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Ergebnisse angewandter Forschung zur Buche - GWDG

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Verwertung und Verwendung von <strong>Buche</strong>nholz<br />

Der Einschlag von <strong>Buche</strong> erreichte im Jahr 2006 in ganz Deutschland ein<br />

Volumen von ca. 10 Mio. m³ ohne Rinde (o. R.), was einen Anteil von ca. 16 % am<br />

gesamten Einschlag ausmachte (ZMP 2007). Dem Einschlag von <strong>Buche</strong>n-Stammholz<br />

von ca. 2,5 Mio. m³ o. R. im Jahr 2006 stehen fast 7,5 Mio. m³o. R. geernteten<br />

<strong>Buche</strong>n-Waldindustrieholzes gegenüber. Die forstwirtschaftliche Bedeutung dieser<br />

Baumart spiegelt sich außerdem in der Anbaufläche von rund 1,565 Mio. ha wider.<br />

Damit stockt die <strong>Buche</strong> auf etwa 14,8 % der gesamten Anbaufläche der Wirtschaftswälder<br />

(BMVEL 2004). In den letzten Jahren nahm der internationale<br />

Handel mit <strong>Buche</strong>nstammholz deutlich zu. Abgesehen vom turbulenten Asienmarkt<br />

der letzten Jahre ist auch ein starker Anstieg der <strong>Buche</strong>n-Stammholzexporte<br />

in Länder der Europäischen Union zu verzeichnen.<br />

2 Rundholzsortierung<br />

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung war es von großem Interesse, die Europäische<br />

Sortiernorm DIN EN 1316-1 (1997) für <strong>Buche</strong>nstammholz einem kritischen<br />

Vergleich mit der inländischen Handelsklassensortierung für Rohholz zu<br />

unterziehen. Insgesamt wurden 42 Starkbuchen der Stärkeklassen 5 bis 7 nach<br />

Forst-HKS (Anlage zu § 1 der Verordnung über gesetzliche Handelsklassen für<br />

Rohholz, 1969), die eine fakultative Verkernung unterschiedlichen Ausmaßes aufwiesen,<br />

für die Untersuchung herangezogen.<br />

Die Untersuchungsergebnisse zeigten deutlich, dass die DIN EN 1316-1 zu<br />

einer wesentlich schlechteren Qualitätsklassenverteilung der sortierten <strong>Buche</strong>nstämme<br />

führte als die im Vergleich angewandte Forst-HKS mit Zusatzbestimmungen<br />

des Landes Niedersachsen. Im Rahmen der vergleichenden Sortierung<br />

wurde unter anderem die Frage nach der Praktikabilität der EU-Norm für <strong>Buche</strong>nstammholz<br />

gestellt. Anhand der erzielten <strong>Ergebnisse</strong> erwies sich die EU-Norm als<br />

nicht praxistauglich. Bezüglich der Auswirkung der einzelnen Qualitätsmerkmale<br />

auf die Güte- bzw. Qualitätsklassenverteilung der sortierten <strong>Buche</strong>nstämme kann<br />

auf die Veröffentlichung von HAPLA u. STEINFATT (2002) verwiesen werden.<br />

Für einen monetären Vergleich wurden bei der Holzerlöskalkulation die nach<br />

Forst-HKS sortierten Güteklassen und Stärkeklassen erzielten Holzerlöse auch für<br />

die jeweiligen Qualitätsklassen nach der EU-Norm zugrunde gelegt. Demnach<br />

lagen die rein rechnerisch erzielten Erlöse für das Stammholz der Versuchsbuchen<br />

nach der EU-Norm ausgehalten um rund 20 % niedriger, da der Anteil an den<br />

Qualitätsklassen A und B im Vergleich <strong>zur</strong> Forst-HKS deutlich kleiner war. Die<br />

Untersuchungsergebnisse führten zu folgenden Schlussfolgerungen: Die DIN EN<br />

1316-1 für <strong>Buche</strong>nrundholz in der vorliegenden Fassung wird sich in der Praxis<br />

kaum durchsetzen können. Ein monetärer Kalkulationsvergleich auf der Basis der<br />

gleichen aktuellen Holzpreise für das sortierte <strong>Buche</strong>nstammholz führte auf der<br />

Forst-HKS-Seite zu einer höheren Wertschöpfung für den Forstbetrieb.<br />

Beiträge aus der NW-FVA, Band 3, 2008<br />

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