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Ergebnisse angewandter Forschung zur Buche - GWDG

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Betriebswirtschaftliche Bewertung von <strong>Buche</strong>nwäldern<br />

1 Einleitung<br />

Mit der Baumart <strong>Buche</strong> verbinden sich spätestens seit den in den 1980er Jahren<br />

insbesondere in den Fichtenbeständen der deutschen Mittelgebirge deutlich gewordenen<br />

großflächigen Immissionsschäden sowohl die Hoffnung des Naturschutzes<br />

auf einen zukünftig naturnäheren Waldaufbau als auch der Wunsch vieler Forstbetriebe<br />

nach einer risikoärmeren und gleichzeitig ertragreicheren Forstwirtschaft.<br />

Vor diesem Hintergrund wurde in der Vergangenheit vielerorts, z. B. in Niedersachsen<br />

u. a. im Rahmen des Walderneuerungsprogramms im Harz (s. OTTO 1989)<br />

und später im Rahmen der langfristigen ökologischen Waldentwicklung („LÖWE“,<br />

s. NDS. ML 1991) der Waldumbau in Richtung <strong>Buche</strong>nwälder durch großflächige<br />

Voranbauten der <strong>Buche</strong> unter der Fichte vorbereitet bzw. bereits umgesetzt.<br />

In den letzten Jahren wird die Diskussion um eine weitere Erhöhung der<br />

<strong>Buche</strong>nwaldfläche in Deutschland vor allem durch die naturschutzfachlichen Vorgaben<br />

für die Natura 2000- bzw. die FFH-Gebiete sowie durch die Diskussion um<br />

den Erhalt der biologischen Vielfalt gestützt. Die daraus abgeleiteten Forderungen,<br />

naturnahe, d. h. weitgehend reine <strong>Buche</strong>nwälder als solche zu erhalten (d. h. eine<br />

Anreicherung mit Nadelbaumarten zu unterlassen) und weitere Nadelbaumbestände<br />

in <strong>Buche</strong>nbestände umzuwandeln, werden augenscheinlich auch durch<br />

die „Jahrhundert“-Stürme der letzten 20 Jahre „Vivian und Wiebke“ (1990),<br />

„Lothar“ (1999) und „Kyrill“ (2007), denen insbesondere eine große Anzahl von<br />

Fichtenbeständen zum Opfer fielen, gestützt.<br />

Die naturalen Risiken einer Baumart sind jedoch nur ein Teil der Faktoren, die<br />

Forstbetriebe in ihren Dispositionen bei der Baumartenwahl berücksichtigen<br />

müssen. Denn Forstbetriebe sind es, die in Mitteleuropa die Wälder bewirtschaften<br />

und dabei zwingend nachhaltigen Erfolg benötigen, mithin die Deckung ihrer Ausgaben<br />

durch die Einnahmen aus ihrer betrieblichen Tätigkeit erreichen müssen.<br />

Mindestens genauso bedeutsam sind in dieser Hinsicht die naturale Produktivität<br />

einer Baumart, die Produktionsdauer, die Kosten der Begründung und Ernte und<br />

nicht zuletzt die technologischen Holzeigenschaften und die damit verbundene<br />

Nachfrage nach bestimmten Holzsortimenten. Die betriebswirtschaftliche Bewertung<br />

einer Baumart muss wegen der Langfristigkeit der forstlichen Produktion<br />

neben der Rentabilität und Stabilität (Risikoarmut) auch betriebliche Liquiditätsaspekte<br />

berücksichtigen, die für Forstbetriebe gerade in der Umbauphase besonders<br />

relevant sind.<br />

Der nachfolgende Beitrag zeigt diese verschiedenen Aspekte der betriebswirtschaftlichen<br />

Bewertung von <strong>Buche</strong>nwäldern im Vergleich zu waldbaulichen Alternativen,<br />

hier exemplarisch insbesondere der Fichte, wobei die Aussagen in ähnlicher<br />

Form für die vergleichsweise schnellwachsenden Nadelbaumarten wie<br />

Lärche, Douglasie, Küstentanne etc. gelten.<br />

Beiträge aus der NW-FVA, Band 3, 2008<br />

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