ver. der Oberbeamten im BankgewerbeVerb. oberer B <strong>erg</strong>beamten........................Verb. katholischer kauf m. Vereinigungen .Zahl derMitgliedervon derGesamtsumme%428 185 31,1<strong>63</strong>08060694<strong>13</strong>97430,224,4210,17411 1<strong>13</strong> 29,91271 852<strong>13</strong>687700019,781,000,516700 0,49273 01640 38659 45311 200150 98916800430021842100019,872,944,330,8110,991,220,310,161,53Erfahrungen mit Stangensclir<strong>ä</strong>nnnascliiiien im s<strong>ä</strong>chsischenSteinkohlenb<strong>erg</strong>bau.Von B<strong>erg</strong>assessor H. W<strong>ä</strong>chter, Lehrer an der B<strong>erg</strong>schulein Zwickau (Sa.).W<strong>ä</strong>hrend die Stangenschr<strong>ä</strong>mmaschine im Ruhrb<strong>erg</strong>baubereits vor dem Kriege eingef<strong>ü</strong>hrt worden <strong>und</strong> wegen ihrerBrauchbarkeit f<strong>ü</strong>r die Verh<strong>ä</strong>ltnisse dort bald zu größererVerbreitung gelangt ist, haben sich die s<strong>ä</strong>chsischen Steinkohlengrubenihr erst sp<strong>ä</strong>ter <strong>und</strong> nur zögernd zugewandt.Die erste Stangenschr<strong>ä</strong>mmaschine wurde im Jahre 1921 aufder Schachtanlage Vereinigtfeld der Gewerkschaft GottesSegen im Lugau-Oelsnitzer Revier aufgestellt. Sie blieb einigeJahre die einzigste dieser Art, bis man 1924 auf dem Vertrauenschachtdes Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktien-Vereinsin Zwickau zwei, Ende 1925 eine dritte <strong>und</strong> im Oktober 1926eine vierte einf<strong>ü</strong>hrle. Im September 1926 beschaffte man f<strong>ü</strong>rdas Grubenfeld des Bahnhofschachtes desselben Vereins <strong>und</strong>zuletzt im November 1926 eine Stangenschr<strong>ä</strong>mmaschine f<strong>ü</strong>rden Wilhelmschacht 1 des Zwickau-Oberhohndorfer Steinkohlenbau-Vereinsin Zwickau«Die Hauptgr<strong>ü</strong>nde f<strong>ü</strong>r diese Zur<strong>ü</strong>ckhaltung sind einmalder Umstand, daß in den beiden s<strong>ä</strong>chsischen Bezirken zumgroßen T.eil Flöze von mehr als 1,80 m M<strong>ä</strong>chtigkeit gebautwerden, w<strong>ä</strong>hrend sich die Stangenschr<strong>ä</strong>mmaschine vornehmlichf<strong>ü</strong>r Flöze von 0,70—1,80 m M<strong>ä</strong>chtigkeit eignet, fernerdie im V<strong>erg</strong>leich zu <strong>ä</strong>ndern deutschen Bezirken ung<strong>ü</strong>nstigenAblagerungsverh<strong>ä</strong>ltnisse. Starker Gebirgsdruck mit schlechterBeschaffenheit des Daches <strong>und</strong> der Sohle sowie zahlreicheVerwerfungen, die lange Streben, wie sie in Westfalen <strong>ü</strong>blichsind, fast niemals zulassen, werden der Ausbreitung desSchr<strong>ä</strong>mmaschinenbetriebes in den s<strong>ä</strong>chsischen Gruben stetshinderlich sein, w<strong>ä</strong>hrend anderseits die allerdings wenigerU M S C M A U.ins Gewicht fallende flache Lagerung von durchschnittlichetwa 15° g<strong>ü</strong>nstig ist.Auf den genannten s<strong>ä</strong>chsischen Gruben sind folgendeBauarten von