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Ergebnisse angewandter Forschung zur Buche - GWDG

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Verwertung und Verwendung von <strong>Buche</strong>nholz<br />

4 Furnierausbeute von rotkernigen <strong>Buche</strong>n in Zielstärke<br />

Die wichtigste einheimische Laubholzart der deutschen Furnierindustrie ist die<br />

<strong>Buche</strong> mit einem Anteil von 28 % gefolgt von der Eiche mit 19 % und dem Ahorn<br />

mit 17 % (ANONYMUS 2006). Das helle, gut zu bearbeitende Holz der <strong>Buche</strong><br />

erfreut sich bei der Holzindustrie, insbesondere bei der Möbelindustrie einer<br />

hohen Nachfrage. Dank der modernen Furniertechnik sind die Furnierverarbeiter<br />

heute in der Lage, Produkte mit farblich homogenen <strong>Buche</strong>n-Furnieroberflächen<br />

auf den Markt zu bringen. Daher erobert die <strong>Buche</strong> stetig Marktanteile als Oberflächenholzart<br />

in der Holztürproduktion. Da die Diskussion über die Auswirkung<br />

der Zielstärkennutzung der <strong>Buche</strong> sowie des Rotkerns auf die Wertschöpfung der<br />

<strong>Buche</strong>n-Holzprodukte innerhalb der Forst- und Holzwirtschaft weiterhin anhält,<br />

wurde eine Untersuchung durchgeführt, mit dem Ziel den Produktionsablauf vom<br />

<strong>Buche</strong>nrundholz in Zielstärke bis zum verkaufsfähigen Messerfurnier-Produkt aufzuzeigen.<br />

Unter Erfassung aller die Ausbeute reduzierenden Produktionsschritte<br />

wurde die Messerfurnier-Ausbeute von Starkbuchen ermittelt. Die erzeugten<br />

Messerfurnierpakete wurden schließlich nach verwendungsorientierten Qualitätsklassen<br />

sortiert und preislich bewertet. Bezogen auf das Untersuchungsmaterial<br />

ergaben die <strong>Buche</strong>n der Stärkeklasse 5 sowohl für die anbietende Forstwirtschaft<br />

als auch für die abnehmende Furnierindustrie eine deutlich höhere Wertschöpfung<br />

als die dimensionsstärkeren <strong>Buche</strong>n der Stärkeklasse 6 (HAPLA et al. 2002).<br />

Das Produktionsziel des Furnierwerkes war, eine höchstmögliche Ausbeute an<br />

Messerfurnier aus dem eingesetzten Rundholz zu erzeugen. Während die Holzverluste<br />

nach dem Kappen 1,4 % betrugen, lagen diese nach den Verarbeitungsschritten<br />

Entrinden, Zurichten und Hobeln bei 16,7 %. Weitere Holzverluste wurden<br />

infolge der Produktionsschritte Messern, Trocknen und Formatieren mit insgesamt<br />

32,1 % kalkuliert. Für das im Werk vermessene Rundholzvolumen wurde damit ein<br />

Gesamtverlust von 50,2 % errechnet. Das bei der Furnierproduktion angefallene<br />

Restholz (Kappstücke, Rinde, Schwarten und Späne) wurde werksintern energetisch<br />

verwertet. Die Restbretter aus dem Produktionsschritt Messern wurden als<br />

Verpackungsmaterial <strong>zur</strong> Verstärkung der Versandpaletten eingesetzt. Aus den insgesamt<br />

29,027 m³ <strong>Buche</strong>n-Rundholz m. R. (alle Stämme wiesen Rotkern auf)<br />

wurden im Rahmen dieser Untersuchung 23.562 m² Messerfurnierfläche hergestellt,<br />

was einer Messerfurnier-Ausbeute von 49,8 % entspricht. Bezogen auf das<br />

gesamte Untersuchungskollektiv der Wertholzbuchen konnten aus einem Kubikmeter<br />

<strong>Buche</strong>n-Rundholz im Durchschnitt 841 m² Messerfurnier mit einer Dicke<br />

von 0,55 mm erzeugt werden. Die Messerfurnierpakete der <strong>Buche</strong>n-Versuchsstämme<br />

wurden schließlich nach produktionsorientierten Qualitätsklassen sortiert<br />

und preislich bewertet. Die Qualitätsfurniere wurden dabei nach Verwendungsbereichen<br />

wie Innenausbau, Möbel, Türen, Paneele und Kantenmaterial (Streifer) eingeteilt,<br />

wobei diese Furnier-Qualitätsklassen weiter untergliedert wurden. Etwa 10 %<br />

der Messerfurniere wurden als Blindfurniere und sog. Nullpakete von geringerer<br />

Qualität ausgewiesen. Der größte Sortieranteil mit 24,2 % an der Gesamt-Messer-<br />

Beiträge aus der NW-FVA, Band 3, 2008<br />

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