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2007·2008 - nairs.ch

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litteraturaSent, NAIRS, Greina:scriver illas muntognasLesungen mit Angelika Overath und Leo Tuor in NAIRSDem Namen Angelika Overath bin i<strong>ch</strong> das erste Malim Zür<strong>ch</strong>er Hauptbahnhof begegnet. I<strong>ch</strong> war beimUmsteigen in der Bu<strong>ch</strong>handlung gelandet und hatteeinen Roman entdeckt, der wunderbar zum Themaeiner geplanten Radiosendung passte: Abs<strong>ch</strong>ied vonden Eltern. Ein weiteres Bu<strong>ch</strong> stand bereits fest, derRoman S<strong>ch</strong>lemm von Nicola Bardola, ein Autor mitSenter Wurzeln. Es geht um den gemeinsamen Freitodvon Mutter und Vater. Eine Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te, die in einerGegend spielt, die das Unterengadin sein könnte.In Züri<strong>ch</strong> kaufe i<strong>ch</strong> also den Roman Nahe Tage vonAngelika Overath, die Sendung geht über den Äther undbald darauf fragt mi<strong>ch</strong> eine Bekannte, ob i<strong>ch</strong> denn wisse,dass die Autorin ein Haus in Sent besitze. Il muondes pits<strong>ch</strong>en. Die Welt ist klein.Diese kleine Welt, die mi<strong>ch</strong> mit Angelika Overath zusammengebra<strong>ch</strong>that, habe i<strong>ch</strong> dann in ihren Bü<strong>ch</strong>ernwiedergefunden. Die ganz kleine Welt in der unendli<strong>ch</strong>grossen Welt. Der Tis<strong>ch</strong> mit der Wa<strong>ch</strong>sdecke, einemeigentli<strong>ch</strong>en Symbol kleinbürgerli<strong>ch</strong>er Alltägli<strong>ch</strong>keit,steht in der Kü<strong>ch</strong>e der toten Mutter. Angelika Overathbes<strong>ch</strong>reibt ganz undramatis<strong>ch</strong>, wie die To<strong>ch</strong>ter Johannabanale Gegenstände beoba<strong>ch</strong>tet, wie sie alltägli<strong>ch</strong>eDinge verri<strong>ch</strong>tet, wie Erinnerungen ho<strong>ch</strong>kommen undVergangenes heraufbes<strong>ch</strong>wört wird. Die vers<strong>ch</strong>üttetenErinnerungen von Johanna werden so genau, nah undbohrend zur Spra<strong>ch</strong>e gebra<strong>ch</strong>t, dass man ahnen kann,wie viel Ungesagtes no<strong>ch</strong> darin mits<strong>ch</strong>wingen muss.Die Welt von Leo Tuor ist die Greina, eine Ho<strong>ch</strong>ebenein der Bündner Surselva. Berühmt wurde diese unberührteNaturlands<strong>ch</strong>aft, als gegen ein Kraftwerkprojektlandesweit protestiert und das Projekt s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> zurückgezogenwurde. Berühmt wurde die Greina au<strong>ch</strong>dur<strong>ch</strong> den Literaten, S<strong>ch</strong>äfer und Jäger Leo Tuor, der dieGegend wie seine Hosentas<strong>ch</strong>e kennt. Jeu enconu s<strong>ch</strong>ella Greina sco miu sac da caults<strong>ch</strong>as. Auf der Greinasind si<strong>ch</strong> übrigens au<strong>ch</strong> Angelika Overath und Leo Tuors<strong>ch</strong>on begegnet.No<strong>ch</strong> gibt’s den neusten Roman von Leo Tuor Settembrini– Veta e meinis (Settembrini – Leben und Ansi<strong>ch</strong>ten)ni<strong>ch</strong>t in einer deuts<strong>ch</strong>en Übersetzung. Es ist ein cudis<strong>ch</strong>balurd, ein närris<strong>ch</strong>es Bu<strong>ch</strong>, wie es im Prolog steht. EinBu<strong>ch</strong>, das ein fantasievolles und fantastis<strong>ch</strong>es Bild vonder Bündner Jagd zei<strong>ch</strong>net. Hauptdarsteller ist oder genauergesagt sind Settembrini. Hinter dem Namen verbergensi<strong>ch</strong> nämli<strong>ch</strong> zwei: Gion Battesta Levy und seinZwillingsbruder Gion Evangelist Silvester, Gämsjäger,Bewunderer des Sternenhimmels und Literaten, kauzigeKerle, wie wir sie au<strong>ch</strong> aus früheren Bü<strong>ch</strong>ern vonLeo Tuor kennen. Settembrinis Leben sind camuts<strong>ch</strong>se cudis<strong>ch</strong>s, Gämsen und Bü<strong>ch</strong>er, was wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>au<strong>ch</strong> für den Autoren selbst gilt.Esther Krättli, redactura da litteratura Radio Rumants<strong>ch</strong>26

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