Schr<strong>ä</strong>mmaschinen vertreten: Auf Grube Vereinigtfeld1 mit Preßluftkolbenmotor angetriebene Maschinevon der Firma Knapp in Eickel; auf dem VertrauenschachtZwickau 1 Maschine von Knapp, 1 von der Deutschen Maschinenfabrikin Duisburg <strong>und</strong> 2 von Eickhoff in Bochum,wovon die eine Eickhoffsche mit Preßluft-Pfeilradmotor <strong>und</strong>die drei <strong>ü</strong>brigen mit elektrischem Antrieb ausgestattet sind.Die Maschinen auf dem Bahnhofschacht <strong>und</strong> dem Wilhelmschacht1 stammen beide von Eickhoff; der Antrieb erfolgtim ersten Falle mit einem Preßluft-Pfeilradmotor, im zweitenmit Elektromotor.Wie die Aufz<strong>ä</strong>hlung zeigt, gibt man dem elektrischenAntrieb den Vorzug. Das liegt vor allen Dingen daran,daß die Elektrizit<strong>ä</strong>t im s<strong>ä</strong>chsischen B<strong>erg</strong>bau wegen ihr<strong>erg</strong>roßem Wirtschaftlichkeit <strong>und</strong> der geringem Schlagwetterf<strong>ü</strong>hrungder Gruben mehr Eingang gef<strong>und</strong>en hat als in <strong>ä</strong>nderndeutschen Bezirken. Ein weiterer Gr<strong>und</strong> f<strong>ü</strong>r diese Wahl desAntriebes ist der erheblich ger<strong>ä</strong>uschlosere Gang der Maschine.Auch der f<strong>ü</strong>r einen Preßluftantrieb ruhig gehende Pfeilradmotorvon Eickhoff verursacht mehr Ger<strong>ä</strong>usch als ein gleichgroßer Elektromotor. Man hat diesem Punkte mit RechtBeachtung geschenkt, weil bei zu großem L<strong>ä</strong>rm im Abbaudas Warnen des unter starkem Druck stehenden Holzes leicht<strong>ü</strong>berhört wird.Als Antriebskraft kommt entweder Preßluft von 4—6at<strong>ü</strong>,an der Schr<strong>ä</strong>mmaschine gemessen, oder Drehstrom von 220 VoltSpannung in Frage. Die Absicht, durch Verwendung von Drehstrommotorenf<strong>ü</strong>r 500 Volt die f<strong>ü</strong>r andere elektrische Antriebein der Grube nicht erforderlichen Transformatoren zu sparen,hat man bisher nicht verwirklicht. Die kleinern Motoren
<strong>26.</strong> M <strong>ä</strong>rz <strong>1927</strong> G l<strong>ü</strong> c k a u f 459haben etwa 20 PS, die großem 30 PS <strong>und</strong> die auf dem Bahnhofschacht<strong>und</strong> Wilhelmschacht 1 laufenden 40 PS Leistung. DieSchramtiefe betr<strong>ä</strong>gt 1,30 —1,50 m. Als Schr<strong>ä</strong>mmeißel werdenhaupts<strong>ä</strong>chlich die der Firma Eickhoff benutzt. Mit der Heia-Picke hat man bisher weniger gute Ergebnisse erzielt. Sie bleibtzwar lange scharf, liefert aber daf<strong>ü</strong>r besonders in weichererKohle ein unangenehm feines Schrammehl.Die Schr<strong>ä</strong>mstangen sind bei allen Maschinen um 180°schwenkbar. Der etwa 15 cm breite Schram wird im allgemeinendicht <strong>ü</strong>ber der Sohle gef<strong>ü</strong>hrt, jedoch kommen auchFlözverh<strong>ä</strong>ltnisse vor, wo man ihn höher ansetzt. Dies wirdentweder durch verstellbare Schrauben an der Maschine, dieein Höherlegen des Schrames um etwa 12 cm gestatten, oder,wenn der Schram in