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Ergebnisse angewandter Forschung zur Buche - GWDG

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Bernhard Möhring, Georg Leefken, Claudia Gutsche<br />

einer Leistungsklasse 12) 2 durch Voranbau von <strong>Buche</strong>n in einen <strong>Buche</strong>nnaturverjüngungsbetrieb<br />

(mit einer Umtriebszeit von 150 Jahren und einer Bonität in<br />

Höhe einer Leistungsklasse 8) hinsichtlich der Überschüsse drei sehr unterschiedliche<br />

Phasen (s. Abb. 4).<br />

1. Entnahmephase: Zu Beginn des Waldumbaus wird durch die Zielstärkennutzung<br />

in Verbindung mit dem Voranbau der <strong>Buche</strong> verstärkt in die<br />

Fichtenaltbestände eingegriffen, mithin werden deutlich höhere Überschüsse<br />

als in der Ausgangssituation realisiert.<br />

2. Abbauphase: Auf diese erste Phase verstärkter Nutzungen folgt eine Phase der<br />

Einschlagsreduktion, da der Fichtenschirm zum Schutz des <strong>Buche</strong>nnachwuchses<br />

über die bisherige Umtriebszeit hinaus erhalten werden muss. Dies<br />

erfordert Einschlags- und damit Einnahmeverzichte. Hinzu kommen die<br />

erhöhten Bestandesbegründungskosten für den künstlichen Voranbau der<br />

<strong>Buche</strong>. Da noch in nennenswertem Umfang Fichtenaltbestände, die jedoch<br />

zunehmend abgebaut werden, <strong>zur</strong> Ernte anstehen, können noch positive<br />

Überschüsse erzielt werden. Die aus der <strong>Buche</strong> erzielbaren Durchforstungserlöse<br />

können den Ausfall bei der Fichte jedoch nicht wettmachen.<br />

3. „Ausfallphase“: Nachdem der Umbau der letzten Fichtenbestände in Angriff<br />

genommen ist, wird deutlich, dass die <strong>Buche</strong> wegen des späteren Erreichens<br />

ihrer Zielstärke die Ausfälle der Fichte nicht kompensieren kann. Die anfangs<br />

vorhandene Fichte ist bereits geerntet, die <strong>Buche</strong> aber hat noch nicht die<br />

erntefähigen Dimensionen erreicht. Daraus ergibt sich eine lange Periode<br />

deutlich negativer Überschüsse erheblicher Größenordnung, die selbst zum<br />

Ende des hier dargestellten Zeitraumes von 160 Jahren noch nicht beendet<br />

ist.<br />

Demnach schafft die geringere Produktivität der <strong>Buche</strong> in Verbindung mit der<br />

längeren Produktionsdauer beim Waldumbau langfristig massive Liquiditätsprobleme<br />

– Defizite über Jahrzehnte hinweg sind programmiert. Von einem<br />

beschleunigten Umbau vorhandener wüchsiger Fichtenbestände ist also auch unter<br />

dem Liquiditätsaspekt betrieblich dringend ab<strong>zur</strong>aten, zumindest wenn die damit<br />

verbundenen betriebswirtschaftlichen Nachteile nicht anderweitig (z. B. durch<br />

Ausgleichszahlungen im Zusammenhang mit Vertragsnaturschutz, Kompensationsmaßnahmen<br />

etc.) kompensiert werden.<br />

2 Die Leistungsklasse entspricht dem maximalen durchschnittlichen Gesamtzuwachs (DGZmax),<br />

angegeben in Vfm je ha und Jahr.<br />

Beiträge aus der NW-FVA, Band 3, 2008

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