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sammenzuschließen. Aus kleinen Spediteuren<br />
wur<strong>de</strong>n große. Sie wuchsen<br />
mit <strong>de</strong>n Netzwerken. „Eine ähnliche Situation<br />
haben wir heute im Frachtführer-Segment<br />
– also bei Unternehmen,<br />
die vorwiegend mit eigenen Fahrzeugen<br />
transportieren”, erläutert Eschborn, <strong>de</strong>r<br />
sich mit seinem Netzwerk genau an diese<br />
Firmen wen<strong>de</strong>t. „Man trifft im global<br />
wachsen<strong>de</strong>n Transportmarkt auf immer<br />
größere, hoch technisierte Kun<strong>de</strong>n<br />
mit immer höheren Anfor<strong>de</strong>rungen.<br />
Ein kleiner Betrieb mit 40 Lkw hat allein<br />
kaum eine Chance. Die Renditen sind<br />
gering, die Kapital<strong>de</strong>cken klein und die<br />
Risiken äußerst hoch”, sagt Eschborn,<br />
für <strong>de</strong>n eine Kooperation die logische<br />
Konsequenz ist. Den Zukauf halten<br />
Marktbeobachter hingegen für kein geeignetes<br />
Mittel, um auf die gewachsenen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen zu reagieren. Denn<br />
schon heute sind Frachtführer-Unternehmen<br />
mit vielfältigsten Problemen<br />
konfrontiert – von hohen Personalkosten<br />
über eine aufwendige Kun<strong>de</strong>nbetreuung<br />
bis hin zu Zahlungsrisiken auf<br />
Kun<strong>de</strong>nseite. Probleme, die ein Zukauf<br />
nicht lösen kann.<br />
Mittlerweile haben sich Dutzen<strong>de</strong> Logistikkooperationen<br />
verschie<strong>de</strong>nster<br />
ProFirma 11 2010<br />
Couleur am Markt etabliert – von Franchise-Systemen<br />
über Gesellschafterkooperationen<br />
bis hin zu Netzwerken, die<br />
sich über Mitgliedsbeiträge fi nanzieren.<br />
Die Zusammenschlüsse durchziehen<br />
alle Logistiksektoren – egal ob Express-<br />
und Paketdienste, Stückguttransporteure,<br />
Over-Night-Express-Dienstleister<br />
o<strong>de</strong>r Direktfahrtenanbieter. Die Firmen<br />
arbeiten zusammen, um <strong>de</strong>n gewachsenen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen ihrer Kun<strong>de</strong>n<br />
gerecht zu wer<strong>de</strong>n und international<br />
bestehen zu können.<br />
Bessere Aus- und Weiterbildung<br />
„Kooperationen bieten beachtliche<br />
Möglichkeiten zur Kostensenkung, allein<br />
schon durch die Bildung eines Einkaufspools.<br />
Die Aus- und Weiterbildung<br />
<strong>de</strong>r Mitarbeiter kann gemeinsam organisiert,<br />
Werkstätten zusammen genutzt<br />
und <strong>de</strong>r Fuhrpark sowie an<strong>de</strong>res Equipment<br />
ausgetauscht wer<strong>de</strong>n“, beschreibt<br />
Heiner Rogge, Hauptgeschäftsführer<br />
<strong>de</strong>s Deutschen Speditions- und Logistikverbands<br />
(DSLV) die Vorteile. Ein<br />
wesentliches Argument sei zu<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r<br />
Austausch von Erfahrungen und I<strong>de</strong>en.<br />
„Je<strong>de</strong>r Einzelne kann hier seine Stärken<br />
einbringen. Hinzu kommt ein größeres<br />
Kontaktpotenzial, was die Erschließung<br />
<strong>de</strong>s Markts spürbar vereinfacht“, sagt<br />
Rogge. Insgesamt erhöhe <strong>de</strong>r Beitritt zu<br />
einer Kooperation die wirtschaftlichen<br />
Erfolgsaussichten für ein Unternehmen<br />
um ein Mehrfaches.<br />
Aber <strong>de</strong>r Beitritt in ein Netzwerk kann<br />
auch Nachteile bringen. Schließlich<br />
kann dadurch die eigene Souveränität<br />
eingeschränkt wer<strong>de</strong>n. „Der Aktionsradius<br />
<strong>de</strong>s Beitrittskandidaten wird fi -<br />
xiert und ist damit begrenzt. Nicht alle<br />
Kooperationen lassen es zu, dass ihr<br />
neuer Partner ein zweites Netz aufbaut<br />
o<strong>de</strong>r betreibt“ sagt Rogge. Beschlüsse<br />
über Investitionen wer<strong>de</strong>n gemeinsam<br />
per Mehrheitsentscheidung gefasst.<br />
„Im ungünstigen Fall führt dies zu einer<br />
Anfangsverschuldung, die man so<br />
gar nicht geplant hat. Dies sollte in je<strong>de</strong>m<br />
Fall vorab zur Sprache kommen“,<br />
so Rogge. Außer<strong>de</strong>m müsse man sich<br />
darüber im Klaren sein, dass die Zusammenarbeit<br />
mit einem festen Kreis<br />
neuer Partner möglicherweise be<strong>de</strong>utet,<br />
sich von <strong>de</strong>n alten zu trennen. „Die Entscheidung<br />
erfor<strong>de</strong>rt eine sorgfältige Abwägung<br />
aller wirtschaftlichen Vorteile<br />
und Konsequenzen. Sie sollte nicht<br />
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