2007·2008 - nairs.ch
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l e i v i s c h e m | f e d e r l e i c h tLEIVISCHEM | FEDERLEICHT‚Dein Hut lüftet si<strong>ch</strong> leis, grüsst, s<strong>ch</strong>webt im Wind.’(Ingeborg Ba<strong>ch</strong>mann)Mitten im massigen, s<strong>ch</strong>wer wiegenden Gebirge mittelsder bildenden Kunst über das Luftige und Lei<strong>ch</strong>tena<strong>ch</strong>zudenken, war Ausgangspunkt für die Sommerausstellung FEDERLEICHT/LEIVISCHEM im Jahre 2007.Skulptur, Video, Videoinstallation und Perfor manceskizzenbilden ein Konglomerat an Werken, die dur<strong>ch</strong>ihre Fragi li tät das Vergängli<strong>ch</strong>e vergegenwärtigenund si<strong>ch</strong> mit dem subjektiven Empfinden von Zeit bes<strong>ch</strong>äftigen.Die Zeit tickt anders in NAIRS – dies die Erfahrungunzähliger Künstler, die hier gearbeitet haben.Vertikales Zeitempfinden ist an diesem speziellen Ortselbstverständli<strong>ch</strong> und steht dem horizontalen Ges<strong>ch</strong>windig keitsraus<strong>ch</strong>, der auf der Oberflä<strong>ch</strong>e gleitetund ni<strong>ch</strong>t fassbar ist, diametral entgegen. NAIRS hatBremsfunktion, hier wird na<strong>ch</strong> Wurzeln gegraben, werdenBewusstseins-S<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>ten freigelegt und künstleris<strong>ch</strong>si<strong>ch</strong>tbar gema<strong>ch</strong>t. Eine Ausstellung mit den S<strong>ch</strong>weizerKünstlerInnen: Johanna Altherr, Züri<strong>ch</strong> | Heinri<strong>ch</strong> Lüberund Brigit Rufer, Basel | Norbert Möslang, St. Gallen |Ursula Palla, Züri<strong>ch</strong> | Jürg Stäuble, Basel | EvaWandeler, Züri<strong>ch</strong>.Der Raum und dessen Wahrnehmung standen im Zentrumder künstleris<strong>ch</strong>en Auseinandersetzung. Mit einerAusnahme kannten alle ausstellenden KünstlerInnendie Qualitäten von NAIRS und su<strong>ch</strong>ten die Herausforderung,in diesem spezifis<strong>ch</strong>en Raum zu agieren.Dies betraf den physis<strong>ch</strong>en Raum bei der Skulptur vonJürg Stäuble, die als materieller Projektionskörperder herrs<strong>ch</strong>enden Li<strong>ch</strong>t- und Wetterverhältnisse fungierte.Der physis<strong>ch</strong>e Ausstellungsraum wurde zumProjektionsraum dur<strong>ch</strong> die s<strong>ch</strong>ier unendli<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>einendeBilderflut der ar<strong>ch</strong>ivartigen Bilder- und Szenensammlungvon Brigit Rufer und Heinri<strong>ch</strong> Lüber oderaber in Ursula Pallas Videoinstallation, wel<strong>ch</strong>e vor der -gründig ein Fest der Farben war, hinter dem si<strong>ch</strong> derGesundheit gefährdende Arbeitsalltag von Blumenfärbernin Holland verbirgt. Der mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>e Körperwurde bei Eva Wandeler direkt neu geformt, traktiertoder verändert, während Johanna Altherrs Videoinstallationversu<strong>ch</strong>te, mittels ritueller Gesten das Bewusstseindes Betra<strong>ch</strong>ters zu verändern. S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong>versu<strong>ch</strong>ten die si<strong>ch</strong> ständig verändernden Bilder dervirtuellen Welt von Norbert Möslang, si<strong>ch</strong> mit dem Ortdes Ges<strong>ch</strong>ehens zu verbinden. Die Poesie entstandaus den jeweils präzisen Interventionen der einzelnenKünstlerInnen bezogen aufeinander und auf die Stilleund Konzentration des Orts.17