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Ergebnisse angewandter Forschung zur Buche - GWDG

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Jörg Kleinschmit, Hans-Martin Rau, Karl Gebhardt<br />

weis der Authentizität. Mit genetischen Analysen kann die Übereinstimmung von<br />

Art und Verteilung genetischer Marker im Saatgut und in den daraus erzeugten<br />

Pflanzen geprüft werden. Eine Zuordnung des geernteten Saatgutes zum Erntebestand<br />

ist in Grenzen (WYPUKOL et al. 2008) auch durch DNA-Analyse der <strong>Buche</strong>ckern-Schalen<br />

möglich, da der Genotyp der Schalen dem des Mutterbaumes 1:1<br />

entspricht, und sich deren Abstammung nicht ändert.<br />

Im Rahmen des BMBF-Verbundforschungsprojektes „Herkunftskontrolle“<br />

(FKZ 330587A) erwies sich darüber hinaus die Analytik von Stabilisotopen als<br />

tauglich <strong>zur</strong> Unterscheidung von Saatgutpartien zahlreicher Baumarten. Mithilfe<br />

einer Diskriminanzanalyse war es möglich, nicht hessische Saatgutpartien von<br />

<strong>Buche</strong> anhand der Stabilisotopen-Signaturen (13C/15N) und Elementgehalte von<br />

Kohlenstoff und Stickstoff von Saatgutpartien aus fünf hessischen Beständen zu<br />

unterscheiden (GEBHARDT 2008).<br />

Letztendlich wird eine Kombination aus amtlicher Kontrolle und Dokumentation,<br />

der Möglichkeit von genetischen Vergleichen mithilfe von Referenzproben<br />

und die Untersuchung von Stabilisotopen die Herkunftssicherung wirkungsvoll<br />

unterstützen.<br />

6 Diskussion<br />

Mit den Herkunftsversuchen <strong>zur</strong> großräumigen genetischen Variation der <strong>Buche</strong><br />

und der Erfassung eines Netzes von <strong>Buche</strong>nerhaltungsobjekten sind wichtige<br />

Schritte zu einer genetisch nachhaltigen Nutzung der <strong>Buche</strong>nwälder unternommen<br />

worden.<br />

Wie bei allen anderen Baumarten auch unterliegen die heute vorhandenen<br />

zugelassenen Saatguterntebestände der <strong>Buche</strong> ständiger Veränderung. Mit dem<br />

Älterwerden ändert sich ihre Zusammensetzung durch natürliche Absterbe- und<br />

Verjüngungs-Prozesse aber auch durch den Einfluss der Bewirtschaftung. Wenn<br />

beispielsweise die wüchsigsten und qualitativ besten <strong>Buche</strong>n zuerst und bevor sie<br />

sich flächendeckend verjüngen konnten, genutzt werden, dann kann dies erhebliche<br />

Auswirkungen auf die genetische Zusammensetzung des Folgebestandes<br />

haben. Noch gravierender wären die Folgen, wenn Teile des für die Saatguternte<br />

zugelassenen Bestandes mit <strong>Buche</strong>n aus einem anderen Bestand unterpflanzt<br />

würden. Aufgrund solcher Veränderungen in den Ausgangsbeständen verlieren<br />

zum einen <strong>Ergebnisse</strong> von Vergleichsprüfungen irgendwann ihre Aussagekraft.<br />

Zum anderen lassen sich in natürlicher Verjüngung befindliche oder unterpflanzte<br />

<strong>Buche</strong>nbestände nicht mehr mit den üblichen Netzen <strong>zur</strong> Saatguternte unterlegen.<br />

Deshalb müssen immer wieder neue Bestände in Vergleichsprüfungen einbezogen<br />

und bei Bewährung für die Saatguternte zugelassen werden. Auch das Register der<br />

nicht geprüften Saatguterntebestände muss laufend überprüft und aktualisiert werden,<br />

damit nur wirklich phänotypisch geeignet erscheinende und technisch beerntbare<br />

Bestände darin enthalten sind.<br />

Beiträge aus der NW-FVA, Band 3, 2008

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