der Flözmitte oder am Dach liegensoll, in der Weise bewerkstelligt, daß man die ganze Maschineauf zwei mit Eisenblech beschlagene Vierksnthölzeroder auf die bekannten eisernen Schlitten von verschiedenerHöhe stellt. Gewöhnlich wird in der Kohle, zuweilen aberauch in einem Schiefertonmittel geschr<strong>ä</strong>mt. In solchen F<strong>ä</strong>llenzeigten sich die 30- <strong>und</strong> 40-PS-Maschinen den 20-PS-Maschinensehr <strong>ü</strong>berlegen.Wie eingangs angedeutet, benutzt man die Schr<strong>ä</strong>mmaschinennur bei fester Kohle in weniger m<strong>ä</strong>chtigen Flözen,so auf der Grube Vereinigtfeld im Neuflöz I (1,50 m Kohle,0,50 m Zwischenniittel), Neuflöz III (0,70 m reine Kohle) <strong>und</strong>Gliickaufflöz (0,80 m Kohle, 0,60 m Zwischenmittel); auf demVertrauenschacht Zwickau im Rußkohlenflöz (0,80 m reineKohle) <strong>und</strong> im Planitzerflöz I (1,30 m Kohle, 0,50 m Zwischenmittel);im Felde des Bahnhofschachtes im Planiizerflöz II(wie Planitzerflöz 1) <strong>und</strong> auf dem Wilhelmschacht 1 im PlanitzerflözI (0,80 m reine Kohle).Als Abbau verfahren kommt in den Schr<strong>ä</strong>mmaschinenbetriebennur streichender Strebbau zur Anwendung. DieFörderung der Kohle erfolgt in den meisten F<strong>ä</strong>llen mitSch<strong>ü</strong>ttelrutschen. Da, wo das Einfallen 20—22° betr<strong>ä</strong>gt, soin den Bauen von Wilhelmschacht 1, gen<strong>ü</strong>gen fest verlegteRutschen. Die Arbeitsweise ist so geregelt, daß sich dieMaschine am Kohlenstoß entlang hochzieht <strong>und</strong> dann leerlaufendin der Fallrichtung wieder abw<strong>ä</strong>rts gef<strong>ü</strong>hrt wird.Die elektrischen Schr<strong>ä</strong>mmaschinen schr<strong>ä</strong>men im allgemeinenin der Fr<strong>ü</strong>hschicht oder Nachtschicht. Die Preßluftkolbenmaschineauf der Grube Vereinigtfeld arbeitete wegen destags<strong>ü</strong>ber herrschenden Druckluftmangels fast nur nachts.Bedient werden die Maschinen stets von einem F<strong>ü</strong>hrer<strong>und</strong> einem Gehilfen, denen auch die Entfernung des Schr<strong>ä</strong>mkleins<strong>und</strong> die Beseitigung <strong>und</strong> Wiederaufstellung im Wegestehender Stempel obliegen. Leider haben sich bereitsmehrere Unf<strong>ä</strong>lle ereignet: ein tödlicher auf der Grube Vereinigtfeld,wo der F<strong>ü</strong>hrer mit seiner Kleidung der Messerwellezu nahe kam, von ihr erfaßt <strong>und</strong> zerschnitten wurde,ferner zwei tödliche Unf<strong>ä</strong>lle auf dem Vertrauenschacht beimEinschwcnken der Schr<strong>ä</strong>mstange in den Kohlenstoß. Eshandelte sich dabei um die Demag-Maschine, deren Messerwelledamals noch nicht auskuppelbar war.Der im streichenden Strebbau <strong>ü</strong>bliche Ausbau mitparallel zum Kohlenstoß verlaufenden, 3, 4, 5 <strong>und</strong> 6 m langenUnterz<strong>ü</strong>gen oder Kappen <strong>und</strong> drei darunter stehenden Stempelnsowie dar<strong>ü</strong>ber liegendem Schwartenverzug wurde imallgemeinen auch bei