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B erg - und H ü ttenm ä nnische Z eitschrift Nr. 13 26. März 1927 63 ...

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<strong>26.</strong> M <strong>ä</strong>rz <strong>1927</strong> G l<strong>ü</strong> c k a u f 447noch ein feiner Spr<strong>ü</strong>hregen hinzukommt oder dieserSpr<strong>ü</strong>hregen aus ganz d<strong>ü</strong>nner Zementmilch besteht.Man könnte auch dem Versatzgut von vornhereinZement in feinster Verteilung zusetzen, wenn in besondernF<strong>ä</strong>llen ein auß<strong>erg</strong>ewöhnlich fester Versatzerzielt werden soll. Hier sind aber nat<strong>ü</strong>rlich aus wirtschaftlichenGr<strong>ü</strong>nden Grenzen gezogen.Auf welche E n tfe r n u n g e n <strong>und</strong> H ö h e n u n te r ­sch ie d e das Verfahren anwendbar sein wird, muß imLaufe der Zeit erst schrittweise erprobt werden. Ichglaube kaum, daß hier gegen<strong>ü</strong>ber dem Sp<strong>ü</strong>lversatzein Unterschied bestehen wird. Nur könnte die Beschaffungder erforderlichen Druckluftmengen vor<strong>ü</strong>b<strong>erg</strong>ehendhemmend wirken. Un<strong>ü</strong>berwindbar werdendiese Schwierigkeiten aber nicht sein. W enn nun hierbeiauch der mechanische Kraftaufwand groß wird,so darf man doch nicht einfach, wie es in dem erw<strong>ä</strong>hntenAufsatz geschehen ist1, diesen in V<strong>erg</strong>leichsetzen zu dem geringem Kraftaufwand der <strong>ä</strong>ndernVersatzmaschinen, da ja die Beförderung des Versatzgutesin den Rohrleitungen eingeschlossen ist <strong>und</strong>auch das Kippen der B<strong>erg</strong>ewagen fortf<strong>ä</strong>llt. Außerdemarbeitet aber eine kleinere Anlage, wie sie in Oelsnitzzun<strong>ä</strong>chst verwendet wurde, immer unwirtschaftlicher,so daß die angegebenen Luftverbrauchszahlen zweifellosbei großem Anlagen wesentlich g<strong>ü</strong>nstiger seinwerden, worauf noch zur<strong>ü</strong>ckzukommen ist.Auf Gr<strong>und</strong> weiterer Erfahrungen wird man zu entscheidenhaben, ob es technisch <strong>und</strong> wirtschaftlichvorteilhaft ist, in nur einem durchgehenden Stromvom Tage aus das Versatzgut, so, wie es beim Sp<strong>ü</strong>lversatzgeschieht, bis in das Versatzort zu bringen,oder ob es sich nicht, wenigstens in manchen F<strong>ä</strong>llenempfiehlt, vom Tage aus bis zu einem oder mehrerenSammelbeh<strong>ä</strong>ltern untertage, wozu man abgeworfeneStapelsch<strong>ä</strong>chte verwenden könnte, zu dr<strong>ü</strong>cken <strong>und</strong> andiese dann mehrere kleine Druckluftversatzanlagenf<strong>ü</strong>r getrennte Reviere anzuschließen, die dann gleichzeitigarbeiten können. Diese Möglichkeit, die beimSp<strong>ü</strong>lversatz wegen des Wassers nicht gegeben ist, bedeutetzweifellos eine wesentliche Erhöhung, derLeistungsf<strong>ä</strong>higkeit bei der Versatzarbeit, denn dieTagesaiilage wird dann stets in drei Schichten besch<strong>ä</strong>ftigtsein, <strong>und</strong> die untertage aufgestellten Maschinensind kleiner <strong>und</strong> leichter beweglich. Die Beh<strong>ä</strong>lteruntertage können auch einen Teil der vor den Querschl<strong>ä</strong>genfallenden B<strong>erg</strong>e aufnehmen, abgesehen vielleichtvon den großem St<strong>ü</strong>cken, die man zum Mauersetzenverwendet. Je nach den Raumverh<strong>ä</strong>ltnissenuntertage <strong>und</strong> dem Gebirgsdruck kommen f<strong>ü</strong>r die Vorrichtungenin der Grube die in Oelsnitz verwendeteoder die weiter unten beschriebene, auf der vonKulmizschen Grube gew<strong>ä</strong>hlte Ausf<strong>ü</strong>hrung in Betracht.Das Hauptstreben muß darauf gerichtet sein, dieHeranschaffung des Versatzes g<strong>ä</strong>nzlich von derF ö r d e r u n g zu tre n n e n <strong>und</strong> die zeit- <strong>und</strong> geldsparendeununterbrochene Fließarbeit auch f<strong>ü</strong>r dieseZwecke durchzuf<strong>ü</strong>hren, da die B<strong>erg</strong>eförderung inW agen bei den großen erforderlichen Mengen immermehr zum sogenannten »engsten Querschnitt« des Betriebeszu werden droht oder schon geworden ist. Dieerw<strong>ä</strong>hnte Grube von 3000 t Tagesförderung bewegtin denselben Schichtst<strong>und</strong>en bei Handversatz, unterBer<strong>ü</strong>cksichtigung