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Ergebnisse angewandter Forschung zur Buche - GWDG

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Komplexe Erkrankungen an <strong>Buche</strong><br />

Trotz der auf manchen Standorten zu erwartenden, teilweise recht ungünstigen<br />

Rahmenbedingungen für die <strong>Buche</strong> und offenkundiger, doch stärkerer Krankheitsanfälligkeit<br />

kann und wird die <strong>Buche</strong> auch in zukünftigen Waldbildern eine wichtige<br />

Rolle spielen. Verschiebungen hinsichtlich der Konkurrenzverhältnisse der<br />

Baumarten und Veränderungen der <strong>Buche</strong>nareale sind aber zu berücksichtigen.<br />

Die Beobachtungen zu den Schadentwicklungen der letzten Zeit in Nordwestdeutschland<br />

zwingen dazu, zukünftig noch stärker darauf zu achten, dass die<br />

<strong>Buche</strong> nicht in standörtlichen Grenzbereichen (Wasserhaushalt) angebaut oder<br />

nachgezogen wird.<br />

Insbesondere an älteren <strong>Buche</strong>n ist eine Zunahme von Schäden zu beobachten.<br />

Hierauf muss ggf. kurzfristig durch Sanitärhiebe und mittel- bis langfristig<br />

durch rechtzeitige und konsequente (Kronen-)Pflegemaßnahmen <strong>zur</strong> frühzeitigen<br />

Vitalitätserhaltung und -steigerung reagiert werden. Andererseits sind lange Beibehaltung<br />

des Kronenschlusses und Vermeidung zu schneller Freistellung (z. B. im<br />

Zuge der Verjüngung) angeraten. Zu starke Kronenfreistellung bedeutet zusätzlichen<br />

Stress und muss ebenso vermieden werden wie Stress aufgrund unterlassener<br />

Pflegemaßnahmen. Aber auch Stress durch die Maßnahme selbst ist durch<br />

pflegliche Waldbewirtschaftung und Vermeidung von Stamm- und Wurzelverletzungen<br />

zu minimieren. Hier muss aktiv steuernd und unterstützend für die<br />

<strong>Buche</strong> eingegriffen werden.<br />

Insgesamt ist für die Zukunft mehr denn je das „Fingerspitzengefühl“ des<br />

Waldbewirtschafters gefordert, um der <strong>Buche</strong> durch gezielte Maßnahmen Perspektiven<br />

zu erhalten und unnötigen Stress von dieser Baumart abzuwenden. Die Leitlinie<br />

ist: Schutz und Entwicklung durch forstliche Eingriffe und Pflege, aber auch<br />

Schutz durch Nutzung.<br />

Literatur<br />

AREND, J.-P.; EISENBARTH, E. u. PETERCORD, R.. (2006): <strong>Buche</strong>nkomplexkrankheit in Luxemburg<br />

und Rheinland-Pfalz – Schadsymptome, Ausmaß und Entwicklung der Schäden. Mitteilungen<br />

aus der <strong>Forschung</strong>sanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz, Nr. 59, 11-22<br />

BMELV (BUNDESMINISTERIUM FÜR ERNÄHRUNG, LANDWIRTSCHAFT UND VERBRAUCHERSCHUTZ)<br />

(2008): Bundeswaldinventur 2 – Ergebnisdatenbank. www.bundeswaldinventur.de<br />

BOLTE, A. (2005): Die klimatische Anpassungsfähigkeit der „Mutter des Waldes“. Zur Zukunft der<br />

<strong>Buche</strong> in Mitteleuropa. AFZ/Der Wald 60, 1077-1078<br />

BRAUN, H. J. (1976): Das Rindensterben der <strong>Buche</strong>, Fagus sylvatica L., verursacht durch die <strong>Buche</strong>nwollschildlaus<br />

Cryptococcus fagi Bär. I. Die Anatomie der <strong>Buche</strong>nrinde als Basis-Ursache. Eur.<br />

J. For. Path. 6, 136-146<br />

BRAUN, H. J. (1977): Das Rindensterben der <strong>Buche</strong>, Fagus sylvatica L., verursacht durch die <strong>Buche</strong>nwollschildlaus<br />

Cryptococcus fagi Bär. II. Ablauf der Krank-heit. Eur. J. For. Path. 7, 76-93<br />

BRECKLE, S.-W. (2005): Möglicher Einfluss des Klimawandels auf die Waldvegetation Nordwestdeutschlands<br />

? LÖBF-Mitteilungen 30, 19-24<br />

BUTIN, H. (1996): Krankheiten der Wald- und Parkbäume. Diagnose – Biologie – Bekämpfung.<br />

Georg Thieme Verlag, Stuttgart, NEW York. 261 S.<br />

Beiträge aus der NW-FVA, Band 3, 2008<br />

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