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FilmChronik: Nordfriesland / Nordfriislon ... - Nordfriisk Instituut

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Der Deich des Hauke-Haien-Kooges wird am 22. September 1959 geschlossen.<br />

steht: die Auseinandersetzung der Menschen<br />

mit der Nordsee.<br />

So ist hier ein Koog, eine Örtlichkeit nach<br />

einer Romanfigur benannt. Wo gibt es das<br />

sonst? Schlüttsiel liegt in dieser Hinsicht an<br />

einem weltweit ziemlich einzigartigen Ort.<br />

Der Hauke-Haien-Koog weist weitere Besonderheiten<br />

auf. Denn seine Eindeichung<br />

1959 stand nicht mehr ausschließlich im<br />

Zeichen der Landgewinnung – eine Wende<br />

bahnte sich an. Noch einmal, zum letzten<br />

Mal, wurde hier zwar fruchtbares Marschland<br />

für 21 Bauern gewonnen. Doch man<br />

hatte auch den zusätzlichen Schutz durch<br />

eine neue Deichlinie im Auge und vor allem<br />

eine verbesserte Binnenentwässerung.<br />

Verwirklicht wurde sie als Teil des 1953 ins<br />

Werk gesetzten „Programms Nord“, das den<br />

hiesigen Landgebieten die moderne Zeit<br />

bescherte.<br />

Dass die Marsch vor dem Salzwasser geschützt<br />

werden muss, weiß jedes Kind. Aber<br />

wer denkt schon an die Probleme, die das<br />

Süßwasser schafft? Das Marschland muss<br />

entwässert werden, um eine ertragreiche<br />

Landwirtschaft zu ermöglichen. Zudem<br />

fließt von der Geest, bis an die Tore Flensburgs<br />

reichend, viel überschüssiges Regenwasser<br />

hierher. Oft hatte es Überschwemmungen<br />

gegeben. Dieses Problem wurde<br />

nun mit dem Hauke-Haien-Koog grundlegend<br />

und in neuer Weise gelöst. Zwei große<br />

Speicherbecken, in denen insgesamt sieben<br />

Millionen Kubikmeter Wasser aufgefangen<br />

werden können, nehmen die „Flut aus dem<br />

Binnenland“ auf. Nach diesem Vorbild wurden<br />

später weitere Speicherbecken geschaffen,<br />

die größten 1987 im Beltringharder<br />

Koog.<br />

Als „Nebenprodukt“ entstand im Hauke-<br />

Haien-Koog ein kleines Paradies für Vögel,<br />

ein Dorado für Ornithologen. Scharen gefiederter<br />

Weltreisender sammeln hier Kräfte<br />

für ihre Tausende Kilometer weiten Flüge.<br />

So kommt den Becken bei Schlüttsiel geradezu<br />

globale Bedeutung zu. Seit 1980 – also<br />

seit 25 Jahren – betreibt der Verein Jordsand<br />

hier ein Informationszentrum.<br />

Wo ein Deich ist, da ist irgendwo<br />

auch ein ����. Denn ein Außendeich<br />

schützt vor der Nordsee,<br />

aber er verhindert gleichzeitig<br />

das Abfließen des Binnenwassers. Das<br />

Problem wurde vor Jahrhunderten auf<br />

genial einfache Weise gelöst. Man konstruierte<br />

Deichsiele, die das Eindringen von<br />

Nordseewasser verhindern, aber auch die<br />

Entwässerung des Binnenlandes ermöglichen.<br />

Die Stemmtore eines Siels öffnen<br />

20 NORDFRIESLAND 152 – Dezember 2005

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