und am regen den ton, beweg di<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t einen millimeter,sonst ist es zu spät, sonst gehst du ni<strong>ch</strong>t weiter und bewegstdi<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t ein einziges mal mehr für ni<strong>ch</strong>ts. du siehstdie gitter der welt vor den bergen, die leu<strong>ch</strong>ten, abends, diedur<strong>ch</strong>kreuzt der regenbogen und dur<strong>ch</strong>zieht der wolkenguss.wenn du gehst, wenn du gestehst das mark an denenden, dur<strong>ch</strong>bohrt das wei<strong>ch</strong>e. im steinerwei<strong>ch</strong>ten kno<strong>ch</strong>enabgusszeigt si<strong>ch</strong> die liebe zum leben.7 [fingerlinien]jeder einzelne duckt si<strong>ch</strong> vor den hintergedanken, die duhaben wolltest, die du zuordnen könntest, inmitten dernä<strong>ch</strong>te. die finger auf den herdplatten vergessen die linienund brennen si<strong>ch</strong> ringe und ränder hinein in die kuppen.die nägel fallen in die mil<strong>ch</strong>, die augen tau<strong>ch</strong>en hinein inden mahlstrom der zeit, der si<strong>ch</strong> bildet darin und die hautan den händen, die kenner und dilettanten wis<strong>ch</strong>en mit denballen über die tis<strong>ch</strong>e, blasen wörter in die luft über dendampf, der aus den töpfen steigt, im strudel.8 [wort und vortex]das wort und die kehre, die wende des worts, mit demzweifa<strong>ch</strong>en haken erkennst du es dann? wenn du merkst,es dreht si<strong>ch</strong> weg von dir, su<strong>ch</strong>st es zu halten, zu fesseln,zu knebeln, dann entrinnt es dir, zwis<strong>ch</strong>en den fingern,dann rinnt es dur<strong>ch</strong> di<strong>ch</strong> hindur<strong>ch</strong> und du kannst es ni<strong>ch</strong>thalten, es ist hier und im lexikon; du denkst daran, die seitenumzus<strong>ch</strong>lagen und es zu wenden und zu drehen, bevordu es aufs<strong>ch</strong>reibst, das wort, das wort, das wort an derwende zum anderen ende, an der ecke kehrt es zurück,das wort merkt si<strong>ch</strong> die muster deiner denkwindungen,der bewegungen deiner sinne, du kennst sie hinterher, dumö<strong>ch</strong>test sie ni<strong>ch</strong>t missen.9 [enveloppe]es s<strong>ch</strong>lägt si<strong>ch</strong> zuglei<strong>ch</strong> mit den mitteln, es hämmert unddröhnt auf uns ein, wenn der fluss kommt aus der purpurnenrunde, denke i<strong>ch</strong>, zuglei<strong>ch</strong>, er mag tönen und tun undvergessen, i<strong>ch</strong> gewöhn mi<strong>ch</strong> und umrande ihn mit einemneuen geräus<strong>ch</strong>, lös<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> ihn aus, ihn ab. an ihm vergehtsi<strong>ch</strong> der ton und prasselt über die steine, über das gehölzund stößt zusammen mit den anderen tönen. s<strong>ch</strong>luckt sie,s<strong>ch</strong>luckt wasser, tönt groß und grün, tönt an den anderenenden der brücke, wo es hineinfällt ins tal und das braunauf grün trifft oder weiß auf grau. mö<strong>ch</strong>test ihn ni<strong>ch</strong>t missen,lässt ihn treiben und murmeln und entzifferst jedeneinzelnen laut, er steigt heran, herauf und prallt gegenden anderen, ton gegen ton und die ma<strong>ch</strong>t der geräus<strong>ch</strong>elös<strong>ch</strong>t ab den klang deiner worte, lös<strong>ch</strong>t aus den sinn dergedanken und ein strudel zieht sie heraus, di<strong>ch</strong> herab, diereihung der worte, es zaudert am grund, da läuft es aufden mond hinaus.10 [einhaken]im zwiespalt setzen sie si<strong>ch</strong> auseinander, s<strong>ch</strong>ieben hakenunter haken, ringen mit dem händel. an gelo<strong>ch</strong>ten felsenhängen die, hinauf wollten sie erst und stürzten ab in diespalten, aufgetan im eis und fels, wa<strong>ch</strong>sen sie darüber.glets<strong>ch</strong>er wandern neben butterblumen, s<strong>ch</strong>ütten geröllin die ritzen, strahlendes weiß brennt in die häute, ätherund sphären beulen si<strong>ch</strong> in hosen und wind verwehrt diegerü<strong>ch</strong>e aus den töpfen. sie hängen am mittel, gezurrt diebänder, die tas<strong>ch</strong>en und träger. unter den armen klemmenbretter, es krümmt si<strong>ch</strong> und bleibt unbeugsam dastier. s<strong>ch</strong>leppenden s<strong>ch</strong>rittes vollziehen sie den zugriff aufdas, was eingeklemmt ist und si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t befreien kann. vonder wahl der dinge und dem vollmundigen verspre<strong>ch</strong>ender tat11 [tonangeln]bevor du sie herausziehst aus unseren wässern und zuvorkommstder flut, zeigt si<strong>ch</strong> die habe der wickel und dieanmut der fis<strong>ch</strong>e, die erwarten das ende jeden tag. erwarteein zucken im gerangel, zwis<strong>ch</strong>en innen und außen oderoben und unten. in den geisterstunden, bevor sie beißen,werfe i<strong>ch</strong> den wirbellosen küsse übers wasser zu, brot undwein rei<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> den wiedergängern, die unter den nägelnbrennen und von einem tag auf den anderen heraufwollenzu den alten steinen, den grünen flüssen, den gebro<strong>ch</strong>enendämmen und flüsternden stimmen. sie lecken das salz ausden meeren, das harzige von den ästen. fallobst des himmels,nenne i<strong>ch</strong> den regen, wenn er na<strong>ch</strong> altem öl rie<strong>ch</strong>t,hier unten. hier unten sehne i<strong>ch</strong> das spra<strong>ch</strong>lose herbei undzaudere ni<strong>ch</strong>t nur mit dem körpern zu spre<strong>ch</strong>en. die habezu sehen, wenn die worte fehlen, wie die wirbel. es s<strong>ch</strong>nellthervor das metall, lös<strong>ch</strong>t das feuer.69
FERNANDO NIÑO-SÁNCHEZ | BERLINOhne Titel - 2007. Installation, Objekt: Pappe, Klebstoff, Isolierband 85 x 125 x 40 cm. Zei<strong>ch</strong>nung: Pappe, Bleistift, Wasserfarbe 80 x 60 cm.Im Wesentli<strong>ch</strong>en bes<strong>ch</strong>äftigt si<strong>ch</strong> meine Arbeit mit dem Austaus<strong>ch</strong> und der Umsetzung von Symbolen und Bildern,denen migrierende Kulturen ausgesetzt sind. I<strong>ch</strong> analysiere, wie sie si<strong>ch</strong> anpassen und zur Integration und Adaptationneue Codes s<strong>ch</strong>affen.Jetzt, da i<strong>ch</strong> physis<strong>ch</strong> getrennt bin von meinen Gewohnheiten, ist mir mein Immigrantensein in verstärkter Weisebewusst. Es wird mir bewusst, wel<strong>ch</strong>en direkten Einfluss die Umgebung auf meine Haltung und Handlungen hat.70
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