der beim Vortrieb von Querschl<strong>ä</strong>gen<strong>und</strong> sonstigen Gesteinstrecken fallenden B<strong>erg</strong>e sowie■T echn. Bl. 1926, S. 321.des höhern spezifischen Gewichtes des Gesteins imV<strong>erg</strong>leich zu dem der Kohle, 4000-5000 t wertloserMassen durch dieselben Grubenr<strong>ä</strong>ume <strong>und</strong> mit denselbenFördermitteln, wenn es sich um den Abbaureiner <strong>und</strong> nicht zu schwacher Flöze handelt. Eineaußerordentliche Entlastung w<strong>ü</strong>rde hier eintreten, sobalddie Versatzbeförderung in besondern Leitungenerfolgte. Die weitere Steigerung <strong>und</strong> Zusammendr<strong>ä</strong>ngungder Kohlengewinnung ist ja bekanntlichschon jetzt vielfach nicht mehr möglich, weil die erforderlichenVersatzmengen nicht schnell genugherangeschafft <strong>und</strong> versetzt werden können. Der Versatzmit Hilfe von Druckluft in der geschilderten großz<strong>ü</strong>gigenWeise d<strong>ü</strong>rfte daher sicherlich zu einer vermehrtenVerwendung von Schr<strong>ä</strong>mmaschinen <strong>und</strong> einerVerl<strong>ä</strong>ngerung der Ortstöße, damit aber zugleich zueiner Zusammenfassung des Abbaubetriebes <strong>und</strong> einerLeistungssteigerung f<strong>ü</strong>hren. Wenn auf die Schonungder Kohle zur Erzielung eines st<strong>ü</strong>ckigen Gutes nichtmehr der große Wert wie heute gelegt zu werdenbraucht — dieser Zeitpunkt d<strong>ü</strong>rfte im Hinblick auf dieneuesten Bestrebungen auf dem Gebiete der Gasfernversorgung,Ölgewinnung, Kohlenstaubfeuerung, kurzdie Bem<strong>ü</strong>hungen, die Kohle immer mehr als chemischenRohstoff zu verwerten, gar nicht mehr so fernsein —, kommt man vielleicht noch dazu, dieselbeAnlage in umgekehrter Richtung f<strong>ü</strong>r die Kohlenbeförderungzu verwenden, namentlich auf denGruben, die schon an <strong>und</strong> f<strong>ü</strong>r sich einen ung<strong>ü</strong>nstigenSortenfall haben. Unter Zwischenschaltung der vonmir vorgeschlagenen Beh<strong>ä</strong>lter untertage <strong>und</strong> Benutzungmehrerer Versatzmaschinen in der Grubekann jede praktisch vorkommende Entfernung durchRohrleitungen <strong>ü</strong>berw<strong>und</strong>en werden. Man hat damitmehrere Puffer <strong>und</strong> Regler in die Leitung eingeschaltet,welche die Betriebssicherheit erhöhen. Diefließende Förderung liegt zweifellos auch beimGrubenbetriebe im Zuge der Entwicklung.Hinsichtlich der Anwendbarkeit des Verfahrensmöchte ich noch die Frage aufwerfen, ob es sich nichtim B r a u n k o h le n tie fb a u mit Nutzen einf<strong>ü</strong>hrenließe, dessen Arbeitsweisen den heutigen Anforderungenan eine wirtschaftliche Betriebsf<strong>ü</strong>hrungzweifellos nicht mehr entsprechen. Man ist bekanntlichan den verschiedensten Stellen an der Arbeit, hierÄnderungen vorzunehmen. Es w<strong>ä</strong>re zu pr<strong>ü</strong>fen, obnicht die Einf<strong>ü</strong>hrung des Druckluftversatzes die Anwendungder im Steinkohlenb<strong>erg</strong>bau erprobten Abbauverfahrenmit langen Stößen <strong>und</strong> Schr<strong>ä</strong>mmaschinensowie von Kratz- <strong>und</strong> Gurtb<strong>ä</strong>ndern statt der Rutschenermöglicht unter Beseitigung der hohen Abbauverlustedes jetzt noch fast allenthalben <strong>ü</strong>blichen Bruchbaus,zumal, da doch im allgemeinen die Regelm<strong>ä</strong>ßigkeitder Ablagerung größer als im Steinkohlengebirge ist.Da der Braunkohlenb<strong>erg</strong>bau bei seinem Fortschreitenin die Norddeutsche Tiefebene immer mehr zum Tiefbau<strong>ü</strong>b<strong>erg</strong>ehen muß, wird man k<strong>ü</strong>nftig der Frage d<strong>erg</strong>eeignetsten <strong>und</strong> leistungsf<strong>ä</strong>higsten Abbauverfahrenerhöhte Aufmerksamkeit schenken m<strong>ü</strong>ssen. Demschnellen Vorr<strong>ü</strong>cken des gesamten Abbaustoßes imBraunkohlentiefbau kann man sicherlich dadurchRechnung tragen, daß man vom Tage aus Versatzbohrlöcherstößt, die sich bei der geringen Teufeschnell <strong>und</strong> billig hersteilen lassen.Über die L e is tu n g s f<strong>ä</strong> h ig k e it des Verfahrenssind heute noch keine endg<strong>ü</strong>ltigen Angaben möglich.

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