FilmChronik: Nordfriesland / Nordfriislon ... - Nordfriisk Instituut
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Die Gruppe ��������� sorgte unter der Leitung von Christine Burkart im Bürgerhaus<br />
für den musikalischen Rahmen.<br />
und insbesondere die Anhörung, die im<br />
���������� ��������� im Juni 2004 stattfand,<br />
haben die große symbolische Bedeutung<br />
des Gesetzes für die Friesische Volksgruppe<br />
deutlich gemacht. Ob durch das Friesisch-<br />
Gesetz die Übernahme neuer Verpflichtungen<br />
aus Teil III der Charta möglich ist, wird<br />
gegenwärtig noch geprüft.<br />
Das elementare minderheitenpolitische<br />
Prinzip der Bekenntnisfreiheit, das in den<br />
Bonn-Kopenhagener Erklärungen formuliert<br />
wurde, findet sich nun in der Landesverfassung<br />
und auch in der Präambel des<br />
Friesisch-Gesetzes. Wenn ich richtig deute,<br />
was ich in der letzten Zeit gehört habe,<br />
ist für manchen Friesen dieser Satz in der<br />
Präambel wichtiger als die nachfolgenden<br />
Paragrafen.<br />
Wir in Schleswig-Holstein – und da schließe<br />
ich die Nordfriesinnen und Nordfriesen<br />
nun mal mit ein – wissen, dass Heimatbewusstsein<br />
und Weltoffenheit die zwei Seiten<br />
ein- und derselben Medaille sind. Dazu<br />
gehört auch, dass wir uns der Geschichte<br />
nicht verklärt zuwenden: Mit den nostalgischen<br />
Bildern von der guten, alten Zeit kann<br />
man sich vielleicht am Ofen wärmen. Die<br />
Herausforderungen des 21. Jahrhunderts<br />
besteht man damit nicht.<br />
Aber: Wer die Zukunft gewinnen will, der<br />
muss die eigene Geschichte, muss die eigene<br />
Kultur kennen! Und deshalb identifiziere ich<br />
mich voll und ganz mit meiner Heimat. Sie ist<br />
ein Teil meiner Identität. Schleswig-Holstein<br />
prägt nicht nur im Amt des Ministerpräsidenten<br />
mein Berufsleben. Es hat mir viel mit<br />
auf den Weg geben. Dafür bin ich dankbar.<br />
Darauf bin ich auch ein bisschen stolz!<br />
Deshalb freue ich mich,<br />
dass in <strong>Nordfriesland</strong> an<br />
zentralem Ort in Bredstedt<br />
ein Institut gewachsen ist,<br />
das sich auf der Grundlage<br />
wissenschaftlicher Objektivität<br />
und in national- und<br />
parteipolitischer Neutralität<br />
auf die friesische Sprache<br />
und Kultur konzentriert.<br />
Als zentrale wissenschaftliche<br />
Einrichtung in <strong>Nordfriesland</strong><br />
widmet sich das<br />
Institut nun vier Jahrzehnte<br />
der Pflege und Förderung,<br />
der Dokumentation und<br />
Erforschung der friesischen<br />
Sprache, der Geschichte und der Kultur.<br />
Dieser wissenschaftliche Kristallisationspunkt<br />
führt haupt- und ehrenamtliche<br />
Forschung zusammen und versteht sich als<br />
Dienstleister all derer, die sich – in welcher<br />
Weise auch immer – für <strong>Nordfriesland</strong> engagieren<br />
und interessieren.<br />
Dass dies alles zwar mit wohlwollender<br />
und finanzieller Unterstützung, zu der auch<br />
das Land Schleswig-Holstein seinen Teil<br />
beiträgt, aber doch in privater Trägerschaft<br />
geschieht, ist für mich vorbildlich: ein schöner<br />
Ausdruck bürgerschaftlichen Selbstbewusstseins<br />
und ein frühes Beispiel einer<br />
������ ������� �����������. Dafür gilt Ihnen,<br />
sehr geehrter Herr Boysen, stellvertretend<br />
für die vielen Menschen, die sich hier engagieren,<br />
mein herzlicher Dank. Ich wünsche<br />
dem Nordfriesischen Institut, dass es wie in<br />
der Vergangenheit in der Lage ist, viele Menschen<br />
anzusprechen, zu überzeugen und<br />
zu gewinnen. Das Institut ist, sehr geehrter<br />
Herr Professor Steensen, ein herausragender<br />
Standort in der landeskundlich-regionalgeschichtlichen<br />
Forschungslandschaft.<br />
Und: Es ist ein Ergebnis einer von großem<br />
Konsens bestimmten schleswig-holsteinischen<br />
Minderheitenpolitik. Ich weiß ganz<br />
persönlich, dass es zum Wohle des Landes<br />
Schleswig-Holstein und zum Wohle seiner<br />
Menschen keine Alternative zu einer konstruktiven<br />
und auf gegenseitigem Vertrauen<br />
basierenden Minderheitenpolitik gibt.<br />
Ich finde: Das 40jährige Bestehen des<br />
Nordfriesischen Instituts im Jubiläumsjahr<br />
der Bonn-Kopenhagener Erklärungen ist<br />
von hoher Symbolkraft. Und ich finde, dass<br />
dies auch ein Grund zum Feiern ist.<br />
NORDFRIESLAND 152 – Dezember 2005 11