ar<strong>ch</strong>itekturden. Kurz: Kein Neubau ohne Standard des Passiv-Hauses. Keine Ortsplanungsrevision ohne strengeEnergievors<strong>ch</strong>riften.Ein Konsens und seine Folge. Die Exkursion derVersammlung von Lavin bis Vnà hat eindrückli<strong>ch</strong> einenKonsens gehört. Alle Täter und Komplizen imBauen und in der Ar<strong>ch</strong>itektur des Unterengadins – vomBauunternehmer über den Gemeindepräsidenten biszum Kurdirektor – sagen: ,Dorfbild und Lands<strong>ch</strong>aft sindunser Ein und Alles und unsere Lebensversi<strong>ch</strong>erung.’Die Versammlung im Balcun tort ruft das KulturzentrumNAIRS auf, zu zeigen, dass dieser Konsens Folgen habenmuss für die Bauordnungen der Gemeinden. Ineiner Musterbauordnung soll NAIRS darlegen, wieInstitutionen renoviert werden können. Bauen ist darinChefsa<strong>ch</strong>e. Statt der Baukommission trifft derGemeindepräsident die Planungs-, Ar<strong>ch</strong>itektur- undLands<strong>ch</strong>aftsents<strong>ch</strong>eide. Er bestellt dafür eine Gruppe,die sein Ortswissen mit Weltwissen anrei<strong>ch</strong>ert undweiss, dass seine Ents<strong>ch</strong>eide ni<strong>ch</strong>t nur den übergeordnetenGesetzen genügen müssen, sondern au<strong>ch</strong> demReferendum einer kritis<strong>ch</strong>en Gemeindebevölkerung.Da der Konsens über den Wert und das Gewi<strong>ch</strong>t weitüber die Gemeinde in die Region hinauswirkt, wirdNAIRS die Sonntagsreden beim Wort nehmen unddiese kommunale Bauordnung mit einer regionalenMusterbauordnung verbinden, die die Ges<strong>ch</strong>icke vonAr<strong>ch</strong>itektur und Lands<strong>ch</strong>aft über die Region von Zernezbis Vinadi bestimmen soll.Es wird gebaut: In der Versammlung im Balcun tortsassen viele Bauleute. Bauen ist ihr Daseinszweckund ihre Lebensfreude. Sie fragen aber na<strong>ch</strong> der kulturellen,der sozialen, der te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en und der ökonomis<strong>ch</strong>enQualität, die aus den vielen Kranen springt,die im Zentrum des Unterengadins stehen. Sie hörtenmit Interesse auf ihrer Exkursion von engagiertenGemeindepräsidenten, dass ni<strong>ch</strong>t nur die Bevölkerung,sondern au<strong>ch</strong> sie als deren Capo die Zweitwohnung alsBautyp ni<strong>ch</strong>t mögen, weil er mehr Probleme s<strong>ch</strong>affeals löse. Der Bautyp versammelt aber so viele ökonomis<strong>ch</strong>eInteressen, dass baukulturelle Bedenken keineRolle spielen. Und so tun die Goldgräber und ihr Gefolgeno<strong>ch</strong> und no<strong>ch</strong> Baugruben für Zweitwohnungen auf, umso den Überdruck aus St. Moritz in ihre Geldsäckel zuleiten.Die Versammlung im Balcun tort ruft das KulturzentrumNAIRS auf, zu zeigen, wie regionale Institutionen eingeri<strong>ch</strong>tetwerden müssen, um die erwartete Zweitwohnungswu<strong>ch</strong>tzu bändigen.Orts- und Weltwissen sammeln, mehren und verbreiten:Das über viele Generationen gewonneneWissen prägt die Eigenart, den Charakter und den Taktder kulturellen, politis<strong>ch</strong>en und bauli<strong>ch</strong>en Entwicklungdes Unterengadins. Und s<strong>ch</strong>on donnert eine Lawineuniformer Glei<strong>ch</strong>gültigkeit, wie sie den Zweitwohnungsbauvorzügli<strong>ch</strong> formt, aber au<strong>ch</strong> die Einfamilienhausidyllebestimmt, über die s<strong>ch</strong>öne Eigenart.Die Versammlung im Balcun tort ruft das KulturzentrumNAIRS auf, das traditionsrei<strong>ch</strong>e, aber au<strong>ch</strong> neuesweltläufiges kulturelles und ar<strong>ch</strong>itektonis<strong>ch</strong>es Wissenund Können zu versammeln, das zeigt, wie au<strong>ch</strong>no<strong>ch</strong> gebaut werden könnte, dur<strong>ch</strong>aus dem Geistdes Ortes verpfli<strong>ch</strong>tet und ni<strong>ch</strong>t nur na<strong>ch</strong> dem gängigenRitual gut eingespielter Seils<strong>ch</strong>aften und bequemerGewohnheiten. Konkret ruft die Versammlung dasKulturzentrum NAIRS auf, ein Ar<strong>ch</strong>iv zu führen, dasmit Veranstaltungen, Publikationen und Ausstellungendas alte und das neue Wissen aus der Region und derWelt sammelt, mehrt und verbreitet. Das Ar<strong>ch</strong>iv s<strong>ch</strong>eutsi<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t, die Anmassungen der Geldgier mit Bildern,Studien und Texten zu denunzieren und die Zumutungens<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ter Ar<strong>ch</strong>itektur anzus<strong>ch</strong>wärzen.15
ar<strong>ch</strong>itekturIm Prinzip ist alles einfa<strong>ch</strong>: Gute Ar<strong>ch</strong>itektur undgute Lands<strong>ch</strong>aften brau<strong>ch</strong>en gute Bauherren, guteAr<strong>ch</strong>itektinnen und gute Politiker. Die sagen ni<strong>ch</strong>t nur‚Ja’, sondern au<strong>ch</strong> ,Nein’. Das genügt auf der Weltund im Unterengadin. Die Versammlung hat auf ihrerReise zwis<strong>ch</strong>en Lavin und Vnà alle drei getroffen. Sierät dem Kulturzentrum NAIRS, alle ein bis zwei Jahreeine Auszei<strong>ch</strong>nung an einen guten Bauherrn, einen gutenAr<strong>ch</strong>itekten oder eine gute Politikerin zu verleihen.Diese werden im Foyer des s<strong>ch</strong>önen NAIRS-Hauses miteiner Ausstellung geehrt und in Kooperation mit regionalenMedien – zum Beispiel dem Magazin ,piz’ – gewürdigt.An einem guten Festessen soll es ni<strong>ch</strong>t fehlenund an einer s<strong>ch</strong>mei<strong>ch</strong>elnden Rede au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t. Ziel ist,ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong> und debattierfähig zu ma<strong>ch</strong>en, was allesdie Versammlung im Balcun tort während ihrer Tagungbehauptet, gespro<strong>ch</strong>en und erfunden hat.Köbi Gantenbein ist Chefredaktor von ‚Ho<strong>ch</strong>parterre’, einer Zeits<strong>ch</strong>riftfür Ar<strong>ch</strong>itektur und Design. Das ganze Referat von ChristofRös<strong>ch</strong>, künstleris<strong>ch</strong>er Leiter und Kurator NAIRS, ist auf der Websitewww.<strong>nairs</strong>.<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>zulesen.16
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