Verwendung von Schr<strong>ä</strong>mmaschinenbeibehalten. Ihre Benutzung bringt jedoch den Nachteil mitsich, daß die Stempel vielfach der Maschine im Wege stehen<strong>und</strong> bei ihrer Ann<strong>ä</strong>herung vor<strong>ü</strong>b<strong>erg</strong>ehend entfernt werdenm<strong>ü</strong>ssen. Um diese unangenehme Arbeit zu vermeiden, deroft ein kurzes Setzen des Flözdaches folgt, hat man auchversucht, die Unterz<strong>ü</strong>ge senkrecht zum Stoß zu stellen, wasaber nur bei ganz gutem Dach <strong>und</strong> nur dann möglich ist,wenn man die Unterz<strong>ü</strong>ge höchstens 1,80 m lang nimmt.Die L<strong>ä</strong>nge der Stöße beim streichenden Strebbauwurde fr<strong>ü</strong>her bei Schr<strong>ä</strong>marbeit von Hand etwa zu 30 m odernoch k<strong>ü</strong>rzer gew<strong>ä</strong>hlt. Man ging ungern dar<strong>ü</strong>ber hinaus,weil der starke Gebirgsdruck bei dem verh<strong>ä</strong>ltnism<strong>ä</strong>ßig langsamenVerhieb die langem Strebbaue zusammendr<strong>ü</strong>ckte,auch das Auftreten von Verwerfungen h<strong>ä</strong>ufig der L<strong>ä</strong>nge eineGrenze setzte. Bei Einf<strong>ü</strong>hrung des maschinenm<strong>ä</strong>ßigenSchr<strong>ä</strong>mbetriebes mußte man jedoch zur bessern Ausnutzungder Maschine auf eine V<strong>erg</strong>rößerung der Slrebl<strong>ä</strong>ngen bedachtsein, zumal, da ohnehin die letzten 3—4 m jedesStrebes an der obern Strebstrecke von Hand oder mit einerS<strong>ä</strong>ulenschr<strong>ä</strong>mmaschine nachgenommen werden mußten. DieVersuche mit großem Strebl<strong>ä</strong>ngen sind erfolgreich gewesen.Der schnellere Verhieb mit den Maschinen erlaubte auch,den Versatz rascher unter das ausgekohlte Dach zu bringen,so daß der Gebirgsdruck im allgemeinen nachließ <strong>und</strong> manzu immer großem Strebl<strong>ä</strong>ngen <strong>ü</strong>b<strong>erg</strong>ehen konnte, wasbesonders f<strong>ü</strong>r die s<strong>ä</strong>chsischen Verh<strong>ä</strong>ltnisse zweifellos einengroßen Vorteil bedeutet. Die Streben wurden auf denGruben Vertrauenschacht, Wilhelmschacht <strong>und</strong> Vereinigtfeldvon 30 bis auf 40 m, dann bis auf 60 <strong>und</strong> 80 m verl<strong>ä</strong>ngert.Auf dem Bahnhofschacht betr<strong>ä</strong>gt die L<strong>ä</strong>nge sogar 100 m,wenn nicht Verwerfungen von mehr als 60 — 100 cm Sprunghöheein Hindernis bilden.Die Verringerung des Gebirgsdruckes hat keinen nennenswertenR<strong>ü</strong>ckgang des Holzverbrauches in den maschinenm<strong>ä</strong>ßiggeschr<strong>ä</strong>mten Abbauen gebracht; bei Betrieben, diezum Sp<strong>ü</strong>lversatz <strong>ü</strong>b<strong>erg</strong>ehen <strong>und</strong> daher Verschlage einbauenmußten, ist der Holzbedarf sogar gestiegen.Das raschere Vorr<strong>ü</strong>cken des Abbaustoßes (in 24 stdurchschnittlich 1,3 —1,5 m) hatte, besonders in langemStreben, die nachteilige Folgeerscheinung, daß der Handversatznicht schnell genug nachkommen konnte <strong>und</strong> dieSchr<strong>ä</strong>mmaschinen zu unerw<strong>ü</strong>nschten Ruhepausen gezwungenwaren. In Abbauen, denen wegen Reinheit der Kohle d<strong>erg</strong>esamte B<strong>erg</strong>ebedarf zugef<strong>ü</strong>hrt werden mußte, wurde dieoffenstehende Dachfl<strong>ä</strong>che, obgleich man den Versatz aufallen drei Schichten einbrachte, immer größer. Um diesemUbelstande zu begegnen, ging man auf dem Vertrauenschachtzum Sp<strong>ü</strong>lversatz <strong>ü</strong>ber, wobei man mit dem AbbaustoßSchritt halten konnte. W o Sp<strong>ü</strong>lversatzeinrichtungenfehlen, wird man sich entweder mit den Pausen abfindenoder mit unvollst<strong>ä</strong>ndigem Versatz in Form rechteckigerB<strong>erg</strong>e- oder Holz-B<strong>erg</strong>epfeiler begn<strong>ü</strong>gen m<strong>ü</strong>ssen, zwei Umst<strong>ä</strong>nde,die einer großem Verbreitung der Schr<strong>ä</strong>mmaschinenauf Gruben ohne Sp<strong>ü</strong>lversatzeinrichtungen hinderlich seinkönnen.Die seit dem Jahre 1921 gesammelten Erfahrungenhaben gelehrt, daß sich bei den schwierigen Grubenverh<strong>ä</strong>ltnissennur besonders daf<strong>ü</strong>r geeignete Flözteile mit Vorteildurch Stangenschr<strong>ä</strong>mmaschinen gewinnen lassen, daßman sich jedoch durch die dort erzielten Erfolge nicht verleitenlassen darf, s<strong>ä</strong>mtliche Streben mit Schr<strong>ä</strong>mmaschinenauszustatten. Dies w<strong>ü</strong>rde, abgesehen von den großen Anschaffungskosten,zweifellos oft zu schweren Entt<strong>ä</strong>uschungenf<strong>ü</strong>hren, da Störungen an den Preßluft- <strong>und</strong> elektrischenZuleitungen oder an den Schr<strong>ä</strong>mmaschinen selbst schwereFörderausf<strong>ä</strong>lle im Gefolge h<strong>ä</strong>tten.Die mit den Schr<strong>ä</strong>mmaschinen erzielten Leistungenwaren wegen der ablehnenden Haltung der Belegschaftanf<strong>ä</strong>nglich wenig befriedigend, teilweise sogar geringer alsbeim Schr<strong>ä</strong>men von Hand, nahmen dann aber einen erfreulichenAufschwung, so daß heute durchweg betr<strong>ä</strong>chtlicheMehrleistungen gegen<strong>ü</strong>ber der fr<strong>ü</strong>hem Gewinnungsweisezu verzeichnen sind. So stieg z. B. auf der Grube Vereinigtfelddie Leistung im Neuflöz III (1921) von 1,60 auf2,38 Karren1; im Gl<strong>ü</strong>ckaufflöz (1921) von 2,11 auf 2,26 Karren<strong>und</strong> im Neuflöz I (1922) von 3,75 auf 4,48 Karren.Das sind zum Teil nur Anfangserfolge. Neuere Angaben<strong>ü</strong>ber die Leistungen auf dieser Grube fehlen, weil dieSchr<strong>ä</strong>mmaschine in einen vorl<strong>ä</strong>ufig noch abgesperrten Brandherdgeraten ist.Auf dem Vertrauenschacht wurden im Jahre 1926 ingut eingerichteten Betrieben des Rußkohlenflözes Leistungssteigerungenvon 4—4,5 auf 7, im Planitzerflöz I von 4 auf6 Karren erzielt.Bei diesen Angaben sind in das Gedinge s<strong>ä</strong>mtlicheHauer des Strebs, ein oder zwei Förderleute <strong>und</strong> zweii 1 K arren = rd. 0,5 t.