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Ergebnisse angewandter Forschung zur Buche - GWDG

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Komplexe Erkrankungen an <strong>Buche</strong><br />

1 Einleitung<br />

Die Rotbuche besiedelt unterschiedlichste Lebensräume und besetzt diese dauerhaft<br />

(DFWR 2008). Sie hat eine breite genetische Basis und besitzt eine hohe<br />

Anpassungsfähigkeit an umweltbedingte Veränderungen. Sie gilt als ein Beispiel für<br />

pflanzliche Konkurrenzstärke (NIESAR 2007) und Dominanz im Bestand, aber<br />

auch als Beispiel für eine plastische Baumart im Klimawandel.<br />

Viele Fachleute sind der Meinung, dass natürliche und naturnahe <strong>Buche</strong>nwälder<br />

für den Klimawandel gut gerüstet sind (KÖLLING 2006a). Die <strong>Buche</strong> soll<br />

auch in der Zukunft in vielen Bereichen eine wichtige, zentrale Rolle spielen.<br />

Ist diese Einschätzung uneingeschränkt gerechtfertigt oder müsste sie angesichts<br />

der sich abzeichnenden klimabedingten Verschiebungen bei den Konkurrenzverhältnissen<br />

der Baumarten und der teilweise bedenklichen Vitalitätsentwicklung<br />

der <strong>Buche</strong> in der letzten Zeit nicht doch stärker relativiert werden?<br />

In den letzten Jahren werden vermehrt unterschiedliche Erkrankungen und<br />

Schadbilder an <strong>Buche</strong> beobachtet. Im Rahmen dieses Beitrages sollen zunächst die<br />

wesentlichen Schadenstypen beschrieben und vorgestellt werden, nämlich die<br />

klassische <strong>Buche</strong>nkomplexerkrankung (<strong>Buche</strong>nrindennekrose), Phytophthora cambivora<br />

an <strong>Buche</strong> und die sogenannte <strong>Buche</strong>nvitalitätsschwäche.<br />

Darüber hinaus soll erörtert werden, inwiefern bei solchen Schadbildern aus<br />

Sicht des Waldschutzes und Waldbaus steuernd eingegriffen werden kann bzw.<br />

muss, um ggf. größere Schäden zu verhindern.<br />

Im Spätherbst 2007 wurde im Zuständigkeitsgebiet der Nordwestdeutschen<br />

Forstlichen Versuchsanstalt (NW-FVA; Niedersachsen, Hessen, Sachsen-Anhalt<br />

und Schleswig-Holstein) eine Umfrage zu entsprechenden Schäden an <strong>Buche</strong><br />

durchgeführt. Die wichtigsten <strong>Ergebnisse</strong> sollen hier ebenfalls vorgestellt werden.<br />

Am Schluss des Beitrages wird der Versuch unternommen, die <strong>Ergebnisse</strong> mit<br />

Blick auf den Klimawandel zu werten.<br />

2 Beschreibung der drei wichtigsten Schadenstypen<br />

2.1 Klassische <strong>Buche</strong>nkomplexerkrankung (<strong>Buche</strong>nrindennekrose)<br />

Die <strong>Buche</strong>nkomplexerkrankung / <strong>Buche</strong>nrindennekrose ist seit vielen Jahrzehnten<br />

bekannt. Sie tritt meist in Erkrankungswellen auf, die mehrere Jahre anhalten. Die<br />

letzte große <strong>Buche</strong>nsterbenswelle liegt über 40 Jahre <strong>zur</strong>ück (NIESAR 2007).<br />

Ab 1999/2000 ist die Erkrankung überregional und zeitgleich in höheren<br />

Lagen z. B. in Nordrhein-Westfalen (Sauerland) (EMSCHERMANN et al. 2001),<br />

Rheinland-Pfalz (EISENBARTH 2001) und angrenzenden EU-Ländern stark und<br />

teilweise mit flächigen Schäden aufgetreten. Seit 2002 wurde auch im Zuständig-<br />

Beiträge aus der NW-FVA, Band 3, 2008<br />

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